3o Jahre Eisenbahn-Modellbauausstellung in Obermoschel - 25 Jahre Modellbaufreunde Obermoschel
Obermoschel: Mekka für Modellbaufreunde
Ausstellungen und Präsentation an den Adventswochenenden, 1.und 2. Dezember, 8. und 9. Dezember sowie 15. und 16. Dezember 2o18
Obermoschel. Vor dreißig Jahren wurde am 26. und 27. November 1988 im Rahmen des alljährlichen Weihnachtsmarktes in Obermoschel zur ersten Obermoscheler Modellbau-, Modellauto- und Eisenbahn-Ausstellung in den Saal des Rathauses eingeladen. Damals steckte die Idee dahinter, alle Modellbauer und -sammler aus Obermoschel, egal aus welcher Sparte sie kommen, zusammen-
zuführen, um ihr Hobby einmal einem größeren Publikum und damit auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aussteller waren damals Rolf , Rainer und Jörg Dindorf, Fritz Gronauer, Norbert Hauer, Karl-Heinz Hansper, Joachim Herr, Hans Joachim Hubrich, Klaus Niebergall, Lothar Schatto und Heinz
Volk. Obwohl bei der ersten Präsentation die Bastelobjekte auf Tischen und Vitrinen lediglich in "Reih und Glied" aufgestellt zu bewundern waren, gab einen enormen Zuspruch durch die Besucher.
1989 "Bewegung" in der Ausstellungspräsentation
Damit war auch klar, dass 1989 erneut eine Ausstellung organisiert werden sollte und musste. Klar war den Teilnehmern aber auch, dass sich dann aber auch etwas "bewegen" musste. Hierfür schien eine Modellbahnanlage natürlich geradezu am besten geeignet und prädestiniert. Der heutige Vereinsvorsitzende der Modellbaufreunde Obermoschel und auch Gründungsmitglied des Vereins, Hans Joachim Hubrich war damals der einzige HO-Modellbahner mit genügend "Rollmaterial", weshalb die Anlage dann in dem von ihm favorisierten Märklin-Dreischienen-Zweileiter -Wechselstrom-Gleissystem aufgebaut wurde. Aufgrund dieser "Vorgabe" hat dann fast jeder Teilnehmer "sein" Modul-Grundgestell (offene Rahmenbauweise aus 13mm-Tischlerplatten) mit nach Hause genommen und sich ans "Werk" gemacht. Als die Anlage nach einem Jahr Bauzeit zusammgefügt wurde, hatte sie damals schon die beachtliche Länge von 2o Metern. Sie wurde von Anfang an in Modulbauweise konzipiert und die einzelnen Teilstücke waren in der Regel ein oder zwei Meter lang bei einer Tiefe von 8o Zentimetern. Sondermodule mit abweichenden Maßen waren ebenfalls möglich, da man sich als Übergänge auf eine gruppeninterne Norm geeinigt hatte, was auch die Austauschbarkeit
untereinander ermöglichte. Anfangs gabe es verschieden aneinander gereihte Landschaftsmotive. Die Gestaltung der Landschaft wurde jweils in den verschiedensten Technikeen, je nach Vorliebe des Erbauers, vorgenommen. Für den Geländebau hatten sich bei den Moscheler Modellbauer dann schnell die Verarbeitung von Wellpappe mittels Heißkleber herauskristallisiert und bestens
bewährt. Eingesetzt wurden auch noch Fliegendraht, Gips, Styropor, Baumrinde und vieles anderes gebräuchliche Material. Auf Grund der Enge im Rathaussaal wurde 1989 in den Saal Schlundt ausgewichen, wo auch eine "Minibörse" mit organisiert wurde. Weil erneut der Saal aus "allen Nähten" platzte, entschied man sich, die Ausstellung 199o in die Grundschul-Turnhalle zu verlegen., wo auch heute noch die Börse stattfindet.
