75 Jahre SV Niedermoschel
Jubiläumsfeier am 30. September mit Ehrungen
Niedermoschel. Der Sportverein 1948 Niedermoschel feiert am 30. September, Beginn 18 Uhr, sein 75jähriges Bestehen in der Lewensteinhalle mit Ehrungen langjähriger Mitglieder sowie einem Rück- sowie Ausblick. Im Frühjahr 1948 wurde der Traditionsverein im Gasthaus Rudolph als Nachfolge-Verein des früheren Turnvereins Niedermoschel, der am 13. August 1913, also vor 110 Jahren, im Saal von Viktor Krämer in Niedermoschel aus der Taufe gehoben wurde. Man turnte, sang, spielte Handball und Tennis. Die größte Leistung der damaligen Frauen und Männer war der Bau der Turnhalle -heute Lewensteinhalle- 1925/1926. Der Baubeginn war am 9.Januar 1926, bereits am 15 Februar 1926 konnte Richtfest gefeiert werden. Festgelegt war, dass sämtliche Arbeiten, Fahr- und Handlangerdienste gemeinschaftlich von den Mitgliedern ohne jegliches Entgelt geleistet werden mussten und das klappte gut. Noch heute ist im Innern der Halle der angebrachte Satz "Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit" zu lesen. Finanziert wurden die Sachausgaben hauptsächlich durch Theaterauftritte der damaligen Theaterspieler. Der SVN trägt auch noch heute die Unterhaltungskosten für die Halle, die auf Grund und Boden der Gemeinde steht.
Nach der Gründung des Sportvereins im Frühjahr 1948 (mit Ehrenvorstand Adolf Rothenberger, der für seine Verdienste um die beiden Vereine mit einer Ehrenurkunde gewürdigt wurde und als Malermeister auch die Gedenktafel in der Turnhalle "Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit" geschaffen hatte), 1. Vorsitzender und Chorleiter Hermann Ranßweiler, Stellvertreter Wilhelm Dick, Schriftführer Alois Rothenberger, Kassier Otto Miesemer, erster Fußball-Spielleiter Georg Koppenhöfer, Hallenwart Fritz Steeb und Kapellmeister Karl Betz) wurde noch im gleichen Jahr am Spielbetrieb im Sportkreis Rockenhausen teilgenommen. Für die erste Saison wurde im Gemarkungsteil "In der Ferbach" ein angepachteter und acht Jahre später gekaufter Sportplatz hergerichtet. Noch heute befindet sich der Sportplatz an gleicher Stelle, Fußball wird im 75ten Jubiläumsjahr allerdings nicht mehr gespielt, auch wurde das Vereinsleben durch Corona ziemlich ruhig. 1950/51 und 1972/1973 wurde die Fußballmannschaft Kreispokalsieger, 1974/75 und 2009 wurde jeweils die Meisterschaft in der C-Klasse errungen.
1954 fand ein zweitägiges großes Sängerstiftungsfest statt. Gefeiert wurde der 100. Geburtstag des Männerchors 1854 Niedermoschel. Unterhalb der heutigen Lewensteinhalle auf der Wiese von Otto Mattern war dafür eigens ein großes Zelt aufgebaut worden. Eine neue Fahne wurde angeschafft. Inschrift: "Männerchor 1854 bis 1954 Niedermoschel". Auf der Rückseite stand: "Einigkeit macht stark". Die beiden Deutsch-Amerikaner Ludwig und Rudolf Rolland stifteten die Schleife zur Fahne. Später stellte der Chor wegen Sängermangels seinen Betrieb ein. 1967 waren Wilhelm Erking Vorsitzender, Alois Rothenberger Rechner und Hans Adam Schriftführer und es wurde mit der Sanierung der vereinseigenen Halle begonnen, die 1973 unter dem 1. Vorsitzenden Heinz Erking neu in Dienst gestellt wurde.
