Freiwillige führen Baumpflanzaktion durch
Ein Samstag für die Zukunft
Schiersfeld. Am ersten Samstag im Februar trafen sich trotz regnerischem Wetter viele Freiwillige zu dem lange angekündigten Baumpflanztermin mit Revierförster Fabian Keck. Im gemeindeeigenen Wald ist Borkenkäferbefall festzustellen. Zur Vermeidung weiterer Schäden musste der befallene Bestand gefällt und aus dem Wald verbracht werden.
Auf den neu entstandenen Freiflächen wurden rund 250 Baumsetzlinge gepflanzt. Unter fachlicher Anleitung des Revierförsters konnten mehrere gerodete Flächen neu bepflanzt werden. Die vielen Fragen der Erwachsenen als auch der Kinder konnte Förster Keck verständlich und nachvollziehbar erläutern.
Es wurden dabei vier Baumarten gepflanzt: Baumhasel (Corylus colurna) aus der Türkei; Walnuss (Juglans regia) aus dem Kaschmir Gebirge (Indien/Pakistan) und die zwei heimischen Arten Rotbuche (Fagus sylvatica) und Hainbuche (Carpinus betulus). Die Bäume wurden in Gruppen zu jeweils 30 Stück gepflanzt. Ins Zentrum der Freiflächen wurden die Baumarten Baumhasel und Walnuss gesetzt. Dies sind „Lichtbaumarten“, die zum Wachsen, wie der Name schon sagt, viel Licht benötigen. Sie lassen Wertholz erwarten, was später zu Möbeln und Furnier verarbeitet werden kann. Die Rotbuchen und Hainbuchen wurden als Kranz um diese Lichtbaumarten gesetzt. Diese „dienenden“ Baumarten sollen dafür sorgen, dass die Bäume in der Mitte möglichst gerade nach oben wachsen und keine allzu dicken Äste im wertvollen Stammbereich ausbilden.
Bäume aus der Türkei und Indien wurden deshalb gepflanzt, da die dortigen klimatischen Bedingungen dem ähneln, was die Wälder in Mitteleuropa bedingt durch den Klimawandel erwartet: lange Trockenperioden im Sommer mit hohen Temperaturen. Baumarten aus dem eurasiatischen Kontaktbereich sind in ihrer Heimat bereits mit Arten vergesellschaftet, die auch bei uns heimisch sind. Dies lässt erwarten, dass sich die Bäume gut in unsere Waldgesellschaften integrieren und daher keine negativen ökologischen Folgen zu erwarten sind. Wenn sich das Klima wie erwartet ändert und es heißer und trockener wird, würden diese Arten auch auf natürlichem Wege bei uns einwandern, vielleicht in 100, 500 oder 1000 Jahren. In gewisser Weise greift man so einer natürlichen Einwanderung vorweg.
Nach getaner Arbeit lud die Gemeinde alle Helfer ins Bürgerhaus zum geselligen Abschluss ein. Frisch mitgebrachtes Fleisch vom Wild wurde auf dem Feuergrill zubereitet. Bürgermeister Ingo Lamb konnte den Verzehr aller zubereiteten Speisen vermelden und dankte nochmals allen Mitwirkenden. Weitere Aktionen in Begleitung durch Förster Keck sind geplant. jlk/ps.
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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