"Rue de Mannweiler-Cölln"
Mannweiler-Cölln und Fricourt besiegeln Partnerschaft
Mannweiler-Cölln. Vom 20. bis 22. April befand sich eine Delegation aus Ratsmitgliedern, Bürgern und Bürgerinnen sowie Oberbürgermeister Hubert Becker auf Einladung der französischen Partnergemeinde Fricourt in Frankreich, um im Rahmen eines offiziellen Festaktes ihre zukünftige Partnerschaft zu besiegeln.
Zeitgleich fand auf dem deutschen Soldatenfriedhof von Fricourt am Samstag, 21. April," eine große Zeremonie und Gedenkfeier zu Ehren des dort einst begrabenen deutschen Flieger- Asses des Ersten Weltkrieges", Manfred von Richthofen, bekannt auch als "der rote Baron", anlässlich seines 100. Todestages statt, an der die Gäste aus Mannweiler-Cölln teilnahmen und einen Kranz niederlegten. Eingebunden in diese stimmungsvolle Gedenkfeier, inmitten unzähliger Kreuze der 17027 gefallenen deutschen Soldaten und unter der Teilnahme einiger hochrangiger Militärs und Vertretern anderer Organisationen, vielen Geschichtsinteressierten Menschen aus aller Welt, den Bürgern aus Fricourt und schließlich dem Ehrengast des Tages, dem Großneffen und Nachfahren des Geehrten, Wolfgang von Richthofen, war man Teil einer geschichtsträchtigen Hommage.
"Heute feiern wir den Frieden, " sagte Myriam Demailly, die Bürgermeisterin von Fricourt in Ihrer Ansprache. "Wir haben die Pflicht, nicht zu vergessen; alle diese Todesfälle ermahnen uns zum Frieden. Wir wollen eine Zukunft, in der Krieg keinen Platz hat," plädierte auch der Vertreter der deutschen Botschaft in Frankreich, Oberst Markus Bungert, in seiner Rede.
Symbolträchtig eingebunden in diese Feierlichkeiten, fand im Anschluss an die Gedenkfeier für den Roten Baron dann die "Jumelage", die offizielle Verbrüderung zwischen der deutschen Gemeinde Mannweiler-Cölln und dem französischen Ort Fricourt statt. Rainer Fiscus und Emmanuelle Crampon hielten eine Ansprache für den deutschen und französischen Freundeskreis und unter dem Beifall der vielen Anwesenden im "salle de fetes" unterzeichneten die Bürgermeister anschließend die Urkunden. Hubert Becker formulierte in seinem Grußwort den Wunsch, dass es mit Begeisterung und Engagement, mit Verständnis und einem freundschaftlichen Miteinander gelingen möge, das gemeinsame Kind, die Partnerschaft, aufwachsen und größer werden zu sehen. Er ermutigte alle, sich zu beteiligen und sich gegenseitig kennen zu lernen, um die Jumelage mit Leben zu erfüllen und überreichte der Bürgermeisterin als Zeichen der Freundschaft ein Gastgeschenk, eine Dorfchronik von Mannweiler-Cölln und ein Gemeinde-Wappen mit Gravur. Mit einem gemeinsamen Abendessen und vielen Gesprächen klang der ereignisreiche Tag aus. Auf großes Interesse stieß auch die Performance einer großen Gruppe Jugendlicher, die in eindrucksvoller Weise Briefe von Soldaten vortrugen, die diese während des Krieges an ihre Familien geschrieben hatten.
Das inoffizielle Programm dieser Reise beinhaltete einen gemeinsamen Grillabend beider Freundeskreise auf Einladung der Bürgermeisterin, eine Fahrt nach Albert mit Besichtigung der berühmten Kathedrale , einen Ausflug zum Betriebsgelände der Firma Stelia, wo das Cockpit für den Airbus A 380 hergestellt wird und eine Fahrt durch die herrliche Landschaft der Region Somme.
Vor der Abreise am Sonntag erwartete die deutsche Gruppe noch eine Überraschung. Nach einem gemeinsamen Frühstück, dass Bertrand, der Wirt der l` Auberge Fricourtoise den Gästen spendiert hatte, wurde auf dem Gemeindeplatz ein Straßenschild enthüllt, dass den Namen "Rue de Mannweiler-Cölln" trug und künftig eine Straße in Fricourt benennen wird.
Nach dieser ereignisreichen Reise mit vielen neuen Eindrücken und einer unglaublich herzlichen Gastfreundschaft , fühlten sich alle als kleines Mosaiksteinchen eines großen Gebildes, dem der europäischen Einheit und waren stolz, mit ihrem Partnerschaftsprojekt dazu beizutragen. ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
Kommentare