Geldautomatensprenger: Schlag gegen internationale Bande

Zwei der Geldautomaten-Sprengungen, zu denen jetzt der Polizeieinsatz erfolgte, ereigneten sich in Bad Dürkheim - Symbolfoto | Foto: Kim Rileit
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Bad Dürkheim. Bei einem internationalen Einsatz ist die Polizei gegen mutmaßliche Sprenger von Geldautomaten vorgegangen. Den mutmaßlichen Tätern werden neben zahlreichen anderen auch zwei Sprengungen von Geldautomaten in Bad Dürkheim vorgeworfen. Unter der Führung des Landeskriminalamtes (LKA) Rheinland-Pfalz waren neben rheinland-pfälzischen Beamten Polizeikräfte aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sowie den Niederlanden und Frankreich beteiligt. Es wurden zeitgleich mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Deutschland, in den Niederlanden und in Frankreich durchsucht. Das Ermittlungsverfahren und die Einsatzmaßnahmen wurden durch das BKA und EUROPOL unterstützt.

Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, an zahlreichen Sprengungen von Geldautomaten in Deutschland beteiligt gewesen zu sein, teilt das LKA Rheinland-Pfalz mit. Dabei entstand ein Beute- und Sachschaden von mehreren Millionen Euro. Bei sechs der zwölf durch das LKA Rheinland-Pfalz bearbeiteten Fälle, wurden Automaten in Rheinland-Pfalz gesprengt. Diese Automaten wurden in Bad Breisig, Bitburg, Andernach, Wittlich und zweimal in Bad Dürkheim gesprengt. Der Gesamtschaden dieser Sprengungen liegt bei rund 1,5 Millionen Euro.

Geldautomatensprenger: Drei Festnahmen in den Niederlanden

Jetzt schlug die Polizei mit einer konzertierten Aktion zu. Die in den Niederlanden durchgeführten Maßnahmen wurden zusammen mit der Polizeieinheit Nord-Holland, dem IRC Nord-Holland, dem IRC Amsterdam und dem Bayerischen Landeskriminalamt durchgeführt. Im Rahmen der dortigen Einsatzmaßnahmen wurden in den Städten Velsen, Haarlem, Edam, Purmerend und Amsterdam insgesamt acht Wohn- und Geschäftsanschriften durchsucht. Zudem wurden vier Haftbefehle aufgrund von Verfahren der Staatsanwaltschaft Mainz, der Staatsanwaltschaft Bamberg und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vollstreckt. Festgenommen wurden ein 30 Jahre alter Mann aus Velsen (Nord-Holland), gegen den zwei Haftbefehle vorlagen, ein 24-jähriger aus Edam (Nord-Holland) sowie ein 25 Jahre alter Mann aus Purmerend (Noord-Holland), so das LKA.
In Deutschland waren an den Durchsuchungen, die ausschließlich zwei Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Mainz betrafen, neben Beamten des LKA Rheinland-Pfalz auch Polizeikräfte aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt beteiligt. In Frankreich waren Beamte der Gendarmerie Interieur im Rahmen der Durchsuchung einer Wohn- und Geschäftsanschrift in Neuville sur Saone in das Einsatzgeschehen eingebunden, heißt es in der Mitteilung des LKA.
Die Polizei hat im Rahmen des Einsatzes umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Die Ermittlungen werden nunmehr fortgeführt und die Beweismittel ausgewertet. "Mit den heute durchgeführten Einsatzmaßnahmen leistet Rheinland-Pfalz einen sichtlichen Beitrag zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen. Auch wenn die Zahlen der Sprengungen zuletzt, insbesondere auch in Rheinland-Pfalz, rückläufig waren, haben wir das Phänomen weiter im Blick und verfolgen die Täter weiter mit Hochdruck. Schließlich sorgen die nicht nur für einen hohen Sach- und Beuteschaden, sondern gefährden mit den Sprengungen auch immer wieder das Leben unbeteiligter Personen", sagt der Präsident des LKA Rheinland-Pfalz Mario Germano.

Geldautomaten werden mit Festsprengstoff gesprengt

Seit einigen Jahren kommt es bei der Sprengung von Geldautomaten vermehrt zur Verwendung von Festsprengstoff, wodurch sich die Gefährlichkeit der Taten deutlich erhöht. Die Täter agieren oftmals in wechselnden Zusammensetzungen innerhalb eines großen kriminellen Netzwerkes. Sie gehen sowohl bei der Tatbegehung als auch bei der Flucht, welche in der Regel mit hochmotorisierten Fahrzeugen erfolgt, äußerst riskant und skrupellos vor.
Ein Großteil der Taten wird von den Niederlanden aus begangen, was eine intensive Zusammenarbeit mit dem Nachbarland zur Folge hat, die sich beim heutigen Einsatz wieder bewährt hat. Gleiches gilt für die gute Zusammenarbeit mit den Banken, deren verstärkte Sicherungsmaßnahmen auch dazu beitragen, dass die Zahl der Sprengungen aktuell rückläufig ist. Im Jahr 2024 hat es in Rheinland-Pfalz bislang 19 Sprengungen von Geldautomaten gegeben. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 41 Sprengungen. 2023 wurden in Rheinland-Pfalz insgesamt 50 Geldautomaten gesprengt. rko/red

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Autor:

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