Pflegstützpunkt Bad Dürkheim organisiert das „Jahr der pflegenden Angehörigen“
Bad Dürkheim. Wie kann man jemandem nah sein, wenn es Besuchsverbote gibt? Wer kümmert sich, wenn Tagespflege ausfallen oder Pflegende selbst an Covid-19 erkranken? Corona stellte pflegende Angehörige vor besondere Herausforderungen.
„Der Gesetzgeber hat zwar Erleichterungen für Pflegebedürftige in der Corona-Pandemie geschaffen. Ängste und Belastungen kann das aber oft nicht nehmen“, berichtet Heike Hambsch. Sie und Martin Franke helfen als Pflegeberater unter dem Motto „Jahr der pflegenden Angehörigen“.
„Viele sind aber in den vergangenen zwei Jahren auch über sich hinausgewachsen, haben Sachen geschafft, die sie sich vorher nicht zugetraut haben“, berichtet Martin Franke. Das ist ganz im Sinne der beiden. Ihren Auftrag verstehen sie nämlich als Hilfe zur Selbsthilfe. Nur wer für sich selbst sorgt, kann auch Sorge für andere übernehmen. Und so vielfältig wie die Situation der jeweiligen Angehörigen ist auch das Programm des Pflegestützpunktes in diesem Jahr.
Es wird Telefonaktionen zu unterschiedlichen Themen geben, damit Angehörige sich informieren können. Bisherige Themen sind: Neuerungen in der gesetzlichen Pflegeversicherung, Resilienz für pflegende Angehörige und die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.
Die Stadt hat dem Pflegestützpunkt mit dem Aufrtritt im Amtsblatt ein öffentliches Forum überlassen.
Eine Möglichkeit dazu, Kraft zu tanken und sich Zeit für sich zu ehmen, gibt es am 6. August: Den Wohlfühl-Tag für Angehörige. Neben Kultur- und Verwöhnprogramm, soll das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen.
"Am Europäischen Tag der Pflegenden Angehörigen wird ebenso gefeiert. Obwohl es in Deutschland fast fünf Millionen pflegende Angehörige gibt, ohne die das Pflegesystem schon längst kollabiert wäre, ist diese Gruppe fast unsichtbar“. Das wollen die Pflegeberatenden gemeinsam mit Ihrem Netzwerk ändern. Auf eine Beratung im Falle der Pflegebedürftigkeit gibt es in Deutschland übrigens einen Rechtsanspruch. Nehmen Betroffene diese in Anspruch, erhalten Sie in einem kostenfreien, vertraulichen Gespräch alle wichtigen Informationen. Wenn es nötig ist, leistet der Pflegestützpunkt dann auch Unterstützung bei der Organisation der Pflege oder beim Umgang mit der Pflegekasse.jg/ps
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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