Pirmasenser Tafel freut sich über neuen Ladenraum
Ständig neue Herausforderungen

Rainer Greif und Gerhard Herrmann von der Pirmasenser Tafel   | Foto: Frank Schäfer
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Von Frank Schäfer

Pirmasens. Zuerst die Corona-Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine: Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pirmasenser Tafel sehen sich ständig neuen Herausforderungen gegenübergestellt. Gerhard Herrmann und Rainer Greif von der Tafel in Pirmasens haben mit dem Wochenblatt über die aktuelle Situation gesprochen.

„Wir sind froh, dass sich die Corona-Situation wieder deutlich entspannt hat. Zu Beginn der Pandemie hatten wir mal fünf Wochen lang geschlossen, um eine Lösung zu finden. Danach hatten wir die Ausgabe in die Schulhöfe verlegt und die Lebensmittel direkt vom Auto ausgegeben“, erinnert sich der Vorsitzende Gerhard Herrmann.
Bis vor wenigen Wochen konnten aufgrund der Corona-Pandemie nur fertig gepackte Tüten ausgegeben werden. „Dabei konnten wir natürlich nicht auf die individuellen Vorlieben Rücksicht nehmen. Das führte dazu, dass einige wenige ihre Lebensmittel aussortiert und in die benachbarten Vorgärten geworfen haben, woraufhin sich Anwohner beschwerten. Das war natürlich ein Problem“, so Herrmann.

Neuer großer Ladenraum

„Wir sind froh, dass das jetzt vorbei ist. Seit Februar findet die Lebensmittelausgabe in unserem neuen großen Ladenraum statt. Durch die Geschäftsauflösung des Wasgau-Markts in Winzeln haben wir von der Wasgau AG zehn Einkaufswagen bekommen. Nach einer Türkontrolle, bei der der Berechtigungsnachweis vorgelegt werden muss, geht es mit dem Einkaufswagen auf einer vorgegebenen Route durch den Ladenraum, zu dem jetzt auch eine große Bäckerei-Theke gehört. Es dürfen immer nur vier bis fünf Personen gleichzeitig in den Ladenraum. Die Leute können sich hier die Lebensmittel aussuchen und in die mitgebrachte Tasche packen. Das Prozedere hat sich jetzt eingespielt.“, berichtet Gerhard Herrmann.

14-tägiger Rhythmus

Jeden Dienstag und Donnerstag ab 15 Uhr öffnet die Tafel und gibt Lebensmittel an bedürftige Menschen aus. Nicht zuletzt durch die Zahl der Zuwanderer, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, hat sich die Zahl der Menschen, die zur Pirmasenser Tafel kommen, knapp verdoppelt. „Früher waren die Leute berechtigt, jede Woche Lebensmittel bei der Tafel zu bekommen, jetzt sind wir aufgrund der vielen Kunden zum 14-tägigen Rhythmus übergegangen. Durch einen Farbcode wird geregelt, wer in welcher Woche dran ist“, erklärt Rainer Greif.
„Aktuell gibt es rund 900 registrierte Kunden bei der Pirmasenser Tafel, an denen jeweils die Familienangehörigen hängen. Das ergibt rund 1200 Erwachsene plus 850 Kinder“, berichtet Greif.

Spendenbereitschaft ist ungebrochen

„Pirmasens wird oft schlecht gemacht, aber die Bereitschaft zu spenden ist hier ungebrochen groß“, stellt Rainer Greif fest.
„Vor kurzem haben wir eine Großspende von insgesamt 16.000 Euro bekommen. Davon kommen 6.000 Euro vom Lions-Club Pirmasens und 10.000 Euro von der Rheinberger-Stiftung. Damit können wir bei der Wasgau Lebensmittel abrufen“, berichtet Gerhard Herrmann. „Unterstützt werden wir von der Wasgau AG, von Discountern aber auch von kleineren Geschäften und Bäckereien. Darüber hinaus bekommen wir auch Kleinspenden von privater Seite und auch die Stadtverwaltung hat immer ein offenes Ohr für uns und hilft uns, wo sie kann. Dafür sind wir auch sehr dankbar, denn ohne all die Spenden und Unterstützung ginge es natürlich nicht.“

Verstärkung gesucht

Die Tafel in Pirmasens ist ständig auf der Suche nach Verstärkung – helfende Hände sind stets willkommen. Allerdings sollte man dazu körperlich einigermaßen fit sein. „Wir bewegen sechs bis sieben Tonnen Lebensmittel in der Woche. Diese müssen ein- und ausgeladen werden. Das ist körperliche Arbeit“, erklärt Rainer Greif. „Wer sich bei der Tafel ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich gerne bei uns melden.“ Darüber hinaus freut sich das Team natürlich auch über Geldspenden.

Kontakt:
Telefon: 06331 148697
Mobil: 0151 72008942 (werktags)
Bankverbindung:

Pirmasenser Tafel
Sparkasse Südwestpfalz
DE 13 5425 0010 0004 0025 15

VR-Bank Pirmasens
DE 49 5426 1700 0004 8817 29

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Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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