Kolumne im Wochenblatt Pirmasens
„Püppi“ darf heut’ schlemmen
„Püppchen, du bist mein Augenstern“: Das Coronavirus treibt höchst seltsame Blüten. Nicht umsonst heißt es „Not macht erfinderisch“ und Krisenzeiten ändern die Perspektiven. Das gilt auch für Schaufensterpuppen, die haben ihren angestammten Platz hinter Glas verlassen und lassen sich nach Strich und Faden kulinarisch verwöhnen. Im „Inn at Little Washington“ sind die elegant gekleideten Damen und Herren gerngesehene „Gäste“ - vom Küchenchef höchst persönlich eingeladen. Denn sie bringen Leben in die 3-Sterne-„Bude“.
Leere Tische sind kein Renommee für ein Spitzenlokal. Um in Zeiten von „Covid-19“ die nötigen Abstandsregeln einhalten zu können, ist es aber unumgänglich, jede zweite Sitzgruppe unbesetzt zu lassen. Da von Schaufensterpuppen keine Ansteckungsgefahr ausgeht, engagierte der US-Gastronom die Truppe aus dem Modeladen, staffierte sie mit eleganten Klamotten und edlen Klunkern aus. Nun bevölkern diese höchst anspruchslosen Gäste die „Katzentische“ und sorgen auf niveauvolle Weise für „volle Hütte“.
Dass sich so mancher Besucher köstlich über seine „Tischnachbarn“ amüsiert, ist ein angenehmer Nebeneffekt und bringt durch Mund-zu-Mund-Propaganda mehr als ein ausgeklügeltes Marketingkonzept.
Andrea Katharina Kling-Kimmle
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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