Therme in Bad Dürkheim
Ziel: Fertigstellung vor Wurstmarkt 2023

v.l.n.r.: Valeri Schmidt (P.A. Budau GmbH), Dr. Peter Kistenmacher (Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH), Bürgermeister Christoph Glogger, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ernst Ulrich Tillmanns (4a Architekten Stuttgart) und Stefan Studer (Kannewischer Ingenieurgesellschaft) beim ersten Spatenstich für die neue Therme. | Foto: Stadtverwaltung Bad Dürkheim
  • v.l.n.r.: Valeri Schmidt (P.A. Budau GmbH), Dr. Peter Kistenmacher (Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH), Bürgermeister Christoph Glogger, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ernst Ulrich Tillmanns (4a Architekten Stuttgart) und Stefan Studer (Kannewischer Ingenieurgesellschaft) beim ersten Spatenstich für die neue Therme.
  • Foto: Stadtverwaltung Bad Dürkheim
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Bad Dürkheim. Der 12. Mai 2021 war ein wichtiger Tag für Bad Dürkheim: mit dem offiziellen ersten Spatenstich begann die Bauphase des derzeit bedeutendsten Strukturprojektes der Stadt, der neuen Bad Dürkheimer Therme.
„Das ist ein bewegender Moment, zu dem wir gerne auch die Bevölkerung eingeladen hätten. Seit vielen Jahren wollen wir in Bad Dürkheim eine neue Gesundheitseinrichtung errichten. Wir freuen uns, dass unsere Ministerpräsidentin Malu Dreyer persönlich zum ersten Spatenstich nach Bad Dürkheim gekommen ist und wir gemeinsam die Bauphase für dieses wichtige Zukunftsprojekt der Gesundheitsstadt einläuten können“, zeigte sich Bürgermeister Christoph Glogger begeistert. Bad Dürkheim habe sich dafür entschieden, Solebad zu bleiben und das mineralhaltige Wasser in neuer und zeitgemäßer Form anzubieten, wies er auf die lange Tradition der Stadt als Heilbad hin. Bereits 1847, und damit Jahrzehnte vor der Verleihung des Titels „Bad“ im Jahr 1904, war das „Solbad Dürkheim“ eröffnet worden.
Mit der neuen Therme treffe Bad Dürkheim den Nerv der Zeit. Die Menschen suchten in der heutigen sehr schnelllebigen Zeit nach Möglichkeiten, sich zu entschleunigen, zu entspannen und mit sich selbst in Einklang zu kommen, erläuterte er. „Das geht im Pfälzer Wald oder in der Gemeinschaft bei einem Glas Wein. Aber ganz besonders geht es zukünftig in unserer Therme“, zeigte sich Glogger überzeugt. Bad Dürkheim sei mit dem Kurpark, mit der Saline und mit dem neuen Thermalbad eine Quelle der natürlichen Freude und der nachhaltigen Gesundheit, eben „das Salz der Pfalz“. So werde die neue Gesundheitseinrichtung den Dürkheimer Tourismus neu ausrichten und das Solebad werde ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal im zukünftigen Selbstverständnis der Kurstadt darstellen.
„Der Bau der neuen Therme ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, von dem Bad Dürkheim und die gesamte Region profitieren werden. Damit investiert die Stadt mit Hilfe des Landes nicht nur in den Gesundheitsstandort, sondern stärkt langfristig den lokalen und regionalen Tourismus,“ sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Mit dem Neubau der Therme knüpfe die Stadt an ihre lange Geschichte als Heilbad und Kurstadt an und schaffe gleichzeitig für die Zukunft einen weiteren, tollen Anziehungspunkt in der für Touristen sehr beliebten Region, so die Ministerpräsidentin weiter.
„Heute stehen wir an einem Punkt, an dem Geist zu Materie wird“, bezeichnete Architekt Ernst Ulrich Tillmanns den Tag des Spatenstichs. Der Weg dorthin sei ein langer gewesen. Nun entstehe eine nachhaltige Therme, eine Einrichtung in der keine Palmen wachsen, sondern Materialien aus der Region Verwendung finden würden. „Ein Thema wird der Wein sein und wir werden das Thema Wald bearbeiten“, erläuterte er.
