Vorstandssitzung als Videokonferenz abgehalten
Zukunft Annweiler geht digital
von Britta Bender
Annweiler. Seit mehreren Monaten ist eine persönliche, gemeinsame Zusammenkunft coronabedingt nicht möglich beziehungsweise seit Wochen untersagt. So lud der Vorsitzende des Vereins Zukunft Annweiler, Walter Herzog, zum ersten Mal zur digitalen Vorstandssitzung ein. Viel gab es mitzuteilen und zu besprechen, Vergangenes zu beleuchten und Zukünftiges zu planen.
Zu den bedauerlichen Vorgängen in der Vergangenheit zählt definitiv die Veruntreuung der Vereinsgelder in Höhe von 20.000 Euro durch ein ehemaliges Gründungs- und Vorstandsmitglied. Auf eine dubiose Geschäftsmasche hereingefallen, hatte der Mann das komplette Vereinsvermögen, in der Absicht Gewinn zu erzielen, in einen Sozialfond investiert.
„Wir wissen, dass das Geld nach Afrika überwiesen wurde“, informierte Herzog. Das Vereinsmitglied wurde ein Opfer der inzwischen bekannten betrügerischen Internet-Plattform Nigeria-Connection.
Ein notarielles Schuldbekenntnis des Beschuldigten liegt vor. So war in der Vorstandssitzung zu klären, ob nun abschließend noch eine Zwangsvollstreckung beim Amtsgericht Landau beantragt werden soll. Man war sich einig, dass dieser Vorgang mit Kosten verbunden sein würde und vermutlich kein positives Ergebnis zutage bringen würde. Dennoch wurde gemeinsam beschlossen, den Antrag zu stellen. „Damit hat der Vereinsvorstand alles ihm Mögliche und Zumutbare unternommen, um das veruntreute Vereinsgeld zurückzubekommen“, schloss Vorsitzender Herzog diesen Tagesordnungspunkt.
Nachdem das bisherige Vereinslokal am Rathausplatz aufgegeben werden musste, fanden sich in der Hauptstraße 33 neue Räumlichkeiten. Der Umzug fand Ende November statt. Nun gilt es, einige Verschönerungsmaßnahmen vorzunehmen. Diese wurden besprochen und geplant.
Ebenso geplant ist ein Nutzungskonzept, sodass das Vereinslokal auch für andere lokale Vereine genutzt werden kann. Interesse wurde bereits signalisiert vom ADFC und vom Verein der Trifelsfreunde.
Finanziell hat sich Zukunft Annweiler von dem Desaster 2020 erholt, dank großzügiger Spenden zahlreicher Mitglieder sowie der eingegangenen Mitgliederbeiträge.
Aktuell hat der Verein knapp 300 Mitglieder. Der Mitgliederbestand ist also stabil. Drei Mitglieder sind ausgetreten, wohingegen es aber mehrere Neueintritte zu verzeichnen gab in 2020.
Ein finanzielles Plus von rund 7.500 Euro ist inzwischen wieder auf dem Konto. Alle laufenden Verbindlichkeiten hat der Verein beglichen. So blickt man zuversichtlich nach vorne.
2.500 Euro wurden bereits zurückgestellt, für die Übernahme von Kosten im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Waldgalerie in der Alten Konzertmuschel“, das gemeinsam mit der PWV/Ortsgruppe Annweiler umgesetzt werden soll. Der Vorstandsbeschluss dazu wurde im Juni 2020 einstimmig gefasst.
Des Weiteren soll in eine kleine „Mandelmeile“ investiert werden. Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried hatte zu einer Baumspendeaktion aufgerufen. Diverse Baumarten sind im Angebot. Der Verein Zukunft Annweiler hat sich für zwei Mandelbäume entschieden, die entlang des Fahrradweges zwischen Annweiler und Queichhambach gepflanzt werden sollen.
„Die Resonanz auf diese Baumart war riesig“, informiert Seyfried während der Sitzung. Die Pflanzung von fünf bis zehn Bäumen dieser Sorte seien geplant.
Der Vereinsvorstand hat in seinem Beschluss gegenüber dem Stadtbürgermeister die Erwartung ausgesprochen, dass die zu liefernden Bäume von der Stadtgärtnerei (Bauhof) bei lokal-regionalen Baumlieferanten bestellt werden.
Organisatorisch war diese erste digitale Vorstandssitzung auf jeden Fall gut vorbereitet worden von Walter Herzog. Da aber der Gesprächsbedarf teilweise groß war, wurde die Besprechung der verbliebenen Tagesordnungspunkt „Aktivitäten 2021“ sowie „Sonstiges“ auf kommende Woche vertagt. Auch dieses Treffen wird bewährterweise wieder online stattfinden.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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