Allerseelen, Totensonntag, Volkstrauertag: Was die Feiertage im "stillen November" bedeuten
Allerseelen. An Allerseelen (lateinisch "Dies in commemoratione omnium fidelium defunctorum" - „Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“) gedenkt die Mitglieder der römisch-katholische Kirche ihrer Verstorbenen und toten Angehörigen. Dieser Gedenktag wird im Kirchenjahr am 2. November, einen Tag nach Allerheiligen (auch Halloween), als Hochfest gefeiert. Die Gläubigen erinnern an diesem Tag an die Seelen im Fegefeuer - bitten bei Gott für sie durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Besuche auf den Friedhöfen, wodurch den Verstorbenen ihre Ablässe zugewendet werden. Der Allerseelenablass spielt daher eine wichtige Rolle in der römisch-katholischen Kirche und ist für viele Christen eine wichtige Tradition.
Ursprung und Geschichte von Allerseelen
Der christliche Feiertag Allerseelen geht auf den Abt Odilo von Cluny, der im zehnten und 11. Jahrhundert tätig war, zurück. Der Gang zu den Gräbern der Angehörigen mit Kerzen und Pflanzengestecken ist seit 1578 bekannt. Die Gräber werden zudem von Priestern mit Weihwasser besprengt und in einigen Orten werden die Namen der im Jahr Verstorbenen im Rahmen einer Messfeier vorgelesen.
Dia de Muertos - das ist unser Allerseelen
Vor allem in einigen lateinamerikanischen Ländern hat der Gedenktag am 2. November eine große Bedeutung. In Uruguay gibt es den Día de los Fieles Difuntos und in Mexiko das Totenfest Día de Muertos. In Brasilien ist Allerseelen sogar ein gesetzlicher Feiertag. Ein wichtiger Brauch am Allerseelentag ist in Europa die Segnung der Gräber auf den Friedhöfen. Die Gräber der Angehörigen werden mit winterfesten Pflanzen geschmückt - Kerzen und "ewigen Grablampen" sollen den Verstorbenen Licht in der dunklen Jahreszeit bringen.
Diese Segnungen finden oft am darauffolgenden Wochenende statt, weil Allerseelen kein gesetzlicher Feiertag ist. Es handelt sich in Deutschland lediglich um einen kirchlichen, speziell katholischen Feiertag, der jedoch in keinem deutschen Bundesland ein gesetzlicher Feiertag ist. Arbeitnehmer und Schüler haben daher nicht frei, Geschäfte sind normal geöffnet.
Totensonntag in der evangelischen Kirche
In der evangelischen Kirche entspricht der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag (letzter Sonntag vor dem Advent - 24. 11.) dem Allerseelen-Gedenken. An diesem Tag wird den Toten gedacht.
Volkstrauertag - Gedenken an Kriegsopfer
In Deutschland wird zudem zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag (21. 11. 2024) im Rahmen des Volkstrauertags der Toten aller Kriege gedacht - es finden Gedenkstunden im Bundestag, in den Landesregierungen und in den meisten Kommunen statt - häufig mit Kranzniederlegungen auf den Friedhöfen oder an Kriegsdenkmalen. Der Volkstrauertag ist den Opfern von Gewalt und Kriegen aller Nationen gewidmet. Der Gedenktag wird seit 1952 begangen.
Stille Feiertage
Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag gehören zu den so genannten "stillen Feiertagen", an denen für Gewerbe und Gastronomie besondere Regeln gelten. Auch Allerseelen zählt zum "stillen November" - gilt jedoch nicht als Feiertag mit besonderen Regelungen.
An Allerheiligen sind von 5 bis 18 Uhr folgende Veranstaltungen verboten: Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste sowie alle unterhaltenden Darbietungen in Gaststätten und Nebenräumen mit Schankbetrieb, einschließlich Tanz.
Am Volkstrauertag sind von 5 Uhr bis 13 Uhr unter anderem Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Pferderennen und -leistungsschauen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste und der Betrieb von Freizeitanlagen mit tänzerischen oder artistischen Darbietungen verboten. Von 5 Uhr bis 18 Uhr sind zudem musikalische und sonstige unterhaltende Darbietungen in Gaststätten und Nebenräumen mit Schankbetrieb sowie alle öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen, einschließlich Tanz, untersagt.
Am Totensonntag dürfen zwischen 5 und 18 Uhr keine Märkte, gewerbliche Ausstellungen, sportliche und ähnliche Veranstaltungen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste sowie musikalische und sonstige unterhaltende Darbietungen in Gaststätten und Nebenräumen mit Schankbetrieb und alle öffentlichen Unterhaltungsveranstaltungen, einschließlich Tanz, stattfinden.
Ist Allerseelen ein gesetzlicher Feiertag?
Allerseelen ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag. Es wird am 2. November begangen, jedoch haben Arbeitnehmer in der Regel keinen arbeitsfreien Tag. In einigen stark katholisch geprägten Regionen, wie in Teilen Bayerns, wird Allerseelen jedoch als wichtiger kirchlicher Gedenktag angesehen und besonders beachtet.
Allerseelen: Was bedeutet der Feiertag?
Allerseelen ist ein christlicher Feiertag. Er dient dem Gedenken an die verstorbenen Angehörigen. Vielen Christen pflegen an diesem Tag bestimmte Bräuche und Traditionen. Gläubige besuchen Friedhöfe, schmücken Gräber mit Blumen und Kerzen und beten für die Seelen der Verstorbenen, um ihnen den Eintritt in das Himmelreich zu erleichtern.
Allerseelen
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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