Kolumne im Wochenblatt Pirmasens
„Medizin“ für einsame Herzen
Einsamkeit hat viele Gesichter. Das haben wir in den vergangenen Monaten am eigenen Leib verspürt. Das Gefühl der inneren Leere, des Verlassenseins von „Gott und der Welt“ und die Isolation, die Begrenzung auf den eigenen kleinen Kosmos hat nicht wenige krank gemacht. Nicht nur die Seele leidet, auch der Körper hält nicht mehr, was er (vor Corona) versprochen hat. Von Lebensfreude keine Spur.
Deshalb war es noch nie so wichtig über den Tellerrand zu blicken und von anderen zu lernen. Gerade die nordischen Nationen – Finnland gilt als das „glücklichste Land der Welt“ – haben so manches „Geheimrezept“ für das „kleine Glück“, das eine große Wirkung haben kann. Erinnern wir uns an den „Hygge“-Trend, der vor einigen Jahren von Dänemark zu uns herüberschwappte. Unsere Nachbarn schätzen eine herzliche und gemütliche Atmosphäre in den eigenen vier Wänden und genießen das Gute im Leben: Kerzenlicht, kulinarische Genüsse oder bei herbstlichen Temperaturen in eine warme Decke gehüllt, in einem schönen Buch schmökern. Tipps, die gerade jetzt für eine Wohlfühlatmosphäre in den eigenen vier Wänden sorgen.
Holland hat eine Allianz gegen Einsamkeit geschmiedet. Eine Supermarktkette, Mitglied dieser Vereinigung, bietet einen ganz besonderen Service an: In einigen der Filialen macht Shoppen noch mehr Spaß, denn (einsame) Kunden, aber auch Verkäufer genießen das spontane „Schnacken“ an der „Plauderkasse“. Ein Angebot, das begeistert angenommen wird. Schließlich sind soziale Kontakte wichtig für jeden Menschen und wo kommt man am besten ins Gespräch, als beim täglichen Einkauf. Dank Selbstbedienungskassen sind die Marktmitarbeiter etwas aus der „Schusslinie“ genommen worden und haben somit Zeit für einen kleinen Plausch. Die beste „Medizin“ für einsame Herzen.
Andrea Katharina Kling-Kimmle
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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