Gerd Kannegieser zu Gast bei der ACU-Frühjahrswanderung
Warum verzehl ich eich das?

Gerd Kannegieser in seinem Element  | Foto: ps
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Unkenbach. Die diesjährige Frühjahrswanderung des Dorfgemeinschaftsvereins Allgemeiner Club Unkenbach (ACU) mit anschließendem Mittagessen und Kabarett mit dem Pfälzer Kabarettist Gerd Kannegieser war ein großer Erfolg. Die Organisatoren um Clubvorsitzende Gaby Linn sowie Cheforganisator Claus Bensing zeigten sich rundum zufrieden.
Bei tollstem Frühlingswetter fanden sich bereits am frühen Sonntagmorgen 65 Gäste am Dorfgemeinschaftshaus ein, um an einer der drei von Monika Bensing, Günther Hund und Peter Schamaitis geführten Wanderungen über Strecken von drei, sechs beziehungsweise zehn Kilometer von Unkenbach durch die „Würzhölle“, auf die „Lettweiler Höhe“ und über zwei unterschiedliche Routen wieder zurück nach Unkenbach, beziehungsweise von der Lettweiler Höhe aus über den in der Gemarkung von Rehborn liegenden Schreckhof, vorbei am Nachweiderhof bei Lettweiler und wieder zurück nach Unkenbach, teilzunehmen.
Anschließend am Dorfgemeinschaftshaus angekommen galt es sich bei einem umfangreichen Büffet voller Bratenvariationen mit Pommes Frites, Kroketten und Salat von den „Chefköchen“ Claus Bensing, Karin Baltz und Doris Hund mit Team zu stärken. Das Bratenbüffet war reichhaltig und reichte von Putenbrust über Rinderrollbraten, Jägerbraten, Prager Schinken bis hin zu Gärtnerbraten. Für Vegetarier wurden Pilze zubereitet. Nach diesem reichhaltigen Mittagstisch – hier hatte das Küchenteam volles Haus und bewirtete 90 hungrige Gäste – sorgte dann der Pfälzer Kabarettist Gerd Kannegieser für eine humorvolle Stunde, in der es doch so einiges zu Lachen gab. Alle Altersschichten bekamen dabei ihr Fett weg. Kannegieser blickte auf das aktuelle Geschehen zurück.
So berichtete er, dass es heute das reine „Spazierengehen“ nicht mehr gebe – Trekking sei heute angesagt. Statt Rucksack benötige man nun einen „Drecksack“, beim Fahrradfahren anstatt Sporthose nun eine „ellenlange Unterhose“. Wandlungsfähig und wortgewaltig schilderte er auch ein „Malheur“, das ihm passiert sei. Beim Duschen habe sich sein Intimpiercing im Duschvorhang verhakt. Ihm sei dann nur eingefallen, die viel zu große Manchesterhose seines Opas drüberzuziehen, denn da könne er den Duschvorhang mit hineinstecken – „der „Laden“ müsse aber offen bleiben. Ohnehin, Piercings und Tattoos seien als Körperschmuck heute sehr hoch im Kurs. Unlängst habe er ein junges Mädchen im Stadtbus beobachtet, zugetackert und übersät mit Piercings. Für schallendes Gelächter sorgten auch seine Beschreibungen von skurrilen Situationen, wie die seines übergewichtigen tätowierten Kumpels Müller-Willi, der als Banker zuständig für die Kontoüberziehungen sei. „Frieher traf man sich analog im Kino – heute nur noch digital bei Fatzebook“. Ohnehin werde man heute von der Technik manipuliert“, propagierte Kannegieser. „Vor dreisisch Joohr hun do so e paar Spinner in äner Garage gehockt und hunn do so was zusamme gelöt. Domols hot mer gedenkt, jo loss se geh, do sinn se vun de Strooß. Heit kummt mer um so e Computer nimmie rum.“ In super modernen Haushalten seien auch alle Elektrogeräte miteinander vernetzt, das seien „Individuen in einer Elektrogerätegesellschaft“. Auch bei den Elektrogeräten gebe es eine Hackordnung. So sei der Chef der Elektrogeräte die Waschmaschine, denn die habe die „größte Klappe“. Der Knuffelmacho aus der Pfalz nörgelte auch über Twitterer, Smartphone- und Fatzebook-Nutzer. „Wenn vun uns jemand frieher hätt wolle mem Telefon a Photo mache wolle, den hätt mer ingesperrt. Frieher hot mer Briefe geschribb, heit werd getwittert und gepostet bis es Blut kummt.“ Verblüffend war auch seine Spontanität bei Anregungen aus dem Publikum, das von Anfang an in sein Programm geschickt mit einbezogen wurde. Für Gelächter sorgten auch seine pfiffigen Wortspielereien. Köstlich auch seine Geschichte von seinem Kumpel Lothar, der „armen Sau“, Frau weggelaufen, ein Kerl wie ein Haus. Lothar habe seinen eigenen Sohn auf frischer Tat ertappt beim Telefonsex. „Telefonsex, do konnt ich mer gar nix drunner vorstelle. Frieher hot mer mem Telefon nur telefoniert, ich wusst gar net, dass aach Sex mit der heitige Technik möglich iss“.
Es waren immer wieder die köstlich makabren Geistesblitze, die den Pfälzer mit kariertem offenen Hemd und schwarzem T-Shirt drunter und dem Aufdruck: „Fritz, noch e Pils!“ so unterhaltsam machten. Dabei stets wortgewaltig und wandlungsfähig mit verquerten Gedankengängen war er in Unkenbach schon gleich bei seinem Einstieg in sein aktuelles Bühnenprogramm unter dem Titel „Warum verzehl ich eich das“ sofort heimisch. Urkomisch, verstiegen-hemdsärmelig und stammtischtiefgründig wie immer zog der Protagonist auch wieder über seine Kumpels Müller-Willi, Halder-Fritz und Köhler-Herrmann vom Leder. Gerd Kannegieser erntete für diese humorvolle Stunde frenetischen Beifall und kam schließlich auch nicht um eine Zugabe herum.
Mit einem reichhaltigen Kaffee- und Kuchenbuffet endete schließlich die diesjährige rundum gelungene Veranstaltung mit wandern, schlemmen und lachen rund um Unkenbach und im schönen Unkenbacher Dorfgemeinschaftshaus.ps

Gerd Kannegieser in seinem Element  | Foto: ps
Fröhliche Stimmung im Dorfgemeinschaftshaus  | Foto: ps
Autor:

Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden

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