Ehrengeburtstag : Edgar Reitz hat Lokalkolorit im Film neu erfunden
Rheinland-Pfalz. Anlässlich des 90. Geburtstags von Edgar Reitz am Dienstag, 1. November, haben Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturministerin Katharina Binz den im Hunsrück geborenen Filmemacher Edgar Reitz als eine der „spannendsten und prägendsten Persönlichkeiten des deutschen Films“ gewürdigt.
„Edgar Reitz hat den deutschen Autorenfilm mitbegründet und mit seiner Heimat-Trilogie dem Hunsrück und seinen Menschen einen Platz in der Filmgeschichte gesichert“, so die Ministerpräsidentin über den Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille. Zugleich habe er eine produktive Debatte über den lange verbannten Begriff Heimat angestoßen und ihm eine neue, ehrlichere Bedeutung gegeben. Heimat sei für ihn vor allem ein Gefühl und ein ständiger Prozess der Verwandlung, in den er sich selbst mit einbringe, wenn er davon erzähle.
„Edgar Reitz hat sich in besonderer Weise um den deutschen Film, seine Ästhetik und Erzählkunst verdient gemacht“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
„Edgar Reitz gehört zu den spannendsten Figuren der Filmszene. Neben seinen mehr als 30 Filmen ist die „Heimat“-Trilogie zu einem einzigartigen und weltweit bewunderten Meilenstein der deutschen Filmgeschichte geworden. Mit der Geschichte der Maria Simon und ihrer Familie erzählte er die Geschehnisse eines ganzen Jahrhunderts und übersetzte die große Geschichte ins Alltagsleben des fiktiven Hunsrückdorfs „Schabbach“. Damit hat Edgar Reitz Rheinland-Pfalz weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt gemacht. Die „Heimat Europa“ Filmfestspiele in Simmern, deren Schirmherr Edgar Reitz ist, würdigten sein Wirken in diesem Jahr mit ihrer vierten Auflage“, so Kulturministerin Katharina Binz.
Prof. Dr. Edgar Reitz wurde 1932 in Morbach im Hunsrück geboren. Weltweite Bekanntheit erreichte er durch das 1984 veröffentliche Filmepos „Heimat – eine deutsche Chronik“, den viele Millionen Menschen im Fernsehen und Kino gesehen haben. 1992 folgte die zweite Heimat – Chronik einer Jugend und 2004 Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende. Für seine Verdienste wurde Edgar Reitz vielfach ausgezeichnet. Seit 2006 ist er Ehrendoktor der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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