Eigens entwickelte Blocksteuerung im Einsatz 3oo Meter Gleislänge
Die Steuerung der Züge erfolgte durch eine selbst entwickelte Blocksteuerung mit Reed-Kontakten und Magneten am letzten Wagen eines jeden Zuges., die sich bis heute bewährt hat.Dank einiger Elektronikexperten im Team konnten dann auch ausgefeilte Bahnhoftechniken eingesetzt werden wie auch eine automatische Steuerung der Anlage möglich war. Heute wird die gesamte Anlage in der vereinseigenen Modellbauhalle über eine selbst entwickelt SPS-Steuerung, mit der bis zu 4o Züge gleichzeitig gefahren werde können, betrieben.Die Gleislänge liegt bei geschätzt etwa 3oo Meter, wie der Schriftführer, Kassenwart und "Lokdoktor" Joachim Herr im Gespräch schätzt.
Platzprobleme werden durch Kauf einer Halle beseitigt
-Vereinsgründung 19.11.1993-
Bereits 1988 hatten die Modellbaufreunde die Scheune von Klaus Kolling in der Wilhelmstraße genutzt, um auch über einen Lagerraum für die mittleweile doch umfangreichen Teile zu verfügen. Um sich die ständige "Umzieherei" zu ersparen, war geplant, diese Scheune ständig für Ausstellungen und Präsentationen zu nutzen. Durch einen Verkauf des Gebäudes zerschlugen sich die Hoffnungen der Eisenbahnfreunde und es wurde bei den Planungen für ein "dauerhaftes Domizil" wieder ganz von vorne angefangen. Dann aber das Happy-End: 1992 wurde die ehemalige Bierhalle der Brauerei Vetter und ein Teil des Biergartens angemietet und 1994 dann von den bisherigen Eigentümern, der Familie Leibrock gekauft. Mit dem Erwerb dieser Halle ging zuvor dann auch die Gründung des Vereins der "Modellbaufreunde Obermosche e.V. " am 19.11.1993 einher. Zehn Mitglieder gründeten den Verein, vielmehr Mitglieder hat der Verein heute auch nicht. Seit Gründung bis heute ist Hans Joachim Hubrich Vorsitzender . Die anfangs in einem baulich schlechten Zustand befindliche Halle wurde dann in den folgenden Jahren unter erheblichen personellen wie auch finanziellen Aufwand durch die Vereinsmitglieder und Freunde in Eigenleistung in ein wahres "Schmuckstück" verwandelt. So wurde der komplette Fußboden erneuert, die Außenwand isoliert, das Dach ausgebessert, die Elektroin-
stallation komplett erneuert, Toiletten und eine Heizung eingebaut, ein Bastelraum errichtet und die Leitungen für die Ver- und Entsorgung verlegt und angeschlossen. Im Obergeschoß wurde dann noch ein Clubraum, eine Küche und Lagerräume geschaffen. Mehr als 8o.ooo Mark wurden damals alleine in die erstmalige Erneuerung der Halle von den Modellbaufreunden gesteckt ohne die laufenden weiteren Ausgaben für die Instandhaltung bis heute. Trotz Zuschüssen aus der Dorferneuerung und von der Stadt konnte die Renovierung allein schon aus finanziellen Gründen nur Schritt für Schritt verwirklicht werden. Nach Abschluß der Bauarbeiten wurde dann Ende des Jahres 2ooo beschlossen, die mittlerweile in die Jahre gekommene Anlage neu zu konzipieren. Man entschied, keine auswärtigen Termine mehr wahrzunehmen wie zum Beispiel beim Rheinland-Pfalz-Tag oder einen Auftritt im ZDF-Wintergarten, wo man bundesweit bekant wurde und künftig die neuen Modellbauanlagen nur noch fest in Obermoschel zu präsentieren.
