Ruppertsecken
Haus Höhenruh soll weiterhin Gäste beherbergen
Ruppertsecken. Bei der Frage, ob das Gerücht stimme, dass die Ordensritter, die ihr Interesse am Schloßhotel in Rockenhausen aufgegeben haben, sich nun für das ehemalige Seniorenheim "Haus Höhenruh" interessierten, musste der frühere Heimleiter Thomas Hellinger doch kräftig lachen. Nein, das stimme nicht, aber er und seine Ehefrau Dorit Hellinger-Thorausch gingen sehr gerne auf Mittelaltermärkte und -treffen und seien schon oft dort gesehen worden und daher habe er sogar Verständnis, wenn sowas aufkomme. Das Ehepaar hat andere Vorstellungen über die künftige Verwendung des am 1. März eingestellten Seniorenheimbetriebes und wollen dies auch in enger Abstimmung und vertrauensvoll im Einvernehmen mit der Gemeinde entwickeln und vorantreiben. Dazu fühlen wir uns auch ein Stück verantwortlich, weil wir beide ja weiterhin in Ruppertsecken wohnen, so das Ehepaar. Und es gab in der Tat nach dem Schließen des Heimes einige wilde Anfragen, so Hellinger. Das ging in Richtung Flüchtlingsheim oder auch einem Heim für schwer erziehbare Kinder. Für uns ist es wichtig, dass hier in Ruppertsecken kein "Hotspot" entsteht, der negative Folgen für den Ort hat. Ihre Pläne stellten sie nun in öffentlicher Sitzung -was ihnen sehr hoch anzurechnen ist- zunächst dem Gemeinderat und der Öffentlichkeit -es waren auch einige Zuhörer da- in groben Zügen vor. Ortsbürgermeister Siegmar Portz bedankte sich zunächst einmal für diese Offenheit. In emotionalen Worten schilderten beide nochmals die Entwicklung des Seniorenheimes seit 1975 mit zuletzt 25 bis 30 Mitarbeitern, bis zur Aufgabe am 1. März, vor allem wegen Personalmangel (DIE RHEINPFALZ berichtete).
Gruppenhaus und Ferienwohnungen sollen kommen
Momentan würden die insgesamt drei Gebäude von Mobilar befreit, welches zukünftig nicht mehr gebraucht werde. Das Haus 1 (ehemalige Hotel Dhom/Haupthaus mit dem Schriftzug Haus Höhenruh)-wie es das Ehepaar bezeichnete, soll als sogenanntes "Gruppenhaus" entwickelt werden. Es verfügt über mehrere Einzel- und Doppelzimmer sowie einen im letzten Jahr kernsanierten Aufenthaltsraum mit einer hochmodernen Gastroküche. Daneben gibt es ebenerdige Duschen sowie Aufzüge. Hier seien ideale Voraussetzungen für Workshops, Seminare Incentives und Teambildungsprojekte aller Art, aber auch Familienaufenthalte seien möglich. Es könnten Geburtstage oder sonstige Familienfeste abgehalten werden oder einfach auch nur Urlaub gemacht oder sich entspannt werden. Der Aufenthalt könne einen Tag, ein Wochenende oder auch längere Zeit dauern. Der Fokkus liege hier deutlich auf Erwachsenen und Gruppen. Dabei soll schon darauf geachtet werden, dass nur Gruppen mit vernünftigem Ansatz nach Ruppertsecken kommen, so Hellinger. Das Umfeld werde so gestaltet, dass sich Menschen hier wohlfühlten und sie gerne wieder in das höchst gelegene Dorf der Pfalz kommen wollten. Im weiteren Haus 2 an der Hauptstraße gelegen sollen zwei behindertengerechte Ferienwohnungen eingerichtet werden. Hier sei man in Kontakt mit Stellen, die so etwas unterstützten. Der dort vorhandene Aufenthaltsraum könne als Begegnungsstätte mit genutzt werden. Ziel sei es, dieses Projekt kurzfristig umzusetzen.
Haus 3
Das dritte Haus 3 (ehemals Massau/Willenbacher) soll als Verwaltung und Büro genutzt werden. Ebenso soll hier eine kleine Werkstatt für den eigenen Bedarf eingerichtet und weitere Räume als Lager für aufzubewahrende Altakten genutzt werden. Hellingers hoffen, dass die behördlichen Auflagen für die neuen Pläne nicht so hoch seien wie bei einem Seniorenheim, wo alleine vor kurzer Zeit eine sechsstellige Summe in den Brandschutz gesteckt, eine Notrufanlage installiert werden musste und weitere hohe behördliche Auflagen zu erfüllen waren. Vom Charakter her ändere sich nichts, wir beherbergen weiterhin Menschen in Ruppertsecken, müssen uns allerdings nicht mehr ganz so intensiv darum kümmern wie in einem Seniorenheim, so das Ehepaar. Priorität habe eindeutig die Einrichtung der Ferienwohnungen, Wanderer auf dem vorbeiführenden Pfälzer Höhenweg und andere Gäste suchten ja ab und an nach Übernachtungsmöglichkeiten. Alles andere soll sukzessive umgesetzt werden. Hellingers hoffen, dass es keine allzu großen behördlichen Hürden dafür gibt. Ortsbürgermeister Siegmar Portz sah in den Plänen eine sinnvolle und zukunftsfähige Nachnutzung. Ein langer Leerstand sei weder für das Ehepaar noch die Gemeinde gut. Die Gemeinde werde im Rahmen ihrer Möglichkeiten das gerne unterstützen, so der Ortsbürgermeister abschließend.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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