Kleine Gemeinde Kalkofen feiert ganz groß die Kerwe
Neun Meter großer Kalki-Pharao im Umzug mit dabei
Kalkofen. Nicht nur alles was in Kalkofen laufen und gehen konnte, schien am Sonntagnachmittag trotz Regens beim großen Kerweumzug mit von der Kerwepartie: Auch schon die kleinsten und jüngsten Bewohner waren im Kinder-oder Bollerwagen dabei. Und gefühlt dreimal soviele Menschen als Kalkofen Einwohner hat, wollte das Geschehen hautnah miterleben. Wie Orts-bürgermeister Willi Schattauer informierte, war sowohl am Freitabend bei der Disco für die Jugend, aber auch bei dem Schlachtfest für die älteren Mitbürger das Dorfgemeinschaftshaus sehr gut gefüllt. Bestens auch die Stimmung am Samstagabend, als die aus dem Nachbarort stammende Musik- und Gesangsgruppe "Spontan" mit Frontmann Hermann
Spieß den Saal förmlich zum "Kochen" brachte. "Spontan" ließ sich auch spontan zum Mitmachen beim Kerweumzug überreden und so waren die Aktiven am Sonntag mit einem schönen Umzugswagen, der von einem toll restaurierten alten Fendt Farmer 2 S gezogen wurde, schon wieder im Ort und schenkten den ersten "Federweißen" des Jahres aus. Angeführt wurde der "Kerwelindwurm" von der DRK-Ortsgruppe Alsenz, die den betagten VW-Rettungsbus samt einigen Jugend-Rot-Keuzlern mitgebracht hattten. Auf der Liege wurde der "Verletzte" Tomasz Kliszc von den Rot-Kreuz-Helfern bestens versorgt, wie alle sehen
konnten. Das Weingut Gerd Becher schenkte großzügig ein Faß feinen Kalkofer Wein aus und gab dabei einen Tipp, der befolgt wurde: "Kennst Du einen Winzer und der hat guten Wein, dann halt Dich gut mit ihm, sonst trinkt er ihn allein". Die Laienspieltheatergruppe "Lampenfieber" im FSV Münsterappel warb mit fast allen Theateraktiven beim Umzug für die neuen Aufführungen in der Forstberghalle Münsterappel am 25. und 26. Oktober sowie am 2. und 3. November. Im Schlepptau der Theaterleute befanden sich auch eine Fußgruppen-Abordnung der Münsterappeler Kerweborsch- und mäd, die die gut nachbarlichen Beziehungen zu Kalkofen pflegten und zur "Kerb" im eigenen Ort am dritten September-Wochenende einluden. Eine dritte Gruppe Münsterappeler war ebenfalls im Umzugswagen mit von der Kerwepartie: Die Dartfreunde von Anjas Treff im Appeltal grüßten die Kalkofer und alle Kerwegäste ganz besonders. Die Freiwillige Feuerwehr Alsenz, die kompetent den Umzug auf der gesperrten L 4o3 absicherte, beteiligte sich zudem mit einem "stark rauchenden Feuerwehranhänger". Mitglieder der Jugendfeuerwehr sorgten dafür, dass es bei Rauch blieb und warb deshalb für ein aktives Mitmachen bei den Floriansjüngern. Schon sehr lange bestehen freundschaftliche Beziehungen zwischen Kalkofen und Sitters und deshalb ließ sich auch diesmal der Sitterser Ortsbürgermeister Kurt Enders mit seiner Ehefrau Gertrud und dem herbstlich geschmückten Lanz-Oldtimer-Traktor 2416, Baujahr 196o, sehen. US-Präsident Donald Trump (Michael Schach) hatte die Heimatstadt seiner Vorfahren, Kallstadt mit Kalkofen vertauscht und war deshalb in der Nordpfalzgemeinde aufgetaucht. Kurzentschlossen reihte er sich mit seinem Body-
guard (Bianca Schach) in das Umzugsgeschehen ein. Sein Motto auch hier: "Keep America Great !". Stark vertreten war die Nachbargemeinde Hochstätten im Landkreis Bad Kreuznach. Das komplette Männerbalett paßte auf einen Umzugswagen und zeigte unter Applaus der Zaungäste starke "Hebefiguren" mit Hochstätter Nahewein. Eine bis auf die "Zähne" bewaffnete "apokalyptische Männergruppe" unter ihrer "Kommandantin" Julia Schattauer wies auf das Weltende hin: "Dauern kann es nicht mehr lang, wir feiern bis zum Weltuntergang". Der Getränkevorrat auf ihrem mitgeführten "Bollerwagen" ließ darauf schließen, dass dies noch einige Jahre dauern dürfte. Einen Farbtupfer setzte die bunte Würmchen- und Schmetterlingsgruppe mit vielen Kindern, mehr als 3o Personen stark und zudem äußerst großzügig beim Auswerfen der Süßigkeiten. Dreißig Männer vom "Kloster im Fallbrücker Wald" hatten sich unter "Oberabt" Willi Schattauer zusammen getan mit den Klosterfreunden "Brunichvillax" aus Breunigweiler. Seit neun Jahren gibt es diese gute Freundschaft, nachdem "Kalki" aus Kalkofen bei der Veranstaltung
"Ausflug des Schreckens" das Zentrum des Grauens verkörperte. Klar ist schon jetzt, dass die Kalkofer am 26. Oktober 2o19 bei der neuerlichen Schreckensnacht in Breunigweiler wieder mit dabei sind. 'Den krönenden Abschluß des Umzugs war einmal mehr der von den Kalkofer Kerweborsch- und mäd neu gebaute neun Meter lange "Pharaonen-Kalki", dessen Figur sich zudem noch auf dem Anhänger bewegen ließ: Wieder einmal mehr eine Top-Idee der Kalkofer Jugend, die viel Lob fand. Es mussten sogar einige
Höhenquerleitungen für den Umzug verlegt werden, damit das Ungetüm ungestört die Straßen befahren konnte.
Der Hof des Dorfgemeinschaftshauses war anschließend zu klein, um alle Kerwebesucher zu fassen. Die Kerwerede
trugen Niklas Schattauer und Ann Kathrin Spieker vor. Da wurde gedankt für das große Miteinander beim "Sterntaler-Dach"
wo einige Tausend Euro zusammen kamen für das Kinderhospiz in Dudenhofen. Auf die "Schippe" nahmen sich die
Kerweborsch aber auch selbst: Vier "Buddelversuche" waren notwendig, um die Kerwe auszugraben und die Flasche vom
Vorjahr zu finden, weil "de Alkohol hatt ledschjohr unser Erinnerung e bissje geschlauchd". Lustig auch die Geschichte von
"Ossi", der kurzentschlossen "Inas" Hose von der Wäscheleine nahm und damit zur Kerb erschien. Und zusätzlich gab es sehr zum Gefallen der Zuhörer wunderbare Geschichten von der Yoga Queen Jessi oder vom getunten Bobby-Car beim Kalki-Race 2o19 in der Vockwiese. Montags konnten bei der Kerwetombola wieder tolle Preise gewonnen, aber auch zu Musik noch getanzt werden, bevor die Kerb wieder für ein Jahr vergraben wurde. Das von Dieter Blanck und einigen Helferen vor einigen Jahren gebaute Kinderkerwekarussell drehte für die kleinsten Kerwebesucher wieder seine Runden. Auch ein Süßwarenstand fehlte bei der Kalkower Kerb nicht (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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