Besuchsdienst
Krankenpflegevereine bekommen ein „neues Gesicht“.

Lydia Herberger startet mit dem Besuchsdienst „Hallo, wie geht´s?“ und besucht die Mitglieder der Krankenpflegevereine zu Hause.

„Hallo, wie geht´s?“, so heißt der neue Besuchsdienst, den die katholischen und protestantischen Krankenpflegevereine der Pfarreien: Pfarrei Hl. St. Theodard, Rülzheim, Prot. Kirchengemeinde Rülzheim, Pfarrei Hl. Hildegard von Bingen, Bellheim, Prot. Pfarramt Bellheim-Knittelsheim, Pfarrei Mariä Heimsuchung, Rheinzabern, in enger Zusammenarbeit mit der Sozialstation Rülzheim, Bellheim, Jockgrim e.V. ab sofort den Mitgliedern der katholischen und protestantischen Krankenpflegevereine anbietet.
Die Krankenpflegevereine sind eine traditionelle Einrichtung der christlichen Kirchengemeinden. Sie blicken auf eine über 100jährige Geschichte zurück. Entstanden sind sie im Zeitalter der Industrialisierung als eine Folge der Veränderungen in Familie und Gesellschaft. Ursprünglich unterstützten die Mitglieder der Krankenpflegevereine ganz uneigennützig die Gemeindekrankenpflege. Die Wohlhabenden leisteten so großmütig ihren Beitrag für die Armen.
Die Gemeindekrankenpflege war so lange Zeit Ausdruck gelebter Solidarität in den Kirchengemeinden. Unterstützt wurde sie von den Kirchen und von den Krankenpflegevereinen. War jemand in der Gemeinde krank, in Not oder erfuhr Leid, so sorgten sich die Gemeindeschwestern um ihn. Oft waren sie mit dem Fahrrad unterwegs, ein Bild, an das sich viele Menschen heute noch erinnern.
Die Ordensschwestern betreuten und pflegten die Kranken und lehrten die Familienangehörigen die Versorgung der alten Menschen. Sie machten aber auch Besuchsdienste bei einsamen, alten und kranken Menschen und kümmerten sich um deren Seelenwohl. Bezahlt werden mussten die Leistungen meistens nicht, freiwillige Gaben wurden von den Ordensschwestern dankbar angenommen.
In den 70er Jahren kam es dann infolge von fehlendem Nachwuchs in den Orden zu Versorgungslücken. Angesichts dieser Situation hat die Landesregierung unter dem damaligen Sozialminister Dr. Heiner Geißler die Institution „Sozialstation“ entwickelt und politisch auf den Weg gebracht.
Zusammen mit dem Diakonischen Werk der pfälzischen Landeskirche und dem Caritasverband der Diözese Speyer gelang in der Pfalz eine flächendeckende Einrichtung von Ökumenischen Sozialstationen.
Nach wie vor existieren die katholischen und protestantischen Krankenpflegevereine als eine wichtige Solidargemeinschaft und unterstützen die Arbeit der Sozialstationen.
„Unsere Sozialstation wird in ihrer Arbeit von 11 katholischen und einem protestantischen Krankenpflegeverein getragen, gefördert und unterstützt. Alarmierend ist jedoch der Rückgang der Mitgliederzahlen, der auf Dauer das Bestehen der Vereine gefährden wird. Waren es vor fünf Jahren noch 3455 Mitglieder sind es heute nur 2760 Mitglieder“, so Gabi Xander-Decker, Geschäftsführerin der Sozialstation Rülzheim, Bellheim, Jockgrim e.V.
