Auf Wasserhochbehälter kann in Kalkofen verzichtet werden
Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz investiert 64o.ooo Euro in neue Wasserleitungen
Kalkofen. Der Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz (ZWW) mit Sitz in Weilerbach versorgt aus den drei Fördergebieten in Weilerbach, im Kolbental und im Moosalbtal rund 72.ooo Menschen in 127 Gemeinden in der Nord-und Westpfalz (Versorgungs- gebiet umfasst 1.2oo Quadratkilometer) über die örtlichen VG-Werke mit Wasser. Rund fünf Millionen Kubikmeter werden momen- tan dafür jährlich benötigt. Im Rahmen eines vereinbarten Grundwasserbewirtschaftungskonzeptes für den Großraum Kaisers- lautern arbeitet der Zweckverband eng mit den Stadtwerken Kaiserslautern, aber auch mit dem Zweckverband Ohmbachtal zusammen. Bislang konnte auch bei langanhaltenden Trockenperioden durch diese Zusammenarbeit die Versorgung in der Stadt selbst, im Gebiet des Zweckverbandes Westpfalz wie auch im Ohmbachtal gut abgesichert werden.
In derzeit 115 Hochbehältern im gesamten Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Westpfalz wird Wasser bevorratet, ge- gespeichert und auch für eventuelle Löschzwecke vorgehalten. Darunter sind auch noch einige Hochbehälter, die in den 195oer, 196oer oder 197oer-Jahren von den damaligen Gemeinden, örtlichen Zweckverbänden oder den Anfang der 197oer Jahre neu gegründeten Verbandsgemeinden errichtet wurden, deren laufende Unterhaltung oder Sanierung auf Grund neuerer und erhöhter Hygienevorschriften allerdings sehr teuer ist.
Der für die Unterhaltung und den Betrieb der Hochbehälter auch zuständige Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz hat deshalb schon vor einiger Zeit untersucht, auf welche Hochbehälter in Zukunft verzichtet werden könnte und welche zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgungssicherheit unter Berücksichtigung der Löschwasserbevorratung unbedingt notwendig sind. So konnten mittlerweile zehn Hochbehälter im Verbandsgebiet stillgelegt oder auch zurückgebaut werden. Einige aufgegebene Alt-Behälter wurden als Fledermausqaurtier umfunktioniert.
Eine solche Entscheidung stand nun auch in Kalkofen an. Der Hochbehälter stammt noch aus der Erstversorgung der Gemeinde aus dem Jahr 1959/Anfang der 6oer Jahre. Selbst der in der Historie seiner Gemeinde sehr bewanderte Ortsbürgermeister Willi Schattauer konnte das genaue Baujahr nicht sagen. Der Hochbehälter war nach den vorgenommenen Untersuchungen sanierungsbedürftig. Nachdem ursprünglich vom Zweckverband eine Sanierung ins Auge gefasst wurde und schon vor einigen Jahren eine grobe Kostenschätzung mit 325.ooo Euro vorgenommen wurde, hat sich nunmehr bei intensiverer und genauerer Inaugenscheinnahme herausgestellt, das diese Kostenschätzung nicht zu halten ist. Hinzu kamen die zwischenzeitlichen Baupreissteigerungen, die sich auf Grund der Marktsituation ergeben haben. Es wurden auch Kostenuntersuchungen für einen
einen Neubau eines Hochbehälters sowie für einen Direktanschluß (ohne Hochbehälter) an das überörtliche Versorgungsnetz des ZWW vom beauftragten Ingenieurbüro Monzel-Bernhardt aus Rockenhausen vorgenommen. Als wirtschaftlichste Variante erwies sich dabei nach den Vorgaben der Kostenvergleichsrechnungen der Bund-/Länderarbeitsgemeinschaft Wasser ein Direktanschluß an das Versorgungsnetz. Bei dieser Variante werden sich die Druckverhältnisse nicht verschlechtern wie auch die Vorgaben für die Löschwasserversorgung eingehalten werden können. Damit entfallen für den Verband auch künftige Unterhaltungskosten für einen Hochbehälter. Diese Planungen wurden von den beiden Dipl.-Ingenieuren Volker Schaak vom Ing.-Büro Monzel-Bernhardt und Frank Ecker für den Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz im Bürgerhaus in Kalkofen vorgestellt. Ortsbürgermeister
Schattauer hatte neben den betroffenen Grundstückseigentümer auch die Bürger eingeladen, rund 25 Personen aus der Gemeinde waren anwesend. Fragen gab es vor allem hinsichtlich der Druckverhältnisse und der Löschwasserbevorratung.
Vorgesehen ist vom Abzweigpunkt des Wasserhochbehälters Alsenz in der dortigen Gewanne "Kühtrifft" aus eine neue, größer dimensionierte Wasserversorgungsleitung DN 15o (15o Millimeter Innenrohrdurchmesser) (bisher DN 8o) auf einer Strecke von 1.53o Metern zu verlegen. Die neue Leitung führt über gemeindliche Graswege und landwirtschaftliche Flächen zum Parkplatz am Friedhof in Kalkofen. Hier wird eine Übergabestation mit Druckminderung errichtet. Die Einbindung in das Ortsnetz Kalkofen erfolgt im Einmündungsbereich Hallerweg/Hauptstraße L 4o3. Noch Zukunftsmusik ist der Bau einer weiteren Wasserleitung nach Winterborn, durch diese sogenannte Ringschließung würde sich die Versorgungssicherheit beider Gemeinden nochmals erhöhen. Die Baumaßnahme für Kalkofen ist ab Juni 2o2o vorgesehen und soll bis Oktober/November beendet sein, so die Planungen des beauftragten Büros. Teilweise werden Leerrohre für Glasfaserleitungen und andere technische Zwecke mitverlegt. Dem Zweckverband wurden mit Bescheid vom 13. März 2o2o eine Förderung in Höhe von 426.500 Euro als zinsloses Darlehen
vom Umweltministerium in Mainz bewilligt. Das Projekt soll insgesamt 64o.ooo Euro kosten. (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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