Bürgermeister Seyfried setzt auf Zusammenhalt
Viel zu tun mit guten Aussichten

Mit der Montage der restaurierten Kirchturmuhr an der Stadtkirche brechen hoffentlich bald auch wieder bessere Zeiten an   | Foto: Britta Bender
  • Mit der Montage der restaurierten Kirchturmuhr an der Stadtkirche brechen hoffentlich bald auch wieder bessere Zeiten an
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Annweiler. Leider findet auch in diesem Jahr kein Neujahrsempfang im Hohenstaufensaal statt. Die Hoffnung auf Veranstaltungen in 2022 für und mit den Annweilerern gibt Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried jedoch nicht auf. Er blickt im Gespräch mit dem Trifels Kurier zurück auf das vergangene Jahr und wirft einen Blick in die Zukunft.

Im Spätsommer 2021 wurde der Ambertpark, der im Herzen der Trifelsstadt zum Treffpunkt der Generationen neu gestaltet wurde, mit einem Festwochenende feierlich eröffnet. Auch dank der zahlreichen Helferinnen und Helfer, die bei einigen Arbeiten tatkräftig mitgewirkt haben, konnte dieses Projekt verwirklicht und abgeschlossen werden.
Auch die Arbeiten in der Markwardanlage schreiten voran und sollten im Spätjahr abgeschlossen sein. Benjamin Seyfried hofft daher auf ein weiteres Festwochenende. Es ist schön, sich auszumalen, dass bei Spiel und Spaß, mit Musik und Speis und Trank, viele Bürgerinnen und Bürger ihren neuen, barrierefreien Kurpark feiern können.
Ein Highlight in diesem Jahr war sicherlich die spektakuläre Demontage der vier Ziffernblätter am Kirchturm im Oktober, welche aus den 60-er Jahren stammen. Die Beleuchtung ist seit über zehn Jahren defekt und auch die komplette Elektronik war veraltet. Die Arbeiten der Firma Perrot in Calw sind fast abgeschlossen, sodass in Annweiler bald endlich wieder bessere Zeiten beleuchtet werden.
Im Zuge der Demontage per Hebebühne wurden, man könnte sagen Gott sei Dank, Schäden am Dach entdeckt, die inzwischen repariert sind. Und auch im Innern des Turmes hat sich einiges getan. Aufräum-, Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten konnten nicht sofort wie geplant stattfinden, zu groß wäre die Infektionsgefahr durch Taubenkot gewesen. Da musste eine Spezialfirma antreten. Im Frühjahr dann sollen Podeste hergestellt und das Geländer erneuert werden. Finanziert werden soll das Ganze durch Spenden und die Umsetzung mit der Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern erfolgen. Plan ist es nämlich, den Kirchturm bis zum Ende 2022 für Besucherinnen und Besucher begehbar zu machen.
Neues Licht sollte auch in der Innenstand erstrahlen. Allerdings sind noch nicht alle Förderbescheide für die LED-Beleuchtung und die Modernisierung der Straßenlaternen bewilligt. So werden vorerst alle, die ohnehin nicht gefördert werden, schonmal auf Vordermann gebracht.
Auch im Rathaus wird fleißig gearbeitet. Die Amtsstube ist ausgebucht und so entsteht derzeit ein neues, zusätzliches Büro. Wenn die vorübergehende im Rathaus untergebrachte Bauhofleitung nach Fertigstellung ihrer neuen Räumlichkeiten zum Jahresende auszieht, werden weitere zwei Büros frei, die dann ebenfalls als Coworking-Space vermietet werden können.
In der Stadtratssitzung im November vergangenen Jahres wurde über die Gründung einer Stadt GmbH abgestimmt. Dieses Stadtmanagement soll gegründet werden, um Synergien zu schaffen und so Zeit und Geld zu sparen. Das vorläufige Konzept liegt der Kommunalaufsicht vor. Es seien noch verschiedene Punkte zu klären um dem Konzept mehr und mehr Struktur zu geben. Bis Ende Januar wolle man dann mit einem Ergebnis in die Gremien gehen, informiert Seyfried. Einen Hoffnungsschimmer sieht er darin, dass Rheinland-Pfalz in 2022 Kommunen von ihrer Schuldenlast befreien will. Das würde für Annweiler bedeuten zukünftig eigenständiger und unabhängiger handeln zu können und trotzdem weiterhin mit Bedacht ihre notwendigen Baustellen und Projekte angehen zu können.
