Dörrmoschel
Mögliche Freiflächenphotovoltaikanlage

Dörrmoschel. Zwei Flächen in Dörrmoschel eignen sich nach den vorgenommenen Kriterienuntersuchungen des Mainzer Ent-
wicklungs- und Projektierunternehmens bejulo grundsätzlich für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Ob aber überhaupt eine Umsetzung erfolgen kann, hängt von weiteren in der Zukunft liegenden Entscheidungen und Faktoren ab, die bis dato noch nicht endgültig feststehen: Einmal der Aufnahme einer der beiden Gebiete durch die Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land in die derzeit laufende Fortschreibung des Flächennutzungsplanes "Teilplan Energie" wie auch der Bereitschaft von weiteren Eigentümern und Pächtern vor Ort, diese Flächen für diesen Zweck gegen eine attraktive Pachtzahlung für die Installierung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage bereitzustellen. Auch fehlt noch ein nochmaliges Ja des Gemeinderates -falls der künftige Flächennutzungsplan diese Flächen ausweise- aber wie Ortsbürgermeister Uwe Rainau informierte, hat das Ratsgremium der Meldung von zwei Flächen in der Gemeinde zur Aufnahme in die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der VG zugestimmt: Zum einen ist dies eine Fläche in der Gewanne "Am Hetzelsberg" zwischen Dörr- und Teschenmoschel gelegen und eine zweite Fläche in der Gewanne "Am Birkenkopf" angrenzend an die ehemalige Konversionsfläche in Bisterschied, wo sich jetzt Windräder drehen.

