Stadtrat beschließt die Umsetzung des Basispaketes - Planung soll noch einmal überarbeitet werden
Bad Dürkheim will Therme in "abgespeckter Version" bauen

Bei der Bürgerbeteiligung im April 2016 wurde die für den Thermenanbau benötigte Fläche mit Absperrbändern deutlich gemacht. | Foto: Mappes
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  • Bei der Bürgerbeteiligung im April 2016 wurde die für den Thermenanbau benötigte Fläche mit Absperrbändern deutlich gemacht.
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Bad Dürkheim. Kaum einer der am meisten genannten Bürgerwünsche soll, zumindest innerhalb des ersten Bauabschnittes, erfüllt werden können. Dies ist zwar bedauerlich, aber zwei höheren Mächten geschuldet: dem Geld und den planerischen Möglichkeiten. Der Stadtrat hat es sich in seinen Vorberatungen am 12. Juni nicht leicht gemacht und am Ende noch heftig über das Warmaußenbecken diskutiert, aber sich am Ende doch, mit einer Gegenstimme, auf ein Basispaket, das bis zu 32,4 Millionen Euro kosten soll, geeinigt. Die Entscheidung über das Basispaket fiel in der Sitzung am Dienstagabend mit zwei Gegenstimmen.
Die Entscheidung über die Realisierung bzw. den richtigen Bauabschnitt zum Thema Warmwasseraußenbecken fällt jedoch erst in der Stadtratsitzung im August. So lange lässt man den Planern von „4a Architekten“ noch Zeit, eine für alle Parteien akzeptable Lösung für einen möglichen Standort des Warmwasserbeckens im Bereich des Freizeitbades zu finden.
Das nun dem Stadtrat vorgelegte Basispaket beinhaltet eine abgespeckte Version des Thermenneubaus mit einer eigenen, vom Freizeitbad getrennten Gastronomie.
Man möchte allerdings Vorkehrungen für eine Erweiterung treffen und sich mit Povisorien über die Zeit bis zum zweiten Bauabschnitt (geplant im Jahr 2028) behelfen.
Dies betrifft beispielsweise die gewünschte Panoramasauna auf dem Dach, die laut Bürgermeister Christoph Glogger „wesentlich teurer als gedacht“ werden würde. Ernst Ulrich Tillmanns, Geschäftsführer der 4a Architekten aus Stuttgart, hat die Erschließung der Dachlandschaft jedoch schon einmal in den Plan mit aufgenommen.
Im ersten Bauabschnitt ebenfalls nicht realisierbar wird ein Fitnessbecken sein, das auch auf der Wunschliste der Bürgerbefragung stand.
Die komplette bauliche wie technische Sanierung des Freizeitbades Salinarium, das mittlerweile über 30 Jahre alt ist und laut Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Peter Kistenmacher die „typische Lebensdauer überschritten hat“, soll noch zehn Jahre mit seiner heutigen Substanz erhalten bleiben. Die „Neuordnung“ des Freizeitbades ist ab 2028 geplant. Aus heutiger Sicht rechnet man dann mit 3,5 Millionen Euro für die Umgestaltung des Außenbeckens, plus 1,6 Millionen Euro für das Fitnessbecken, plus 0,6 Millionen Euro für ein Warmwasseraußenbecken. Die Sanierung der Technik wird nach derzeitigen Kostenschätzungen drei bis fünf Millionen Euro kosten, die Betonsanierung kann noch nicht beziffert werden.
2028 könnte dann auch die Dachsauna der Therme kommen, die momentan mit 1,75 Millionen Euro veranschlagt ist.
Über ein angedachtes Fitness-Studio (Kostenschätzung: 1,5 Millionen Euro) im Dachbereich des Freizeitbades soll der Aufsichtsrat der Stadtwerke nach einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung entscheiden. Die Stadt werde hierfür kein zusätzliches Geld in die Hand nehmen, versprach Bürgermeister Glogger. Dieses Projekt sei von den Stadtwerken zu finanzieren und müsse sich selbst refinanzieren.
Insgesamt war sich der Stadtrat über das Basispaket einig, nur über das Warmwasserbecken gab es verschiedene Ansichten.
Bürgermeister Christoph Glogger: „Wir wollten ursprünglich ein Warmwasseraußenbecken. Das fällt jetzt weg. Das ist schade, aber es geht nicht anders. Aber vielleicht fällt den Architekten noch was Schönes ein.“
Die Fraktionen von CDU, Die Grünen und FDP hatten die Randbedingungen, die beim Thermenneubau zu beachten sind, in einem Schreiben formuliert, das von Reinhard Stölzel (CDU) vorgetragen wurde. Darin steht, dass ein attraktives Warmwasseraußenbecken nur im Rahmen eines Neubaus des Freibades im zweiten Bauabschnitt geschaffen werden könne. Zuvor hatte Stölzel einen möglichen Standort des Beckens in Höhe des Springerbeckens als „Loch“ bezeichnet, das in keinem Fall zu akzeptieren sei, Auch Kurt Lang (FWG) empfand dies so und wollte das Becken an diesem Ort „nicht einmal geschenkt haben“.
Markus Wolf (CDU) nannte die vom Architektenteam vorgeschlagene Lösung ungeeignet. Das passe einfach nicht in ein stimmiges Konzept auch wenn das Warmwasseraußenbecken ein wichtiger Teil des Salinarium sei und im Beteiligungsprozess gewünscht wurde.
Jochen Schmitt (FWG) sieht in dem Warmwasseraußenbecken einen wichtigen Attraktivitätsfaktor, den man sich leisten sollte und bat darum nachzuprüfen „ob noch was geht“.
Petra Dick-Walter (FDP) sagte, dass man eine Einrichtung für Bad Dürkheim und seine Gäste baue. Die Bürgerbeteiligung sei ein sehr aufwendiges Verfahren gewesen, an dem sich allerdings nur zehn Prozent der Bürger beteiligten. Sie hätte sich da mehr Interesse gewünscht und nannte das Bürgerinteresse sehr gering. „Das, was wir wollen, ist eben nicht auf einmal zu finanzieren“.
Reinhart Zobel (Die Grünen) schlug eine vierte Preiskategorie vor, womit interessierte Salinariumsbesucher für eine kurze Zeit auch die Therme besuchen können.
Ralf Lang (SPD) sagte, dass es für die SPD immer klar war, dass das Warmwasserbecken erhalten bleiben soll. Man müsse auch an die Menschen denken, die sich die Therme nicht leisten wollen oder können. Das habe man auch den Menschen in Bad Dürkheim so gesagt. Schließlich sei das Warmwasserbecken das attraktivste am Salinarium. Das sehen auch seine Parteigenossen Ruth Geis („Ich habe das versprochen und ich stehe dazu“) und Joachim Berger („Die Bevölkerung will keine zehn Jahre auf das Becken warten“) so. Für Karl Brust (SPD) ist grundsätzlich der Standort der Therme der falsche. Man müsse versuchen das Warmwasserbecken  zu erhalten. mps

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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