Brückenpreis für bürgerschaftliches Engagement

„Lichtblick“ in Bad Bergzabern

von Britta Bender
Bad Bergzabern/Mainz. In diesem Jahr hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum 15. Mal den Brückenpreis für bürgerschaftliches Engagement ausgeschrieben. Die Protestantische Kirchengemeinde Bad Bergzabern mit dem „Büro LichtBlick“ wurde von der Jury als Preisträger in der Kategorie „Bürgerschaftliches Engagement gegen soziale Benachteiligung, Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung“ ausgewählt. Am 3. Dezember ist das Team nach Mainz eingeladen, um die Auszeichnung entgegen zu nehmen.
Aus diesem Anlass war ein Kamerateam der Produktionsfirma Formatfabrik, beauftragt von der Staatskanzlei, aus der Landeshauptstadt angereist, um einen Imagefilm für den Tag der Preisverleihung zu drehen. Eine ganz schön aufregende und erstaunlicherweise doch aufwendige Angelegenheit, die aber allen sichtlich Spaß gemacht hat. So konnten die Ehrenamtlichen auch bei dieser Aufgabe ihren Teamgeist unter Beweis stellen.
Das Büro LichtBlick gibt es in dieser Form seit Februar 2021. Initiator Werner Ertel startete vor elf Jahren, zeitlich im Übergang vom Vorruhestand in die eigentliche Rente, seine ehrenamtliche Tätigkeit beim örtlichen Diakonischen Werk in Bad Bergzabern. Zunächst half er, Anträge für die Grundsicherung, Wohngeld und ähnliches auszufüllen. Ein ganzes Leben im gewerblichen Kreditgeschäft von Banken tätig, wurde er bald zum Ansprechpartner für Schuldenfälle, für Menschen in wirtschaftlicher Not. Es stellte sich heraus, dass vielen Hilfesuchenden der Papierkram über den Kopf gewachsen war, erforderliche Papiere unübersichtlich, teilweise nicht vorhanden waren, um überhaupt an die Problemlösung heran gehen zu können.
Aus dieser Erkenntnis entstand das Konzept zum „Büro LichtBlick“. Es fanden sich sechs engagierte Ehrenamtliche aus verschiedenen Fachgebieten, wie Bankwesen, Rechtsangelegenheiten, Krankenbereich, Vermietung und Sozialwesen, die bereit waren das Konzept gemeinsam zu verwirklichen. Unterstützt und begleitet wird das Team von Rainer Brunck, Seniorenreferent im Haus der Familie.
In den vergangenen zwei Jahren waren die sechs Ehrenamtlichen insgesamt 700 Stunden im Einsatz. Dieser wird jetzt ganz offiziell gewürdigt.
Circa 90 Mal Bürodienst immer montags und 20 Teamsitzungen von jeweils drei Stunden sind das Resümee. 63 Menschen haben während dieser Zeit den Weg zum Büro LichtBlick gefunden. 12 Fälle sind abgeschlossen.
Die Hilfsangebote des Teams sind vielseitig: es leistet Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen, beim Formulieren von Schreiben an Verwaltungen, Ämter, Krankenkassen, Vermieter, Versicherungen und vieles mehr.
Wie ein Zahnrad greift die Arbeit von Werner Ertel, Gudrun Wagner-Scherer, Hans-Jürgen Konschak, Gisela Bähr, Cornelia Greszer, Ursula Hagenbusch und Rainer Brunck ineinander. Gemeinsam werden die Aufgaben intern und sehr vertraulich besprochen. In manchen Fällen werden Lösungen auch in Kooperation mit anderen Sozialeinrichtungen auf den Weg gebracht.
Montags ist das Büro LichtBlick, welches im Untergeschoss vom Haus der Familie zu finden ist, von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Rund um die Uhr kann telefonisch Hilfe angefordert werden unter 06343 93775. Der Anrufbeantworter wird regelmäßig abgehört und zeitnah werden die dort eingegangenen Anfragen beantwortet. Auch per E-Mail kann Kontakt aufgenommen werden: buerolichtblick@gmx.de
Termine für weitere Besprechungen werden dann ganz individuell vereinbart. Das Hilfsangebot steht allen Menschen kostenfrei zur Verfügung, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, oder Religion.
Spenden, um die Arbeit vom Büro LichtBlick zu unterstützen sind jederzeit willkommen.

Spendenkonten
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