Landkreis Bad Dürkheim: Bezahlbarer Wohnraum und Nahverkehr
Kreis Bad Dürkheim. Was macht den Landkreis Bad Dürkheim aus und wie wollen wir hier leben? Die Kreisentwicklung stellt genau diese Fragen, mit dem Ziel, Konzepte für den Landkreis bis zum Jahr 2040 zu entwickeln. Daran arbeiten Bürger mit und bringen ihre Ideen ein. So werden gemeinschaftlich Projekte entwickelt und umgesetzt. Hierzu entsteht das Kreisnetzwerk, an dem sich Bürger beteiligen.
Den Auftakt machte ein Bürgerabend am vergangenen Montag, 20. Januar, im Kreishaus. Welche Zukunft wollen wir haben? Worauf soll es ankommen? Und was kann der Landkreis dazu beitragen? Diese Fragen stellt und beantwortet das Kreisentwicklungskonzept, für ein gutes Leben in unserer Region. "Wir möchten mit allen Interessierten aus dem Landkreis ins Gespräch kommen“, sagte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Knapp 60 Teilnehmer waren zum Auftakt des Kreisnetzwerks gekommen, darunter Ortsbürgermeister, Bürger sowie Vertreter von Vereinen und Institutionen wie der Neuen Energie Landkreis Bad Dürkheim, dem Innenministerium des Landes und der Strukturentwicklungsgesellschaft der Sparkasse.
Die Veranstaltung begann mit der Präsentation der Ergebnisse einer Online-Befragung, die im vergangenen Jahr durchgeführt wurde. Diese lieferte Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung. So zeigte die Umfrage, dass die Menschen mit den Bildungseinrichtungen im Kreis zufrieden sind und nur geringen Verbesserungsbedarf sehen. Den Bereich ÖPNV und Radverkehr halten die Einwohner dagegen für ausbaufähig, auch das Thema Wohnen treibt die Menschen um.
Im Podiumsgespräch diskutierten die Beigeordneten Timo Jordan, Sven Hoffmann und Jonas Bender mit Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld über Perspektiven und Chancen für den Landkreis. Sie griffen die Themen aus der Umfrage auf. „In Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern merke ich, dass Menschen sich über das Wohnen viele Gedanken machen – es ist wichtig, dass wir hier Lösungen finden“, sagte Landrat Ihlenfeld. Der Erste Kreisbeigeordnete Timo Jordan stimmte dem zu und hob das Thema ebenfalls hervor. Ihlenfeld verwies außerdem darauf, dass die Ergebnisse einer zuletzt durchgeführten IHK-Umfrage sich mit denen der Kreis-Umfrage deckten. Auch Ihlenfeld ist der Meinung, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver werden müsse, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden. Neben Bus und Bahn müssten weitere Alternativen gefunden werden, sagte er.
Der Beigeordnete Sven Hoffmann hob das Ranger-Projekt hervor, das bald anlaufen soll. Ein Ergebnis der Befragung war, dass sich die Menschen mehr Informationen zu Natur und Umwelt wünschten, bestehende Projekte seien wenig bekannt. Hier sei eine bessere Kommunikation notwendig, die die Ranger leisten sollen. Der ehrenamtliche Beigeordnete Jonas Bender ergänzte, dass junge Menschen bei der Umfrage weniger erreicht wurden und neue Wege gefunden werden müssten, um diese Zielgruppe anzusprechen.
Die Bürger hatten während der Veranstaltung die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Moderation übernahm Kristina Oldenburg vom Büro Kokonsult, das die Kreisverwaltung beim Kreisentwicklungskonzept unterstützt. Das Publikum wies unter anderem auf die unterschiedlichen Bedingungen an den verschiedenen Standorten im Landkreis hin, und dass einzelne Regionen unabhängig voneinander betrachtet werden müssen. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Förderung des Wirtschaftsstandorts durch Sichtbarmachung von Ausbildungsplätzen. Eine Bürgerin brachte einen wertvollen Vorschlag ein: Es gäbe bereits viele ortsgebundene Initiativen mit alternativen Mobilitätsangeboten. Diese sollten zusammengebracht werden, um voneinander zu lernen – ein Ansatz, der gut zur Idee einer Plattform passt, die der Landkreis entwickeln möchte. Das Thema gemeinschaftliches Wohnen wurde ebenfalls angesprochen. Ein Hinweis aus dem Publikum verwies auf das „Forum gemeinschaftliches Wohnen“, ein bundesweites Projekt, das bei der Organisation dieser Wohnformen unterstützt.
Oldenburg lieferte außerdem Impulse zum Thema Netzwerken. Im Gespräch stellten Theater-Macherin Anja Kleinhans, der ehemalige Bürgermeister Christoph Glogger und Sophie Fitz vom Weingut Fitz-Ritter ihre Projektidee „Wein-Reich“ vor. Hier sollen Weinfeste um die Aspekte Soziales, Nachhaltigkeit und politische Meinungsbildung ergänzt werden. Kulturinitiativen sollen sich an den Festen beteiligen, um so eine vielfältig-nachhaltige Wein- und Feierkultur zu etablieren. rko/red
Mitmachen
Wer Interesse an der Mitarbeit im Kreisnetzwerk hat, meldet sich an Katharina Schneider, im Kreishaus für das Kreisentwicklungskonzept verantwortlich, per E-Mail unter kreisentwicklung@kreis-bad-duerkheim.de
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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