Kita Alsenz
Achatschnecken ziehen ein
Alsenz. Seit etwa Anfang Juli haben die Vorschulkinder der Kita "Arche Noah" Besuch von "Schlaufüchsen" bekommen: Es handelt sich dabei nicht um Menschen, sondern es sind Lebewesen ohne Knochen, aber dafür mit einem eigenen Haus !
Was man daher vermuten kann, ist richtig: Ja, es sind Schnecken. Allerdings keine "normalen Schnecken", die wir aus dem Garten oder den Weinbergen kennen. Diese "Schlaufuchs-Schnecken" kommen ursprünglich sogar aus Afrika und können tellerhandgroß werden und besuchen auf ihrer Weltreise nun einmal mal Alsenz.
Es sind afrikanische Riesenschnecken, auch Achatschnecken genannt oder auf Lateinisch: Achatina fulica. Sie gehören zu den größten Landschnecken der Welt. Ursprünglich kommen sie aus den tropischen Gebieten in Afrika und lieben den feuchten und warmen Boden. Sie sind Pflanzenfresser und mögen vor allem Obst und Gemüse, wie zum Beispiel eine saftige Gurke, Kopfsalat, Birnen und ab und an auch mal ein Stückchen Fleisch.
Im Rahmen der tiergestützten Pädagogik sollen die Kinder nunmehr durch die tägliche Pflege und Betreuung der Schnecken lernen, Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und soziales Verhalten zu üben. Die Achatschnecken können durch ihre Ruhe und Langsamkeit auf sehr aktive Kinder sogar beruhigend wirken. In einigen sozialen Einrichtungen setzt man sie deshalb sogar zu Therapiezwecken ein. Gemeinsam wurde vor dem "Schneckenbesuch" das Terrarium hergerichtet. Kokos-Bodenbeläge lieben die Tier besonders. Stöcke, Moos und ein Tannenzapfen durften nicht fehlen und dienen der Dekoration. Zum Trinken gibt es Wasser aus einem dort auch bereit gestellten Wassernapf. Und beide Schnecken sollten auch einen Namen haben: Ausgewählt wurde gemeinsam von den Kindern die Namen "Fridolin" und "Rosie".
Nach dem Einzug war die Aufregung dann recht groß bei den Kindern und nach einiger Zeit trauten sich fast alle, die Schnecken auch einmal auf die Hand zu nehmen. Viel Geduld und Ausdauer der Vorschulkinder war notwendig und dies wurde von "Fridolin" und "Rosie" dann auch belohnt: Sie krochen von der jeweiligen Hand den Arm hinauf oder bäumten sich auf und schauten interessiert den Kindern in ihre Gesichter. Jeden Tag wechseln sich die Kinder mit der Betreuung und Pflege der beiden Tiere ab. Dabei musste jeweils etwas Futter für die beiden tierischen "Ehrengäste" mit gebracht werden, was gerne geschah.
Am dritten Tag nach dem Einzug dann Aufregung pur: Eine der beiden Schnecken, die am Vortag noch richtig fit war, hatte sich in ihr Haus unter dem Moos zurückgezogen. Gemeinsam wurde überlegt, was denn dafür jetzt der Grund gewesen sein könnte, denn alle Kinder waren inzwischen die besten Freunde geworden. Deshalb wurden die Schnecken auch lieb gestreichelt. Dabei wurde fest-
gestellt, dass sie sich kalt anfühlten und es den Schnecken wohl nicht genug warm war. Die Lösung war schnell gefunden: Eine Wärmelampe musste her, denn "Fridolin" und "Rosie" sollten auf keinen Fall frieren und sich nicht wohlfühlen in der Alsenzer Kita. Tatsächlich erwachten nach einiger Zeit der Wärmestrahlung die Schnecken wieder auf und wurden wieder "putzmunter" und gingen im Schneckentempo auf Ausflug. Die löste bei den Kindern doch Erleichterung aus. Zudem freuten sie sich, dass ihr Plan mit der Wärmelampe so gut geklappt hatte und aufgegangen war.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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