Modulbauweise aufgegeben und neue Ausstellungsgeometrie
Es wurde die Modulbauweise aufgegeben. Auch die Aufstellungsgeometrie in der neuen Halle wurde geändert, die neue Grundform gleicht einem großen Buchstaben "E". Aus fahrtechnischen Gründen wird die Anlage jetzt mit zwei getrennten Stromkreisen betrieben, die sich im Stadtbahnhof treffen und dort automatisch kreuzen können.Hier verkehren nur Dampf- und Dieselloks mit Wagengarnituren aus veschiedenen Epochen. Auf dem mittleren Schenkel der Anlage wurde eine unabhängig und digital gesteuerte ebenfalls zweigeisige, "Schnellfahrstrecke" mit Oberleitung umgesetzt. Sie ist von den Schienen so ausgelegt, dass alternativ auch auf Gleichstrombetrieb umgestellt werden kann. Zudem
ist hier noch eine eingleisiege Nebenstrecke mit Nostalgiebetrieb integriert. Es gibt eine größere Stadt mit Straßenbahnbetrieb in der Spurweite HOm, einen von einer Brücke überspannten kleinen Binnenhafen, ein Bergwerk (Untertagebau als Schnittmodell) und einen großen Steinbruch mit Feldbahn. Verschiedene Bautstellen sind in die Anlage integriert, eine Gebirgslandschaft nach Schweizer Vorbild darf natürlich auch nicht fehlen, bei der unter anderem eine Gebirgsbahn ständig in Bewegung ist. Heißluftballons fliegen zudem in der Halle, es ist Betrieb im Bergwerk, im Sägewerk und sonstwo noch. Ein Dampf-Betriebswerk, eine Bundeswehrkaserne mit Gleisanschluss sowie viele weitere Motive und Detailsszenen sind in der Halle der Modellbaufreunde Obermosche zu bestaunen. Autos und LKW's bewegen sich wie von Geisterhand geführt, über die Straßen der Modellbauland- landschaft. Ein Besuch macht hier einfach Spaß, alles ist in Bewegung und Aktion. Die Modellbauanlage ist in großem und ganzem fertiggestellt, aber sie wird wohl nie richtig fertig, wie der engagierte Vereinsvorsitzende Hans Joachim Hubrich zu berichten weiß. Es fließen ständig Änderungen und Verbesserungen ein, so dass immer wieder was Neues zu sehen ist.
Viele Besucher sehen sich auch gerne "hinter den Kulissen" der Anlage einmal um, vor allem Technikinteressierte sind davon oft fasziniert.
Tausende Gäste bislang
Tausende von Gästen weit über die Region hinaus haben in direi Jahrzehnten die jährlichen stattfindenen Ausstellungen der Modellbaufreunde Obermoschel jewels an den ersten drei Adventswochenenden sowie an zwei Wochenenden im Frühjahr bislang besucht. Der Besuchrandrang ist gerade in der Vorweihnachtszeit enorm und hat in der Schaffenszeit des Vereins eigentlich nie nachgelassen. Denn schon seit je her faszinieren Modellbaueisenbahnen oder -autos jung und alt. Glänzende Augen gibt es oft bei den Kindern, wenn gerade in der Vorweihnachtszeit eine Modelleisenbahn zum Laufen gebracht wird. Mit dem Interesse der Kinder wird auch oft das Interesse der Väter geweckt, die mit "Feuereifer" das Interesse des Nachwuchses unterstützen.
Die vom Verein erzielten Einnahmen aus den Präsentationen und Ausstellungen sind alle komplett in die Erneuerung der Anlage und die Unterhaltung der vereinseigenen Halle geflossen. Es ist für den kleinen Verein nicht einfach, jeweils genug Helfer zu finden, um den Aufenthalt der Eisenbahnfreunde in der kleinsten pfälzischen Stadt so angenehm wie möglich zu machen. Bislang hat man es allerdings durch gute Zusammenarbeit immer wieder geschafft. Die Vereinsmitglieder beteiligen sich aber auch an weiteren Veranstaltungen der Stadt wie zum Beispiel dem Radfahrtag im Moscheltal oder dem Herbstmarkt in Obermoschel. Deshalb danken die Vereinsvorsitzenden Hans Joachim Hubrich und Dieter Sträßner ihren Mitgliedern wie auch den vielen helfen Händen, aber auch den Besuchern für ihr Interesse und die bislang gewährte Unterstützung. Wir machen mit der Anlage uns, aber auch bestimmt ganz vielen anderen Menschen eine riesige Freude, so die beiden Vereinschefs. Anläßlich der 3ojährigen Jubiläumsausstellung und des 25jährigen Vereinsbestehens in diesem Jahr laden die Modellbaufreunde wieder an den ersten drei Adventswochenenden (Samstag und Sonntags, jeweils von 1o.oo Uhr bis 18.oo Uhr geöffnet), in die Modellbauhalle am Marktplatz ein. Auch im Frühjahr 2o19 werden wieder die üblichen Ausstellungstermine stattfinden. Nach Absprache können auch individuelle Führungen und Besichtigungstermine vereinbart werden (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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