Ausstellung Forler/Thiel in der ehemaligen Schuhfabrik Kopp
Kunstverein widmet sich der „Industriekultur“
von andrea kling
Pirmasens. „Industriekultur“ made beim Kunstverein: Ab 21. Oktober findet in der ehemaligen Schuhfabrik Kopp eine Ausstellung mit Werken von Stefan Forler und Heiner Thiel statt. Für die Vernissage am Sonntag um 11 Uhr hat Vereinsvorsitzender Maximilian van de Sand ein Künstlergespräch unter der Leitung von Matthias Strugalla geplant.
Schon in der Vergangenheit traten ehemalige Produktionsstätten als Ausstellungslocations in den Blick der Öffentlichkeit. Van de Sand reizt dabei die oftmals rustikale Optik der Gebäude und die längst vergessene Firmengeschichte der einstigen Unternehmen. Der „Kopp“ war bereits vor acht Jahren nach dem „Rheinberger“ (2001) und der Ohr’schen Schuhfabrik (2006) für die Präsentation von „Skulptur und Plastik in Pirmasens – Kunst im öffentlichen Raum“ ausgewählt worden. Max van de Sand macht es stets viel Freude die „Denkmäler“ der großen Vergangenheit der einstigen Schuhstadt aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken.
Für die neue Veranstaltung, die das Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz „Industriekultur“ aufgreift, hat der Vereinsvorsitzende Räumlichkeiten gewählt, die zur Schäferstraße hin liegen und über bessere Lichtverhältnisse verfügen. Hier zeigen ab 21. Oktober Heiner Thiel (61) und Stefan Forler, Jahrgang 1940, ihre Werke.
Das Spiel mit Perspektiven und die Dimension des Schattens verbindet Thiel mit seinem zentralen Thema „Farbe“ und schafft so neue Wahrnehmungserlebnisse beim Betrachter. Er arbeitete anfangs mit Bronzeguss, bevorzugt seit den 90er Jahren aber Aluminiumbleche, die entweder konkav oder konvex geformt sind. Aus der Ferne betrachtet, erscheinen die „Rätselbilder“ als gewöhnliche Quadrate. Von der Seite allerdings beginnt das Werk aus der Wand hervorzutreten. Auch im öffentlichen Raum ist Heiner Thiel präsent, so stammt von ihm die Wandgestaltung im Büro der Ministerpräsidentin in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz.
Stefan Forler geht mit seinen Objekten aus Bronze und Stahl ebenfalls auf den Betrachter zu. Dabei gibt er ab und zu kleine Hinweise, wie „einmal herum“. Denn die Objekte und Installationen können durch verschiedene Blickwinkel ihre Präsenz völlig verändern. Immer wieder entstehen neue Variationen seiner Arbeiten, die sich auf andere Ausstellungsorte beziehen. So stellte Forler das Thema „Überschwemmung in der chinesischen Stadt Wuhan“ in der gleichnamigen Installation dar. 1999 war sie in der Orangerie in München und in verkleinerter Form 2011 in der „Villa Streccius“ in Landau präsentiert worden.
Seine Kunst aus Bronze modelliert Stefan Forler in Wachs, danach wird das Objekt gegossen. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Bereiche Figur, Kopf, Paar und Gefäß. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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