Valentin-Ostertag-Stiftung überreicht 25.000 Euro
Geld für die Bildung
Bad Dürkheim. Eine schöne Tradition in Bad Dürkheim ist mit dem Namen Valentin Ostertag verbunden. Normalerweise gedenken die Grundschulkinder jedes Jahr am Valentinstag beim Veltens-Gottesdienst des großen Wohltäters der Stadt und erhalten im Anschluss ihre sogenannten „Veltensweck“.
Das Sechsergremium der auf Wunsch von Valentin Ostertag nach seinem Tod gegründeten Valentin-Ostertag-Stiftung trifft sich im Anschluss mit den Leitungen der Kindertagesstätten und Schulen in Bad Dürkheim und überreicht stets großzügige Spenden an die Einrichtungen. Bedingt durch die Corona-Pandemie war dieses Jahr alles anders.
„Das ist sehr schade, wir hätten gerne den Gottesdienst mit den Schülern gefeiert und uns anschließend in großem Kreis getroffen“, war Bürgermeister Christoph Glogger traurig, dass die Corona-Pandemie auch diese schöne Tradition durchbrochen hat. Er erinnerte daran, dass es sich bei der Valentin-Ostertag-Stiftung um die älteste weltliche Stiftung Deutschlands handelt. Glogger begrüßte mit Bernd Kirsch und Thomas Kalbfuß diesmal nur zwei Mitglieder des Sechsergremiums zur Spendenübergabe im Rathaus, wo das Stadtoberhaupt gemeinsam mit Sozialdezernentin Judith Hagen stellvertretend für die Leitungen der Einrichtungen die Umschläge mit den Zuwendungen entgegennahm. „Es ist bemerkenswert, dass die Beträge trotz der Finanzmarktsituation weiter in dieser Höhe ausgeschüttet werden können“, bedankte sich der Bürgermeister für die insgesamt 19.000 Euro, die den städtischen Einrichtungen zukommen werden. Weitere 6.000 Euro erhalten die protestantische und die katholische Kirchengemeinde für ihre Einrichtungen im Stadtgebiet. Judith Hagen bedankte sich im Namen der Kitas und Schulen sehr herzlich und übermittelte die Grüße derjenigen, die der Spendenübergabe diesmal nicht persönlich beiwohnen konnten.
Bernd Kirsch bedauerte sehr, dass der Gottesdienst ausfallen und die Kinder auf ihre „Weck“ verzichten mussten. Leider seien die Schulen derzeit geschlossen und die „Weck“ hätten alle einzeln verpackt und verteilt werden müssen, das sei dann doch mit zu viel Aufwand verbunden gewesen. „Wir hoffen sehr, dass im nächsten Jahr wieder alles in üblicher Form ablaufen kann“, zeigte er sich hoffnungsvoll. Valentin Ostertag, der selbst in einfachen Verhältnissen aufgewachsen war, habe das Wohl der Kinder am Herzen gelegen. So habe er seine Frau zur Erbin seines Vermögens gemacht, ihr aber zugleich auferlegt, eine Stiftung zu gründen.
Sein Wunsch wurde erfüllt und die Valentin-Ostertag-Stiftung, die im Jahr 1511 gegründet wurde, besteht nun schon seit über 500 Jahren. Erst kürzlich sei das Stiftungsvermögen durch einen sechsstelligen Betrag aufgestockt worden, als eine ältere Dame gestorben sei und ihr Vermögen der Stiftung zukommen ließ.
Bernd Kirsch berichtete, dass das Sechsergremium schon darüber gesprochen habe, aus den Mitteln der Stiftung digitale Geräte für die Schulen anzuschaffen. Mehrfach seien durch die Stiftung schon Stipendien vergeben worden, seit einiger Zeit habe man jedoch keinen Stipendiaten mehr, berichtete Thomas Kalbfuß. Bedingung für ein Stipendium sei, dass der- oder diejenige aus Bad Dürkheim komme und die Eltern sich das Studium oder die Ausbildung nicht leisten können, wies er auf Nachfrage des Bürgermeisters hin. ps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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