Närrische Rathauserstürmung in Alsenz
Schnelle Machtübernahme trotz einjähriger Pause / Alsenzer Karnevalisten (ACV) haben nichts verlernt
Alsenz. Dass die "Alsenzer Narren" seit ihrer "Wiederbelebung" wieder richtig in Fahrt sind, war bei der gelungenen Rathauserstürmung am Sonntagmorgen zu sehen, die zudem von einer stattlichen Anzahl "Narrenvolk" am Straßenrand bei den "Aufmarschbewegungen des ACV-Präsidenten und neuen ACV-Vorsitzenden Mathias Roßbach mit Elferrat und Garde um das "Alte Rathaus" moralisch unterstützt wurde. Dass der Sturm auf das Rathaus nicht einfach würde, war von vorneherein klar: Immerhin stand mit Ortsbürgermeister Klaus Zepp ein in der Verteidigung der Gemeinde und vor allem des Alten Rathauses taktisch gewiefter "Ortschef"gegenüber, der seit einem Vierteljahrhundert die Gemeinde regiert und schon immer eine kluge Gegenwehr bei der Machteroberung durch die Narren bot: Nämlich die, dass alles Geld in der Gemeindekasse vor der Erstürmung des Rathauses am 11. November zuvor meistens schon ausgegeben war. Allerdings hatt er angekündigt, bei seiner letzten Verteidigung des Rathauses wirklich "alles zu geben".
Dass der ACV diesem neuerlich "absehbaren Friedensangebot" bei der Rathauserstürmung auf Grund der einjährigen Pause nicht traute, war daran zu sehen, dass mit dem langjährigen alten "ACV-Kampfkommandanten" Volker Eid ein Mann zurückgeholt wurde, der alle Tricks der Gemeindespitze wie auch die Verstecke im Rathaus wie aus dem "Eff-Eff" kennt. Zudem verschanzte sich zusätzlich mit dem langjährigen Zeremonienmeister Gernot Petry ein alter "Fastnachtshaudegen" unmittelbar unter den Arkaden des Rathauses als Reservekraft, der zudem die Angriffsbemühungen mit lauter "Humba- Täterä"-Musik begleitete und so die Angreifer dauerhaft in närrischer Laune hielt. Und es klappte auch mit der Unterstützung befreundeter und benachbarter Koporationen: Ohne große Einladung kamen einfach Elferräte mit Garde und Sitzungspräsidenten aus Oberdorf (Oberndorfer Carneval Club), aus Obermoschel (Obermoscheler Karneval Verein) und vom Donnersberg (Donnersberger Karnvevalsverein). "Helau, Juhu, Ehr Narre, es iss widder soweit, heit am 11.11. beginnt unsere heißgeliebte, wunderbare fünfte Jahreszeit". Wir hole de Boijemäschder aus dem Rathaus heraus, unterstützt uns dabei kräftig mit Helau und Applaus. Es gilt, de Boijemäschder unn sei Rat in die Knie zu zwinge. Klaus rück jetzt schnell emol de Schlüssel eraus, dann mach mer dem
Amtsschimmel de Garaus", rief Volker Eid in die Menge. Und Ortsbürgermeister Zepp antwortete ob der Übermacht auf der Straße: "Kä Widerstand kann jetzt noch was bezwecke, deshalb grüsse ich eich und gäb uff, mich zu verstecken" und hißte unter dem Jubel der "närrischen Untertanen" dann als Zeichen auch einer "friedlichen närrischen Machtübernahme bis zum 6. März 2o19" ganz schnell die weiße Fahne am Fenster des Sitzungssaales. "Ich werd einfach mit Eich ziehe, und muss nach dem Rathaussturm net fliehe" so bat der Ortschef um Aufnahme in die närrische Schar der Karnevalisten rund um das Rathaus. Die ACV-Gardemächdchen unter ihrer "Cheftänzerin" Arjetta Tupella hatten es dann doch leicht, den Ortsbürgermeister gefesselt aus dem Rathaus nach unten zu bringen. Unter dem Jubel der Menge wurde dann die närrische Fahne am Rathaus gehißt. Narrengrüße überbrachten dann der Steinbacher Günter Bräun von den Donnersberger Karnevalisten, der mit Jungprinzessinin Diana I und Prinz Noah I. sowie einer weiteren Narren-Delegation angereist war. Auch die Sitzungspräsidenten vom Oberndorfer Carneval Club, Gerd Bernhard, wie auch Peter Kluge, Präsident der Obermoscheler Karnevalisten grüßten das närrische Volk. Zur Wiederbelegung des ACV reimte Kluge: "Es gibt frohes zu berichte", de ACV schreibt wieder Fastnachtsgeschichte. Gott Jokus seis gedankt mit Helau, wieder Fasenacht beim ACV. Nach kurzer Verschnaufpause iss fast alles im Lot, sie hocke wieder mit im Fassenachtsboot,. Ich wünsche eich viel Glück und ich meine, mer wern an eiere Sitzung erscheine. Dem Verein wünsche ich vor allen Dingen für die Kampage gutes Gelingen". Nach einem gemeinsamen und kräftigen dreifachen " Alisencia-Helau" sowie einem Staßentanz der ACV-Garde setzen sich die Feierlichkeiten rund um das Wahrzeichen der Gemeinde -das übrigens 1578 erbaut wurde und seinen 44o Geburtstag in diesem Jahr feiern kann- bei bestem Wetter noch eine ganze Zeitlang fort.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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