Erfolge: Lewensteinhalle, Meisterschaften, Tanzen, Winterwanderung, Vereinsausflüge, Damenfußball
1974/1975 errang die Fußballmannschaft mit Coach Friedel Schatto unter dem ersten Vereinsvorsitzenden Werner Imschweiler die Meisterschaft in der C-Klasse, 1978 wurde das Sportheim mit Strom und Wasserversorgung in Eigenleistung ausgestattet. In den 80er Jahren gab es jährlich über die Pfingstfeiertage mehrtägige Vereinsausflüge, die Günter Beier und Arno Mohr organisierten und die auf großen Anklang stießen.Auch die Winterwanderung, die es heute noch gibt, wurde geboren. 1980 wurde nach langjähriger Unterbrechung das Theaterspiel sehr erfolgreich wieder aufgenommen, Abteilungsleiter waren Rüdiger Kreklow, dann Otto May, Rainer Greth und Kurt Eisenhut. 1986 gabs die ersten Ortsfußballmeisterschaften. Der damalige Vereinsvorsitzende Günther Beier setzte sich stark für den Bau des Tennisplatzes ein, eine Tennisabteilung kam zum Sportverein dazu.Beier wie auch sein Vertreter Emil Kreis waren auch die Antreiber für einen erneuten Anbau an die Turnhalle und deren Komplett-Renovierung, die 1989/1990 dann erfolgte. Die Halle erhielt damals durch eine Befragung in der Bevölkerung den Namen "Lewensteinhalle". 1986 gründete sich eine Damenfußballmannschaft aus Anlaß der ausgetragenen Dorffußballmeisterschaften. 1987 kamen zum Freundschaftsspiel gegen Obermoschel im Rahmen der dortigen Sportwoche 1987 über 1.000 (!) Besucher. Eine AH-Mannschaft wurde 1988 gegründet., 1996 erfolgte die Fusion mit der "AH" des TuS Lettweiler. Anfang der 1990er Jahre stellte sich der Fußballermangel ein. 1996/1997 erfolgte eine Fusion mit dem TuS Lettweiler, die 1998 wieder aufgegeben wurde, weil in beiden Gemeinden sich nicht mehr genügend Aktive fanden. Lange Jahre bestand auch mit "Nightfever" eine Tanzabteilung im SVN, junge Mädchen und Frauen frönten dem Showtanz mit nicht wenigen Auftritten.
Mit einem Großfeuerwerk wurde das 50jährige Bestehen des SVN 1998 gefeiert. 1999 löste Reiner Erking den langjährigen Vereinsvorsitzenden Günther Beier ab, der für seine großen Verdienste ebenso wie sein Stellvertreter Emil Kreis zu Ehrenvorsitzenden ernannt wurden. Über einige Jahre ruhte der Fußball- Betrieb, es gab lediglich noch die AH-Mannschaft. 2006/2007 herrschte wieder Aufbruchstimmung im Fußballbereich, nachdem einige auswärts spielende Fußballer nach Niedermoschel zurückkamen. Es wurden gleich zwei Teams gemeldet. Die Reserve wurde auf Anhieb Meister der Klasse. 275 Mitglieder zählte der Verein damals. 2009 gelang der ersten Mannschaft unter Interimstrainer Rainer Greth der Aufstieg in die Kreisliga, ein Jahr danach erfolgte gleich wieder der Abstieg. Fußball gab es wegen Spielermangel alleine nicht mehr lange beim SV Niedermoschel , ab 2015/16 ging es zusammen mit Hochstätten und Alsenz bis zur Saison 2019/2020 für drei Jahre in eine Spielgemeinschaft, dann stieg der SVN hier wieder aus. Der Fußballplatz, der vor rund 20 Jahren umfassend und kostenaufwendig vom SVN saniert wurde, und bei dem vorher um die "Maulwurfshügel" gespielt werden musste, wie eine Zeitung titulierte, ist derzeit verwaist und ungenutzt. Auch auf dem Tennisplatz ist Ruhe eingekehrt.
Wieder Laientheaterspiel 2023 nach Corona
Theater wurde neu über vier Jahrzehnte sehr erfolgreich gespielt und wird nach der Coronapause in diesem Jahr wieder unter der neuen Regie von Frauke Haage aufleben. Der Tennisplatz ist zwar noch da, aber die Tennisspieler/innen sind alle müde und alt geworden, die Begeisterung für das Tennisspiel ist wie andernorts erloschen. Der seit Dezember 2015 amtierende Vereinsvorsitzende Peter Erking hofft, dass aus der Jubiläumsveranstaltung doch Impulse entstehen, dass der SVN in Zukunft seinen noch 220 Mitgliedern wieder mehr sportliche und andere Angebote machen kann. Unsere Fotos zeigen die Lewensteinhalle und die Burgruine Lewenstein als Namensgeber, damals ist der Burghang noch mit Weinbergen bewirtschaftet (1937).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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