Willi Schattauer aus Kalkofen hat neues Heft in der Reihe "Von Höfen und Weilern" aufgelegt
Historie des Neudorferhofes über Jahrhunderte hochinteressant zusammengestellt

Kalkofen. 1o7 Seiten umfasst das neuste Heft über den Neudorferhof, mit dem der Kalkofer Autor und langjährige Ortsbürger- meister Willi Schattauer seine Veröffentlichungen zu "Gemeinden, Höfen und Weilern" um eine weitere -die 25.te Ausgabe- erweitert. Der Hof hoch über Obermoschel gehört politisch zu der Gemeinde Lettweiler in der VG Meisenheim und hat eine Jahrhunderte lange Historie mit Hochs und Tiefs. Die neue Ausgabe beginnt mit gesammelten Berichten von Experten über den Neudorferhof, der wohl 126o zum ersten Mal in einem Lehensbuch genannt ist. Damals erhielten Arnold und Kuno von Muntfort (Montfort) den Hof Littweiler. Damit war wohl der Neudorferhof gemeint. Ein Steinfindling eingangs des Neudorferhofes weist auch auf dieses Jahr 126o hin. "Im Dreißigjährigen Krieg ist der hiesige, sonst ansehnlich gewesene Hof bis auf wenige Häuser gänzlich zerstört worden", so die Meldung des Vorstehers und Ältesten der Gemeinde Lettweiler im Jahre 1793. Er wurde dann aber wieder aufgebaut. 191o wie auch 1959 zählte der Neudorferhof 38 Einwohner, heute sind es noch 18 Einwohner, die dort leben. Das Heft berichtet auch von Spannungen zwischen den Lettweilerern und den Bewohnern des Neudorferhofes. So durften die Neudorferhöfer kein Holz aus dem Hoch- und Bauwald holen, der Weiher auf dem Neudorferhof stand auch den Lettweilerern zur Nutzung zur Verfügung. Und jährlich mussten vom Neudorferhof 1o Malter harte Frucht, 1/2 Korn sowie Gerste nach Lett- weiler geliefert werden. Auch durften sie nicht jagen und keinen Wein und kein Bier zum Verkauf anbieten. 1694 wurde der Neu- dorferhof von den Bewohnern wieder verlassen. Die Lettweilerer deckten Häuser und Scheunen ab, rissen den Ziegelofen ab und machten den Hof, der ihnen ein Dorn im Auge war, unbewohnbar. Der mittlerweile an die Regierung gekommene Zweibrücker Herzog Christian IV. förderte die Begründung von Hofgütern und eine gute Bewirtschaftung von Ackerflächen.1761 sollte dann der Neudorferhof von Johannes Schweiger aus Hallgarten wieder neu aufgebaut und bewirtschaftet werden, dagegen wehrte sich die Gemeinde Lettweiler und 19 Lettweilerer Bürger unterschrieben dann als Erbbeständer des Neudorfes. Da die Lettweilerer Bauern bald die Lust verloren und die Forderungen des Herzogs nicht erfüllten, erhielt nach langem Hin und Her die Regierungsräte Süß und Lehmann den Hof mit weiteren Flächen aus Duchroth. Nach weiteren Eigentumswechseln wurde der Hof vom Stadtsynikus
Bonnet aus Meisenheim 1789 an die Mennonitenfamilie Johann Heinrich Zerger vom Dimrotherhof verkauft. Dieser schaffte durch
großen Fleiß fruchtbares Ackerland auf dem Neudorferhof und es begann eine Blütezeit des Hofes. 182o wurden durch Einheirat die Familie Weber und 1895 die Famiie Biehn auf dem Neudorferhof gegründet. 1911 umfasst der Hof fünf Wohnhäuser mit ausgedehnten Ökonomiegebäuden. 1923 legten die vier Hoffamilien ihren ganzen Besitz zusammen und verwalteten und bewirtschafteten hn gemeinsam. Nach dem zweiten Weltkrieg -1947- wurde der Hof wieder getrennt in die früheren Bestandteile. Auch die Geschichte der Mennonitengemeinde Neudorferhof, sie besteht seit ungefähr 17oo wird in der Abhandlung erzählt. Diie Kirche auf dem Neudorferhof wurde 1886 gebaut, heute liegt die Zahl der Mitglieder noch bei 4o. Diese wohnen weit verstreut in der ganzen Region. Die Mennoniten haben ihren Ursprung in der Täuferewegung der Refor-mationszeit und sind eine evangelische Freikirche. Die heute noch selbstständige Gemeinde Neudorferhof nimmt bei Gottesdiensten den Pastor der Mennonitengemeinde Enkenbach in Anspruch. Das hundertjährige Bestehen der Kirche wurde 1986 groß auf dem Neudorferhof gefeiert. Schattauer listet dabei in seiner Veröffentlichung auch die Brände in Lettweiler und dem Neudorferhof und Umgebung auf, geht auf Bäche, Quellen, Brunnen und den Weiher sowie die Wasserversorgung des Hofes ein. 19o1 wurde von den Höfern der Anschluß ans Telefonnetz beantragt. Mehrere Seiten sind dem Thema Landwirtschaft gewidmet. Dabei wird auch auf die Landwirtschaftliche Winterschule von Alsenz, heute Sitz Verbandsgemeindeverwaltung Alsenz-Obermoschel, mit Ehemaligen-Verein und die Deula-Landmaschinenschule in Alsenz einggegangen. Die Neudorferhöfer betrieben auch Weinbau: In einem Handbuch von Jakob Zerger wird 1846 von ein vortrefflich geratenen Wein berichtet und dazu gibt es Bilder von der Weinlese 1929 auf dem Hof. Rund um die "Grumbeer" ist einer damals sehr wichtigen Ernährungsgrundlage ein weiterer Abschnitt gewidmet. Auch von der  Aus-wanderung und wohin es die Menschen vom Neudorf trieb, hat Willi Schattauer recherchiert. Grenz- und Gemarkungssteine, Funde, interessante Zeitungsmeldungen zum Hof, zu Lettweiler und weiteren Nachbarorten werden wiedergegeben. Hinweise zum Jagdhaus Ludwigstreu und den in der Nähe befindlichen Menhir "Der lange Stein" sowie zu den drei Grabhügel im Bauwald sind veröffentlicht. Ziemlich am Ende kommt auch Schinderhannes zu Ehren: Er hat auch den Neudorferhof bei seinen Überfällen nicht verschont und einer Bewohnerfamilie besonders zugesetzt. Farbbilder von stillen Ecken und Winkeln auf dem idyllischen Neudorferhof bilden einen gelungenen Abschluß einer hochinteressanten Fleißarbeit von Willi Schattauer, der in diesem Zu- sammenhang einen weiteren Auftrag erhalten hat, eine Ortschronik für Lettweiler zu erstellen. Das Heft Neudorferhof ist für 15 Euro beim Autor Willi Schattauer in Kalkofen, Telefon o6362-1294 oder in der Gaststätte "Dorfkrug" in Lettweiler käuf-
lich zu erwerben .

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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