Arbeitsagentur und Verkehrsbetriebe qualifizieren 15 Geflüchtete zu Zugführern
Annweiler am Trifels. Bereits 2019 war auf Initiative von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Geflüchteten zu Triebfahrzeugführern ins Leben gerufen worden. Seit Anfang Juli geht der mehrmonatige Qualifizierungskurs in eine neue Runde. In enger Zusammenarbeit zwischen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (sweg), Go-Ahead Baden-Württemberg, der MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mit Sitz in Mannheim und der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 15 Geflüchtete in den kommenden Monaten zu Triebfahrzeugführern ausgebildet.
Verkehrsminister Hermann betont zum heutigen Auftakt des neuen Qualifizierungskurses: „Der erste Kurs war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer waren hoch motiviert. Alle haben die anspruchsvollen Prüfungen bestanden und sitzen heute in den Führerständen unserer SPNV-Züge. Wie ihre Vorgänger haben die neuen Teilnehmer die Chance, auf einen interessanten und verantwortungsvollen Job: Sie werden Fahrzeugführer für nachhaltige Mobilität.“
Mit der Maßnahme soll dem Personalmangel in der Bahnbranche entgegengewirkt und zugleich ein Beitrag zur Integration Geflüchteter geleistet werden.
Die Ausbildung erfolgt zum einen in den Schulungsräumlichkeiten von MEV in Mannheim und zum anderen bei den einzelnen Nahverkehrsunternehmen selbst. Von Seiten der Bundesagentur für Arbeit wird die Qualifizierung dadurch gefördert, dass sie die Lehrgangskosten übernimmt und sich an den Lohnkosten beteiligt. Die Bereitstellung der Integrationscoaches wird finanziell durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gefördert.
Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit hebt hervor: „Diese Qualifizierungsmaßnahme ist ein besonders gutes Beispiel für gelingende Netzwerkarbeit, mit der aus vermeintlich bildungsfernen Personengruppen Fachkräfte für morgen werden. Die Suche nach geeignetem Personal – in allen Personengruppen – stellt eine Herausforderung nicht nur für die Verkehrsunternehmen dar, gerade in Zeiten des hohen Fachkräftebedarfs.“
Thorsten Wagner, Leiter TEX Rail Training Academy der MEV Deutschland, hebt hervor: „Die Eisenbahnbranche ist ein Chancengeber. Es motiviert uns, für unsere neuen Teilnehmer die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss zu schaffen und damit unseren Teil beizutragen, den perfekten Start in ein neues Berufsleben zu ermöglichen.“ jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.