Delegationen der Partnerstädte besuchen den Dürkheimer Wurstmarkt
Grenzenlose Freundschaft
Bad Dürkheim. Auch in diesem Jahr waren wieder Delegationen aus den Partnerstädten Wells (England), Kluczbork (Polen), Kempten (Allgäu) und Bad Berka (Thüringen) zum Wurstmarkt in die Kurstadt gekommen. Bedauerlicherweise konnte diesmal keine Delegation aus der französischen Partnerstadt Paray-le-Monial zum Treffen kommen.
Am Samstagvormittag stand eine Führung mit Wein- und Sektprobe im Traditionsweingut Fitz-Ritter, VDP Weingut und älteste Sektkellerei der Pfalz auf dem Programm. In diesem Haus wurde Geschichte geschrieben, denn der „Rote Fitz“ war 1832 einer der „Anführer“, die für die Freiheit kämpften und zum Hambacher Schloss zogen.
Der offizielle Empfang der Delegationen erfolgte anschließend im Kurpark-Hotel, wo die Vertreter der Partnerstädte Grußworte sprachen.
Bürgermeister Christoph Glogger erinnerte daran, dass aus diesen Treffen heraus schon viele Verbindungen und Querverbindungen entstanden seien. Mittlerweile sei es für Jüngeren ganz selbstverständlich, dass es in Europa keine Grenzen mehr gäbe. Diesen Zustand müsse man erhalten, denn es gebe Bestrebungen einiger Menschen, die zu einem Kleinstaat zurück wollten. Man müsse, so Glogger, auf das Miteinander vertrauen und die tolle Verbindung zwischen den Partnerstädten pflegen.
John North, ehemaliger Bürgermeister von Wells (England) bemerkte, dass es zwischen den Partnerstädten eine gewisse Ähnlichkeit gebe. Das sei das Besondere an den gemeinsamen Treffen. Freundschaft sei wichtig, denn man könne viel voneinander lernen. Seit 36 Jahren sei Wells Partnerstadt zu Bad Dürkheim und habe Menschen der unterschiedlichsten Art zusammen gebracht.
Oberbürgermeister Thomas Kiechle aus Kempten im Allgäu sagte, dass wenn man in die Geschichte eintauche, sich der Europagedanke geradezu aufdränge. Schon 1525 hätten Allgäuer Bauern Freiheitsrechte formuliert, 1832 seien in der Pfalz Menschen für die Freiheit zum Hambacher Schloss gezogen und vor 30 Jahren hätten Bürger aus der ehemaligen DDR zur Öffnung der Grenze zwischen den beiden Deutschlands beigetragen. Heute sei man in Frieden und Freiheit im versammelt. Doch wie zerbrechlich diese Freiheit sei, zeige ein Blick in die Vergangenheit. Es habe Generationen gebraucht, um ein vereintes Europa zu erreichen.
Michael Jahn, Bürgermeister der thüringischen Partnerstadt Bad Berka, traf es auf den Punkt, als er sagte „Es gehe nur gemeinsam“. 30 Jahre friedliche Revolution sei gerade für die Ostdeutschen ein fantastisches Ereignis und „wir haben alle mitgeholfen“. Man müsse Hochachtung vor der Geschichte haben und sehen, was man vor 30 Jahren zustande gebracht habe. „Europa ist wichtig für uns alle, die Welt ist wichtig für uns alle“, schloss Jahn seine Ausführungen.
Aus Kluczbork in Polen war der Zweite Beigeordnete Dariusz Morawiec mit einer großen Delegation nach Bad Dürkheim gekommen. Er freue sich, dass soviel über das gemeinsame Europa gesprochen werde, sagte er. Für ihn gebe es im Deutschen nur ein Wort dafür: „Wahnsinn“ (im positiven Sinn). Es sei sehr wichtig, dass auch die einfachen Menschen verstehen, was ein vereintes Europa bedeute. Man brauche keine radikalen Richtungen und er hoffe, dass Europa weiter entwickelt werde. Wichtig sei, dass Erfahrungen ausgetauscht werden und man voneinander lerne: „Alles, was wir tun, tun wir für unsere Bürger“. Seit 19 Jahren besteht nun schon die Partnerschaft zwischen Kluczbork und Bad Dürkheim. mps
Autor:Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim |
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