Besser Breitbandanschluß gesucht
Gemeinderat Ransweiler
Ransweiler. Keine Ruhe geben wollen die Ransweilerer, wenn es darum geht, dass die Gemeinde endlich eine zeitgemäße Internetanbindung erhält. Nachdem der gesamte Rat im November seinen Unmut über die sehr unbefriedigende Situation vor Ort geäußert hatte - die Glasfaserleitungen liegen nicht bis in die Häuser, sondern nur bis zu den Verteilerkästen der Telekom. Von dort geht es über die alten Kupferleitungen in die Haushalte weiter, wobei viel M-Bit-Leistung auf der Strecke bleibt. Dennoch galt die Gemeinde nach den Vorschriften von Bund und Land als nicht unterversorgt beim ersten Förderantrag, den der Kreis für das gesamte Kreisgebiet stellte. Lediglich vier Haushalte einschließlich dem zu Ransweiler gehörenden Neubau kommen über das erste Förderprogramm in den Genuß eines Glasfaserhausanschlusses. Federführend an dem Thema für die Gemeinde dran ist Ratsmitglied Renate Stöckl. Sie ist mit ihrer Werbeagentur auch betroffen und benötigt größere Datenmengen. Leider ist ihr Haus vom Verteiler besonders weit entfernt und nur geringere als die angebotenen Datenmengen kommen am Ende an. Nicht nur für einen Gewerbetreibenden ist das besonders leidlich. Das auch in der jeder kleinsten Gemeinde diese Situation verbessert werden muss, hat sich durch Corona besonders gezeigt. Vielfach war in den Firmen HomeOffice angesagt und auch die Schulen mussten in der Hochphase der Pandemie eine Zeitlang Abstand vom Präsenzunterricht nehmen und es gab Online-Unterricht. Wir wollen an der Umsetzung dran bleiben und nicht aufgeben, so die dennoch optimistische Stöckl. Nicht nur deshalb stand das Thema jetzt bei der ersten Sitzung im neuen Jahr erneut auf der Tagesordnung. Nach dem Motto "Gut Ding braucht Weil" informierte sie von neuerlichen Gesprächen nach der letzten Sitzung mit der Kreisverwaltung sowie der Verbandsgemeinde. Etwas Bewegung ist da schon wieder reingekommen, so Stöckl. Und wenn es auch nur im kleinen Rahmen ist. Einem Haushalt konnte nach etlich geführten Gesprächen mit den am Markt vorhandenen Anbietern mit einer weitaus besseren Anbindung kurzfristig geholfen werden, was schon ein kleiner Erfolg für uns ist, so Stöckl. Hier lobte sie auch die Unterstützung seitens der kommunalen Behörden wie Kreisverwaltung und VG-Verwaltung. Mit mehreren auf dem Markt tätigen Unternehmen seien zudem ebenfalls die Gespräche weitergeführt worden, insbesondere mit Innexio, die jetzt zur Deutschen Glasfaser gehört und nahezu 60 Prozent der Haushalte in Ransweiler versorgt. Ein Gesprächstermin ist auch anberaumt mit der kommunalen Energiegesellschaft Energie und Infrastrukturprojekte Rockenhausener Land (Eniro), wo die Gemeinde noch einen gültigen Versorgungsvertrag hat, aus dem sie nicht so ganz einfach rauskommen kann. Eniro schlug vor, keinen Alleingang zu unternehmen, sondern zusammen mit anderen unterversorgten Gemeinden in der VG Nordpfälzer Land einen weiteren Förderantrag zu stellen.Allerdings könnte es schon sein, dass auf diesem Weg auch noch einige Jahre ins Land gehen -mit einer Umsetzung kann erst ab 2025 und später gerechnet werden-. Um die Akzeptanz und die Anschlußzahlen noch zu erhöhen, denkt Stöckl schon weiter: Informationsabende für die Bevölkerung, um die Bedeutung des Themas Breitband und Glasfaser noch mehr zu sensibilisieren. Mit Hilfe des Gemeinderates und computeraffiner Bevölkerung und von guten Digitalbotschaftern könnte auch gerade den Älteren, die es bislang nicht so oder gar nicht mit dem Computer haben, persönlich geholfen werden auf dem Weg in die digitale Welt. Dadurch könnte digitales Wissen vermittelt und Berührungsängste genommen werden. Für die Älteren ist es schon schwer, ohne großes Vorwissen mit dieser rasanten Entwicklung mitzuhalten, so die Ratsfrau. Wir als Gemeinde würden ja von einer höheren Zahl von Breitbandanschlüssen auch profitieren und es würde auch wirtschaftlich interessanter für die Unternehmen, die Glasfaser hier bei uns verlegen wollen. Zusammen mit dem Gemeinderat will Stöckl auch künftig nah an diesem Thema dran bleiben, denn "steter Tropfen höhlt den Stein", ist sie sicher (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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