Volkslieder-Konzert begeistert
Kirchenchor Con Brio und MV Hallgarten
Obermoschel. Pfarrer Dieter Ruble hatte mit der Ankündigung beim ersten gemeinsamen Volkslieder-Konzert des Evangelischen Kirchenchores "Con Brio" und des Musikvereins Hallgarten, dass es nur Volkslieder und keine kirchlichen Lieder zu hören gebe, nicht zuviel versprochen: "Standing-Ovations" gab es am Ende für die unter dem Motto "Geh aus mein Herz und suche Freude" stehenden Darbietungen in der gut gefüllten Obermoscheler Kirche für die Akteure des evangelischen Kirchenchores "Con Brio" unter Leitung von Ulrike Melzer und des Musikvereins Hallgarten, der von Christoph Kaul dirigiert wird. Mit dem gemeinsamen Lied von Chor und Musikverein "In die weite Welt" wurde der Konzertreigen eröffnet, bevor Pfarrer Dieter Ruble in seiner Begrüßung auf den Begriff des Volksliedes einging, der von Johann Gottfried Herder Ende des 18. Jahrhunderts geprägt worden sei. Volkslieder seien volkstümlich-schlichte Lieder, die seit langer Zeit im Volk lebendig waren und ursprünglich mündlich überliefert wurden. Aber auch namhafte
Komponisten wie Franz Schubert hätten Volkslieder geschaffen, so unter anderem "Am Brunnen vor dem Tore".
Im dritten Reich seien die Lieder von den Nazis vereinnahmt worden. Dem wurde mit dem Gedicht und Lied "Die Gedanken sind frei" damals etwas entgegengesetzt und dem Chor und der Kapelle gelang dies auch in Obermoschel am Wochenende eindrucksvoll. Ein Teil dieses Gedichtes trug der Pfarrer anschließend vor. "Zum Tanze, da geht ein Mädel" und das berühmte Gottfried Herder- Lied "Ännchen von Thaurau" erklang, bevor "Am Brunnen vor dem Tore" und "Wenn alle Brünnlein fließen" und "Kein schöner Land in dieser Zeit" folgten. Zuvor hatte sich das Orchester mit "Deep river" an die Musik der schwarzen Sklaven in den USA herangewagt und starken Applaus dafür einheimsen können. Dirigent Christoph Kaul, ein studierten Musiker aus Hallgarten hatte seine Aktiven an
diesem Tag bestens im Griff. Die vielen Übungsstunden und Probestunden hatten sich gelohnt. Beim Augsburger Puppenkisten-Lied vom "Lummerland" war das Publikum gleich prächtig beim Mitklatschen dabei, es folgte dann noch das Wellerland-Lied, das gemeinsam vorgetragen wurde. Beim Moscheler Heimatlied "Rings umkränzt von hohen Bergen, edlen Reben und von Wald" gabs im Publikum kein Halten mehr, die Begeisterung stieg an und eine Zugabe eingefordert, die die Veranstalter dann mit "Deutschland ist schön" parat hatten. Weil 2024 der 100. Todestag des Obermoscheler Heimat dichters Richard Müller ist, hatte Dieter Ruble einige Gedichte in Mundart herausgesucht, die von ihm, Charlotte Becker und und Steffi Klemenz vorgetragen wurden. In Obermoschel war der Mond zwar noch nicht aufgegangen, aber gesanglich und musikalisch wurde dieses Lied als Abschluß gewählt, bevor es in den Kirchgarten zum Umtrunk mit Brezeln ging. Viele Besucher wünschten sich am Ende eine alsbaldige Neuauflage dieses unterhaltsamen Volksliederkonzertes, bei dem jederzeit mitgesummt, mitgesungen oder mitgeklatscht werden konnte. Deshalb wurde am Ende eines vergnüglichen Abends auch nicht mit den Spendengeldern am Ausgang gegeizt.
Bild: Kirchengemeinde/frei
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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