Ausschuss für Gedenkarbeit und Demokratieförderung in Frankenstein

Frankenstein. Der Ausschuss für Gedenkarbeit und Demokratieförderung unter Vorsitz von Felix Schmidt tagte in Frankenstein und beschäftigte sich unter anderem mit dem Projekt „Zwangsarbeit in der Pfalz 1933 bis 1945. Internierung – Einsatzorte – Repression“ des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV).

Die aktuelle Projekt-Internetseite informiert darüber, dass schätzungsweise 70.000 bis 75.0000 Zwangsarbeiter aus Polen, Frankreich, Italien, Russland und der Ukraine 1943/44 gegen ihren Willen auf pfälzischem Boden arbeiten mussten.

Die beiden Projektbetreuer erstellen zurzeit eine umfassende Bibliographie und legen eine Quellensammlung an, vorwiegend aus Fotos und Dokumenten von Zeitzeugen; auch ein Literaturapparat wird eingerichtet. Bislang wurden bereits Interviews mit Zeitzeugen der ersten und zweiten Generation durchgeführt, im Landesarchiv in Speyer und im Stadtarchiv Kaiserslautern sowie das Lager an der Biebermühle bei Rodalben in Augenschein genommen, eine Forschungsnetzwerk aufgebaut und die Archive gesichtet.
Ulrich Burkhart berichtete auch von der Wanderausstellung „Gurs 1940“. Die Schau über die Deportation und Ermordung von südwestdeutschen Juden war bereits in 15 Orten der Pfalz zu sehen und für nächstes Jahr stehen weitere Ausstellungsorte fest. Die Schau ist von Pfälzer Städten, Gemeinden, Museen und Initiativen kostenfrei beim Bezirksverband Pfalz buchbar unter der Telefonnummer 0631 3647166 oder per E-Mail an a.pfenninger@bv-pfalz.de.

Außerdem gibt es die Materialsammlung für den Unterricht „Die Pfalz im Nationalsozialismus“, die in einem Modul zu Gurs Texte, Fotos, Fragestellungen und Erwartungshorizonte sowie einen Film auf DVD liefert. Der Band ist bestellbar unter www.bv-pfalz.de/produkt-kategorie/unterrichtsmaterialien/. Institutsdirektor Roland Paul stellte zudem die Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“ vor. Vor Ort in Frankenstein, Hauptstraße 54, beraten sie Städte, Historiker, Heimatforscher, Studierende und Schüler. Die Arbeitsstelle ist mittwochs von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Ein Besuch sollte unter der Telefonnummer 0173 7646932 oder per E-Mail an r.paul@institut.bv-pfalz.de angemeldet werden.

Zu bieten hat die Arbeitsstelle eine große Bibliothek mit über 6.000 Bänden; auch beherbergt sie Dokumente und etwa 80 Ordner, gefüllt mit Interviews von emigrierten Juden sowie Presseartikeln. jg/ps

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Autor:

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