Eines davon ist das Trifelsstadion, hier hofft man auf Fördergelder. Die Straßensanierungen in Annweiler sollen und müssen Stück für Stück angegangen werden. Auch das ist nur mit Zuschüssen möglich. Problem ist, dass für jede Antragstellung Eigenkapital erforderlich ist, über das die Stadt nicht verfügt.
Nichtsdestotrotz soll weiter die Parkplatzsituation verbessert, Behindertenparkplätze zur Verfügung gestellt und für mehr Barrierefreiheit in der Trifelsstadt gesorgt werden. Auch die Sicherheit der radelnden Bevölkerung hat man nicht aus den Augen verloren.
In vielen intensiven Sitzungen des Arbeitskreises Bergfriedhof, wurde ein vorläufiger Entwurf erstellt, auch um die Kosten zu ermitteln. Es ist ein langgehegter Wunsch, den Friedhof barrierefrei zu gestalten und neue Bestattungsfelder zu erschaffen. Gepflanzt werden sollen zwei Lebensbäume, unter denen Urnen bestattet werden können. Des Weiteren sollen Sandsteinstelen platziert werden als Gedenkstätte für Hinterbliebene. Dieses Projekt wird im März Thema im Stadtrat sein.
Am 26. Januar findet die nächste Stadtratsitzung per Live-Stream statt. Bürgerinnen und Bürger werden dann unter anderem über die zwangsläufige Anpassung der Strompreise informiert. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger sind durch Kündigungen ihrer Anbieter auf die Grundversorgung der Stadt angewiesen. Das hat zur Folge, dass die Stadtwerke inzwischen Strom einkaufen müssen, um die Menschen hier mit Energie versorgen zu können.
Erfreulich ist das Jahr 2021 in der Trifelsstadt ausgeklungen. Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried bewies Mut und ließ den heiß ersehnten Weihnachtsmarkt stattfinden, trotz der Absage der meisten anderen Märkte. Alles war vorbereitet und so konnte - selbstverständlich coronakonform - der Adventsstimmung bei einem Glas Glühwein oder Punsch gefrönt werden.
Das Kino hat auch schon länger wieder geöffnet und darf gerne rege besucht werden. Auch ist in diesem Jahr wieder ein Open-Air-Kino-Event auf dem Rathausplatz geplant.
Im Hohenstaufensaal war weniger los, für einige private Feierlichkeiten und geschäftliche Meetings wurde er im vergangenen Jahr dennoch gebucht. Derzeit wird ein Kulturprogramm für 2022 ausgearbeitet.
Nicht nur die Kultur und das Feiern kam in den vergangenen zwei Jahren zu kurz, auch die Freundschaft mit den Partnerstädten Ambert und Gorgonzola konnte nicht wie gewohnt gepflegt werden. Benjamin Seyfried hofft auf ein baldiges Wiedersehen. Begrüßen würde er auch einen Jugendaustausch, mit der Möglichkeit ein Praktikum im Ausland zu machen beziehungsweise Jugendliche nach Annweiler einzuladen.
Auch 2022 sind Aktionen wie der Mitmachtag und das Stadtradeln vorgesehen.
Die Stromversorgung der Stadtwerke feiert in diesem Jahr 110-jähriges Bestehen. Dieser Geburtstag könnte eventuell mit einem Bürgerfest, zusammen mit der Verbandsgemeinde Annweiler, gefeiert werden. Diese begeht 2022 nämlich ihr 50-jähriges Jubiläum. Es gibt also gute Aussichten für Annweiler und weiterhin viel zu tun.
„Wir halten zusammen, egal was noch kommen mag“. Mit diesem Satz schloss Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried seine Grußworte zu Weihnachten 2021 und zum Jahreswechsel.

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Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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