Generalsanierung kostet 350.000 Euro
„Radikalkur“ für die Münztreppe
Pirmasens. Eine Baustelle weniger in der Stadt: Nach einer zehnmonatigen „Radikalkur“ präsentiert sich die gute alte „Münztreppe“ in neuem Glanz. Dafür hat die Stadt rund 350.000 Euro investiert.
Stadtgründer Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt war ein umtriebiger Mann. Er ließ in der Horebstadt nicht nur exerzieren, sondern auch sein eigenes Geld prägen. Die dafür notwendigen mechanischen Werke wurden mit der Wasserkraft des Baches im Strecktal angetrieben. Das Gebäude mit der Prägeanstalt stand auf dem Münzberg, der 1903 zur Treppe umgestaltet wurde. Auch eine Münzgasse zwischen der Amtmannsgasse (obere Bahnhofstraße bis zum Felsenberg) und dem Oppenheimer Tor gab es. Heute beschränkt sich diese Bezeichnung nur auf eine Sackgasse, die von der Ringstraße abzweigt.
Die Münztreppe, eine von vielen Anlagen in der Horebstadt, verbindet die Bahnhof- mit der Ringstraße, ist 40 Meter lang, hat 41 Stufen und überwindet eine Höhe von 7,12 Metern. Das Bauwerk war zwischenzeitlich in die Jahre gekommen und wurde im Rahmen des Straßenausbauprogramms generalsaniert. Nach den Planungen der Ingenieurbüro Thiele Objektplanung GmbH aus Pirmasens wurden nicht nur der Betonunterbau erneuert, auch die Treppenläufe aus Blockstufen, die Podestbeläge, die Kastenrinnen, das Geländer sowie die Handläufe wurden ersetzt. Auf den neuesten Stand gebracht wurde ebenso die Beleuchtung. Auch optisch macht die Münztreppe jetzt was her, denn die neuen Blockstufen und die Podeste sind aus rubinrot getöntem Beton mit Natursteinvorsatz – passend zum Belag der Bahnhofstraße.
Im Zuge der Sanierung hat man für sehbehinderte und blinde Menschen taktil erfassbare Felder mit Bodenindikatoren als Noppenplatten angelegt und die Stufen als visueller Kontrast mit durchgehenden weißen Markierungsstreifen versehen. Die Arbeiten waren von der Firma Köhler-Schmitt GmbH aus Waldrohrbach getätigt worden. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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