„Auch die Tatsache, dass Mitglieder der Krankenpflegevereine den ureigensten Auftrag der Vereine aus den Augen verloren haben und oft die Frage nach dem Sinn einer Mitgliedschaft im Verein gestellt haben, hat uns veranlasst, nach neuen Chancen und Möglichkeiten zu suchen,“, so Matthias Schardt, Vorstandsvorsitzender der Sozialstation Rülzheim, Bellheim, Jockgrim e.V.
Bei einer Auftaktveranstaltung zu Beginn des Jahres referierte Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr zu dem Thema: „Wandel- Chancen und Krisen der Krankenpflegevereine“.
Im Anschluss daran wurden die Verantwortlichen von Sozialstation, Kirchen und Krankenpflegevereinen bei der Vorstellung des Projektes „Besuchsdienst für die Mitglieder der Krankenpflegevereine“ über die neue Initiative informiert.
Der Gedanke, die Krankenpflegevereine wiederbeleben zu können und den Mitgliedern zu zeigen „Der Krankenpflegeverein kümmert sich um seine Mitglieder“ fand allgemeine Begeisterung und Zuspruch. Auch der Gedanke, dass es wieder eine feste Ansprechpartnerin geben wird und dass die Krankenpflegevereine dadurch wieder „ein Gesicht“ bekommen überzeugte.
Begeisternd und unterstützend hat aber auch Ingrid Wirth, ehemalige Geschäftsführerin der Ökumenischen Sozialstation Frankenthal, an der Umsetzung des Projektes mitgewirkt. Sie hat mit ihrer Idee „Gemeindeschwester heute“, bereits im Jahr 2012 einen Besuchsdienst für die Mitglieder der Krankenpflegevereine ins Leben gerufen. Der Besuchsdienst ist inzwischen fest etabliert und die Mitglieder schätzen die Besuche der „Gemeindeschwester heute“ sehr. Sie selbst ist überzeugt, dass ihre Idee für viele Krankenpflegevereine in der Pfalz zukunftsweisend sein kann und hat ihr Konzept zur Verfügung gestellt.
Der Besuchsdienst „Hallo, wie geht´s?“ soll an die alte Tradition der Gemeindeschwestern anknüpfen. Die eigens dafür eingestellte Seniorenbetreuerin und Alltagsbegleiterin Lydia Herberger hat bereits ihre Arbeit aufgenommen und kümmert sich ab sofort um die Mitglieder, die sich diese Besuche wünschen.
„Mir ist es vor allem wichtig, eine vertrauensvolle Ansprechpartnerin für unsere Vereinsmitglieder zu sein und dabei Freude und Abwechslung in ihren Alltag zu bringen“, so Lydia Herberger, Seniorenbetreuerin und Alltagsbegleiterin.
Zu ihren Aufgabengebieten gehören neben den Besuchen, die inhaltlich auf persönliche Zuwendung, Zeit für Gespräche und seelsorgerische Betreuung ausgelegt sind, auch die intensive Zusammenarbeit mit den Kirchen, Beratungsstellen und Vereinen. Bei Bedarf kann sie für Mitglieder, die Unterstützung brauchen, aber auch Kontakt zu Beratungs- und Hilfsdiensten herstellen.
Im Auftrag der Krankenpflegevereinen und Kirchen unterwegs wird sie fachlich begleitet und betreut von der Sozialstation, die die komplette Finanzierung dieser neuen Stelle von den Mitgliedsbeiträgen der Vereine trägt.
Mitglieder der Krankenpflegevereine, die besucht werden möchten, können sich ab sofort unter der folgenden Telefonnummern an
Frau Lydia Herberger wenden: 07272 – 91 91 77