Die 2012 gegründete Firma mit regionalen Wurzeln -so stammt der Geschäftsführer Bernd Schappert aus einem Nachbarort wie auch der Leiter der Projektentwicklung der Firma, Diplom-Ingenieur Axel Abt, längere Zeit in einem Ingenieurbüro in Rockenhausen beruflich tätig war- und sich auf die Entwicklung und Projektierung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen in aller Welt spezialiert hat, hat auf eigenes Risiko Flächen in der Gemeinde und darüber hinaus unter Einhaltung verschiedener Vorgaben und Kritierien dahin gehend untersucht und bewertet, wie Abt den rund 25 Besuchern der Informations-veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus berichtete.
Die Firma favorisiere die Fläche in der Gewanne "Am Hetzelsberg" mit rund 18 Hektar, weil die weitere Fläche "Am Birkenkopf" unterhalb der Windkraftanlagen in Bisterschied permanent einsehbar wäre. Diese sogenannte "verglaste Fläche" sei ein Störkörper und werde von seiner Firma nicht weiter favorisiert für eine Umsetzung. Obwohl das Projekt " Am Hetzelsberg" noch lange nicht in "trockenen Tüchern"sei, wie Abt es bezeichnete, wolle die Firma schon jetzt in einem frühen Zeitpunkt die Gemeinde und die Beroffenen über den Stand der Dinge informieren. Denn das Versprechen von bejulo sei  nichts überzustülpen, sondern jeweils eine hohe Transparenz im Umgang mit Gemeinde, Grundstückseigentümer, Pächtern und sonstigen Beteiligten zu jedem Verfahrens- zeitpunkt zu gewährleisten. Die vorgesehene Fläche "Am Hetzelsberg" sei weder von Teschenmoschel noch von Dörrmoschel einsehbar. Es werde ein circa 30 Meter breiter Abstand zum dortigen Wald eingehalten. Betroffen seien 27 Einzelgrundstücke, 25 private und zwei der Gemeinde Dörrmoschel. Die mündliche Zustimmung liege fast für alle Flächen vor, es gebe überwiegend positive Rückmeldungen. 60 Prozent der Grundstückeigentümer hätten Verträge für eine Photovoltaik-Freifläche auf ihren Grundstücken mittlerweile unterzeichnet. Abt erläuterte dann auch die technische Umsetzung mit aufgeständerten Photovoltaikmodulen, Wechselrichtern sowie einigen Trafostationen, die auf der Fäche in einer Höhe von rund drei Meterin installiert werden müssten. Der erzeugte Strom solle ins Umspannwerk nach Rockenhausen gebracht werden, wozu Leitungen auf einer Länge von rund 3,5 Kilometern Länge verlegt werden müssten. Je nachdem wie sich die Vorgaben für die künftige Stromerzeugung entwickelten, sei es auch vorstellbar, dass die Firma bei weiteren Projekten auch mittels eines eigenen errichteten Umspannwerkes den erzeugten Strom weiterleite. Dies seien aber nur Zukunftsideen. Die Anlagenleistung auf der rund 18 Hektar großen Fläche be-
trage circa 15.000 KilowattPeak. Circa 26.000 Solarmodule umfasse der Park dann. Rund 14,5 Millionen Kilowatt Strom könnten pro Jahr erzeugt werden. Bilanziell könnte man damit rund 4.100 Haushalte mit Strom versorgen, so Abt. Rund 9.000 Tonnen CO-2/jährlich können eingespart werden. Die Laufzeit der Anlage ist für 30 Jahre geplant. Hinsichtlich der Ökologie und Biodiversität sei es vorstellbar, dass der Park noch landwirtschaftlich dank großzügiger Reihenabstände in gewissem Maß, zum Beispiel zur Beweidung, genutzt werden könnte. Auch notwendige Ausgleichsmaßnahmen nannte der Ingenieur. Die kommunale Wertschöpfung nach dem Energieeinspeisegesetz (freiwillig bis zu 0,2 Cent pro Kilowattstunde möglich) wurde von Abt auf Befragen auf rund 28.000 Euro Einnahmen pro Jahr für die Gemeinde Dörrmoschel ohne etwaige Gewerbesteuerzahlungen beziffert. Auch schwebe seiner Firma ein Beteiligungskonzept vor. Möglich sei dies über Bürgerengeriegenossenschaften oder aber auch einzelne Personen. Stadtwerke hätten sich ebenfalls schon an anderen Projekten der Firma beteiligt. Hier sei die Firma noch offen, fix sei noch nichts
Ein angesprochener Batteriespeicher zur möglichen Eigenversorgung der Gemeinde, müsse einen entsprechenden wirtschaft-
lichen Mehrwert erbringen, so Abt. Wenn alles gut laufe, könne im dritten oder vierten Quartal 2024 die Anlage in Betrieb gehen,
so die Vorstellungen.
In der Aussprache wurde unter anderen auch die Welthungersnot angesprochen. Jetzt gingen hier wieder 18 Hektar Bodenfläche -zwar keine hochwertigen Böden- in Dörrmoschel für die Erzeugung von Nahrungsmittel verloren. Wenn dies jede Gemeinde mache, werde die Nahrungsnot noch größer. Die Nutzung für die Photovoltaik sei nur temporär vorgesehen, die Böden gingen nicht verloren. Andiskutiert wurde auch, ob eine Agri-Photovoltaikanlage (gleichzeitge Nutzung zur Pflanzen- wie zur Sromerzeugung) möglich sei. Wie in der Zukunft einfacher Energie, z.B. mit Wasserstoff gewonnen werden könne, sei noch offen, auf jeden Fall sei momentan ein Konsens notwendig, so Abt. Angesprochen wurde auch ein Ausgleich für die Jagdpacht, weil bei einer aus Versicherungs- und Sicherheitsgründen vorgeschriebenen Umzäunung sich die bejagdbare Fläche verringere.
Allerdings wird in Dörrmoschel kein hoher Hektarpreis für die Jagd gezahlt, wie die Diskussion ergab. Ortsbürgermeister Rainau
befürchtet, dass die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes sich noch eine gewisse Zeitlang hinzieht. Vorher hätten solche
Anlagen keine Chance auf eine Genehmigung. Zudem sei auch noch ein weiteres Bebauungsplanverfahren notwendig.Gerade vor
dem Druck, der derzeit vom Innenminsterium bezüglich der Erhöhung der Grundsteuern über die Kommunalaufsicht gemacht werde,
sei ein solcher Einnahmebetrag grundsätzlich schon hochwillkommen, so der Ortschef. Er machte aber auch deutlich, dass das
Projekt nicht umgesetzt werden kann, wenn die Fläche nicht seitens der VG in den neuen Flächennutzungsplan aufgenommen
werden könne. Momentan trage bejulo alleine das Risiko. Auf Befragen informierte Axel Abt, dass bei einer Umsetzung der Planungen die Firma mit einem Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro rechnet .

Virenfrei. www.avg.com

Autor:

Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel

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