Ausstellung „Gurs 1940“ in der Verbandsgemeinde
Erinnerung wach halten

Verbandsbürgermeister Christian Burkhart (re.) und Archivar Sven Gütermann präsentierten die aufgestellten Schautafeln | Foto: B. Bender
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  • Verbandsbürgermeister Christian Burkhart (re.) und Archivar Sven Gütermann präsentierten die aufgestellten Schautafeln
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von Britta Bender
Annweiler. Die Berliner Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz hat die Ausstellung „Gurs 1940“ mit 28 Tafeln in deutscher und französischer Sprache erarbeitet. Ergänzt wurde sie durch neun Stellwände zum Schicksal pfälzischer Jüdinnen und Juden von Roland Paul. Nachdem die Schau im Alfred-Grosser-Gymnasium Station gemacht hatte, ist sie ab sofort im Ratssaal der Verbandsgemeinde zu sehen.
Am 22. Oktober 1940 wurden 825 Jüdinnen und Juden aus der Pfalz deportiert. Ziel war das Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen. Die Familien wurden damals während des jüdischen Laubhüttenfestes abgeholt und hatten kaum Zeit, die Dinge zusammenzupacken, die sie tragen konnten.
Die Ausstellung erzählt über die Deportation aus dem Jahre 1940 und darüber, wie zwei Jahre später im August 1942 die Jüdinnen und Juden aus Gurs nach Drancy gebracht und anschließend nach Auschwitz-Birkenau und Sobibor deportiert und ermordet wurden.
Beschlossen und organisiert wurde diese „Endlösung der Judenfrage“ auf der Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942, jährte sich also vergangene Woche zum 80. Mal. Anlässlich dieses Gedenktages zeigte das ZDF einen Spielfilm, der auf der Grundlage des Protokolls dieser „Besprechung mit Frühstück“, wie dieses Meeting unverfänglich benannt wurde, zeigte. Es trafen sich damals fünfzehn hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und der SS-Behörden. Es gab nur einen Tagesordnungspunkt: millionenfacher Mord.
Der Film ist noch in der Mediathek des Senders zu finden.
Um dieses Grauen für die Nachwelt zu bewahren und immer wieder darauf aufmerksam zu machen, was Diskriminierung mit einer Gesellschaft macht, beziehungsweise machen kann, engagiert sich auch der Bezirksverband Pfalz. Es ist wichtig, dass vor allem junge Menschen für alle Spielarten von Ausgrenzung sensibilisiert werden, wie Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit.
Verbandsbürgermeister Christina Burkhart ist dankbar, dass Archivar der Verbandgemeindeverwaltung Rolf Übel ihn vor einem Jahr auf diese Ausstellung aufmerksam gemacht hat und stimmte sofort zu, diese nach Annweiler in den Ratssaal der Verbandsgemeinde zu holen.
Es sei wichtig, die Erinnerung wach zu halten. Die Schau ist seiner Meinung nach vor allem auch für Schülerinnen und Schüler interessant. Die Berichte, Fotos und Zeichnungen der in Gurs internierten Menschen führen diese unvorstellbare Zeit dem Betrachter eindrücklich und verständlich vor Augen.
Vergangene Woche wurden die Schautafeln im Ratsaal aufgestellt. Verbandsbürgermeister Christian Burkhart und Sven Gütermann, Nachfolger von Rolf Übel, präsentierten dem Trifels Kurier am 27. Januar die aufgestellten Werke, zufällig am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. 1945, also vor 77 Jahren, wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit.
Die Ausstellung „Gurs 1940“ ist vom 31. Januar bis 18. Februar im Ratssaal der Verbandsgemeinde, Messplatz 1, zu sehen. Von montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr und zusätzlich montags von 13.30 bis 18 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 16 Uhr. Für Gruppen beziehungsweise Schulklassen ist eine vorherige Anmeldung unter 06346 3010 erforderlich. Am Mittwoch, 2. Februar, kann die Ausstellung nicht besucht werden, da der Ratsaal an diesem Tag für eine Trau-Zeremonie reserviert ist.
Neben Abstandsgebot und Maskenpflicht gilt im gesamten Gebäude die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet). Kinder bis 12 Jahre und 3 Monate unterliegen nicht der Testpflicht.

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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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