Auskunft erteilen auch die katholischen und protestantischen Pfarrämter.

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Autor:

Gabi Xander-Decker aus Wochenblatt Rülzheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Wirtschaft & HandelAnzeige
Fensterbau Speyer: Fenster sind nicht nur ein wichtiges Gestaltungselement, die richtigen Fenster sparen auch Heizkosten und sorgen für mehr Sicherheit - Beratung gibt's beim Fensterbauer im Meisterbetrieb Piller in Speyer | Foto: Wirestock/stock.adobe.com
3 Bilder

Fensterbau Speyer: Alte Fenster lassen kostbare Energie nach außen entweichen

Fensterbau Speyer. Fenster sind viel mehr als bloße funktionstechnische Einrichtungen und Fassadenöffnungen. In ihnen offenbart sich ebenso wie in Türen und Rollladen der Charakter eines Hauses. "Fenster sind die Augen der Häuser." Das hat der französische Schriftsteller Jules Amédée Barbey d’Aurevilly bereits im 19. Jahrhundert festgestellt.  Um dieses charakterbildende Element kümmert man sich seit mehr als 30 Jahren bei der Piller GmbH in Speyer in Rheinland-Pfalz. Unterschiedliche...

RatgeberAnzeige
Dieses Studio eignet sich bestens für ein Wohnen auf Zeit in Speyer oder als Ferienwohnung | Foto: GuestHouse Speyer
5 Bilder

Ferienwohnungen Speyer: Nahe der Altstadt komfortabel für Tage oder Wochen leben

Ferienwohnungen Speyer. Speyer ist eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und daher nicht nur für den kurzen Besuch attraktiv. Das GuestHouse bietet Unterkünfte nahe dem historischen Zentrum und der Altstadt. Im Studio lebt man wie in einer Ferienwohnung - für ein paar Tage oder Wochen, gerne aber auch für einen längeren Zeitraum. Wohnung in Speyer auf Zeit mieten - im komfortablen GuestHouse Langzeitaufenthalte, auf Neudeutsch Longstay, ermöglichen ein Wohnen auf Zeit und werden gerne...

RatgeberAnzeige
Bestattungen Germersheim: Für die Hinterbliebenen ist es wichtig, ein Beerdigungsinstitut zu finden, bei dem sie sich gut aufgehoben fühlen | Foto: Trauerhilfe Göck/Isaworks
4 Bilder

Bestattungen Germersheim: Was ist im Todesfall zu tun?

Bestattungen Germersheim. Die Trauerhilfe Göck ist ein verlässlicher Ansprechpartner für alle Bestattungsarten und Dienstleistungen, die Tod und Abschied es geliebten Menschen verbunden sind. Die kompetenten Bestatter aus Speyer kümmern sich auch um Bestattungen in Germersheim und in den Städten und Gemeinden im Kreis Germersheim, also auch in Lingenfeld, Lustadt, Schwegenheim oder Weingarten.  Dabei ist man offen für verschiedene Bestattungsformen: Erdbestattung oder Feuerbestattung,...

RatgeberAnzeige
Physiotherapie für Kinder: Bereits die Allerkleinsten profitieren von einer Behandlung, damit sie später im Leben keine Fehlstellungen oder Bewegungsstörungen bekommen | Foto: Therapiezentrum Theraneos
3 Bilder

Physiotherapie für Säuglinge, Kinder und Jugendliche in Speyer

Physiotherapie für Kinder. Auch Säuglinge müssen manchmal zur Therapie, damit sie später im Leben keine Fehlstellungen oder Bewegungsstörungen bekommen. Es gibt spezifische motorische Meilensteine; sind diese verzögert, kann eine Behandlung erforderlich sein. Physiotherapie für Kinder ist eine Therapieform, die sich auf die Förderung der Bewegungsfähigkeiten des Kindes bezieht. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf der körperlichen Entwicklungsförderung und dem Ausgleich von eingeschränkten...

RatgeberAnzeige
Pflegeberatung in Speyer: Grit Geib strahlt nach einem Vortrag vor Seniorinnen und Senioren | Foto: mein Pflegeteam Hochdörffer

Pflegeberatung unterstützt Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Pflegeberatung in Speyer. Patienten ab Pflegegrad 2 müssen alle sechs Monate, Pflegebedürftige ab Pflegegrad 4 alle drei Monate ein Beratungsgespräch nach §37 Abs.3 SGB XI nachweisen. Ohne dieses beratende Gespräch hat die Pflegekasse die Möglichkeit, Leistungen einzuschränken. Kommen Pflegegeldempfänger dieser Pflicht nicht nach, kann ihnen oder ihren Angehörigen also das Geld für die Pflege gekürzt oder gestrichen werden. Für Sachleistungen ist dieser Nachweis nicht erforderlich, aber wer als...

SportAnzeige
Muay Thai Speyer: Die Kampfsportart ist einer der Schwerpunkte im City Gym. Erfahrene Trainer kümmern sich hier in den Kursen um den Trainingsplan | Foto: brain2hands/stock.adobe.com
3 Bilder

Muay Thai Speyer: Thaiboxen zur effektiven Verteidigung

Muay Thai Speyer. Muay Thai ist auch als Thaiboxen bekannt. Es gehört zu den ältesten Kampfkünsten weltweit. Erstmals eingesetzt und entwickelt wurde es im alten Siam, dem heutigen Thailand. Damals verteidigten die Kämpfer mit Muay Thai traditionell ihr Königreich erfolgreich gegen die aggressiven Nachbarstaaten. Die Sportart Muay Thai ist eng mit der Geschichte Thailands verbunden Muay Thai ist ein Vollkontakt-Kampfsportart, Schutzausrüstung ist hierbei unerlässlich. Auch im Amateurbereich....

Online-Prospekte aus Rülzheim und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.