Neues Burgenmodell im Museum unterm Trifels in Annweiler
Annweiler. Bereits 15 Burgenmodelle von Hobby-Modellbauer Kurt Stuck sind im Museum unterm Trifels zu bestaunen. Am Donnerstag, 5. September, übergab er sein 16. Exemplar. Hierbei handelt es sich um die im Maßstab 1:100 nachgebildete Dahner Burgengruppe, die einst aus der Burg Altdahn, Grafendahn und Tanstein bestand.
von Britta Bender
Das Modell ist 2,20 Meter lang und 60 Zentimeter breit. Jahrelange Erkundungen gehen voraus, ehe Kurt Stuck in seiner Werkstatt anfangen kann, seine Erkenntnisse, die er hauptsächlich durch eigene Vermessungen und Berechnungen gewinnt, in eine sichtbare Form zu bringen. Bedingt durch das beachtliche Alter der Burgen, Um- und Anbauten im Laufe der Jahrhunderte, mehrfach wechselnde Eigentümer und letzten Endes durch die Zerstörung der riesigen Bauwerke durch die Kriege, sind kaum brauchbare Pläne oder Zeichnungen vorhanden.
So muss sich Stuck auf den Weg machen, um Grundrisse und die Überreste der Anwesen zu vermessen. Anhand der Platzierungen von Balkenlöchern sowie der unterschiedlichen Dicke der verschiedenen Mauern und Mauerreste, lassen bauliche Rückschlüsse auf die tatsächliche Burganlage berechnen, um das Modell maßstabsgetreu entstehen zu lassen. Die Burgen seien damals alle auf die gleiche Art und Weise gebaut worden, so Stuck. Nichtsdestotrotz dauere es Jahre „bis man alles beisammen hat“. Das Modell besteht, wie auch alle anderen, aus Birkensperrholz, Pappe und Spachtelmasse. Das Grundgerüst, also der Fels, muss äußerst genau aufgebaut und verspachtelt werden, damit die Proportionen für den späteren Aufbau der zahlreichen Gebäude stimmen. „Sonst passt der Rest nicht“, klärt Stuck auf.
Mauern und Gebäude werden nämlich einzeln gebaut und dann erst auf dem Felsen platziert. Nun muss das Modell versiegelt und gestrichen werden. Die Mauersteine, Balken und Dächer werden in akribischer Feinarbeit eingeritzt, was das Burgenmodell plastisch aussehen lässt. Insgesamt arbeitet Stuck etwa zehn Monate lang fast täglich an solche einem beeindruckenden Bauwerk.
Angefangen hat seine Leidenschaft für Modellbau bereits in der Kindheit. „Damals gab es Bastelbögen aus Papier zum Ausschneiden“, erzählt er. Mit den Jahren fing er an, selbst Schiffsmodelle zu bauen, die tatsächlich auch zu Wasser gelassen wurden. Als Vater dann, hat er für die Playmobil-Figuren der Kinder die ersten Burgen gefertigt, bevor der passionierte Wanderer und Burgenkenner auf die Idee kam, sich an die ganz großen Gemäuer zu wagen.
So kann sich das Museum unterm Trifels und somit alle Besucherinnen und Besucher glücklich schätzen, nicht nur 16 originalgetreue Burgenmodelle sondern auch das große Stadtmodell von Annweiler, bewundern zu können. Die Burgenmodelle führen das unglaubliche Ausmaß an Größe dieser einst imposanten Anlagen vor Augen.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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