Gestemmt werden soll das Projekt gemeinsam mit den Stadtwerken, die bereits das Salinarium betreiben und auch die Trägerschaft für die neue Therme übernehmen werden. „Es ist eine enorme Chance für das Salinarium und ein großer Schritt in die Zukunft, dass wir diese Therme gemeinsam realisieren können“, zeigte sich Stadtwerke-Chef Dr. Peter Kistenmacher ebenfalls erfreut. Das Salinarium sei auch nach über 37 Jahren immer noch ein großer regionaler Anziehungspunkt und werde durch die neue Therme an Attraktion gewinnen. Auch das Freizeitbad selbst solle profitieren: geplant ist der Bau eines neuen Warmaußenbeckens, eines neuen Rutschenturms und einer neuen Saunalandschaft.
Bei der neuen Gesundheitseinrichtung handele sich um eine Investition, die die Stadt nur durch einen Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz schultern könne, so der Bürgermeister. „Für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Land sagen wir auch heute noch einmal ganz herzlichen Dank“ erinnerte er daran, dass genau zwei Wochen zuvor Staatssekretär Dr. Stephan Weinsberg den Zuwendungsbescheid über einen Landeszuschuss in Höhe von 11,08 Millionen Euro überreicht hatte.
Das Finanzierungskonzept für das Therme-Projekt mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Euro war in der Stadtratssitzung am 22. März mehrheitlich beschlossen worden. Am Folgetag hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke die Vergabe der ausgeschriebenen Gewerke vorgenommen. Vorausgegangen war eine mehr als fünfzehn Jahre lange Diskussion über den Bau sowie ein Bürgerbeteiligungsverfahren mit zahlreichen Workshops und Fachforen im Jahr 2016. Mit der Planung beauftragt wurde schließlich die 4a Architekten GmbH aus Stuttgart. Die jüngste Ausschreibung war schon der zweite Anlauf, nachdem im Frühjahr 2020 eine Ausschreibung nach überhöhten Ergebnissen hatte aufgehoben werden müssen. Nach einer Umplanung führte der zweite Anlauf mit über 70 Prozent der Baukosten zum Erfolg. „Wir liegen nun unter Berücksichtigung aller Gewerke und Nebenkosten bei einer Gesamtsumme von 33,9 Millionen Euro und haben damit noch einen kleinen Puffer zu unserem finanziellen Rahmen, den wir uns mit 35 Millionen Euro gesteckt haben“, erläutert der Bürgermeister.
Die Konzeption der neuen Therme stützt sich auf mehrere Alleinstellungsmerkmale, die im Zuge der Bürgerbeteiligung 2016 entwickelt und in der langen Planungsphase herausgearbeitet worden waren. So werden ein Soleschwebebecken sowie ein Soleinhalationsraum mit einer Mini-Saline und Blick auf den echten Gradierbau die Tradition des Solebades aufgreifen. Der Sauna- und der Thermalgarten setzen auf die einmalige Lage mitten im historischen Kurpark an der renaturierten Isenach. Die Dachpanoramasauna wird förmlich über dem Kurpark zwischen Saline, Traubenkur und neu sanierter Brunnenhalle schweben. Zudem wird mit regional typischen Materialien wie Holz und Sandstein gearbeitet und Anklänge an das Thema Wein geschaffen.
Energetisch wird die neue Anlage auf neustem Stand errichtet und in der Energiebilanz die Vorgaben aus KfW55 übertreffen. Erreicht wird dies durch eine besondere Dämmung der Außenwände und Glasfassaden. Hinzu kommt der Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke, dessen Wärme hauptsächlich im Holzhackschnitzelkraftwerk und im mit Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt wird. In der Therme selbst wird zusätzlich ein neues Blockheizkraftwerk installiert, mit dessen Abwärme das Bad geheizt wird.
Nach dem Spatenstich beginnen nun die Arbeiten mit der Einrichtung der Baustelle sowie mit Abbruch- und Tiefbauarbeiten. Von Juli 2021 bis März 2022 soll dann der Rohbau entstehen. Im November 2021 beginnen die Arbeiten an der Gebäudehülle und der Zeitraum von Januar 2022 bis Juni 2023 ist für den Innenausbau vorgesehen. „Der Bau wird vor dem Wurstmarkt fertig, wir wissen nur noch nicht an welchem“, habe er stets gescherzt, so Glogger. Nun sei es das Ziel, die Therme vor dem Wurstmarkt 2023 fertigzustellen, spätestens an Weihnachten 2023 solle die neue Gesundheitseinrichtung in Betrieb gehen.
„Vielen Dank an alle, die zur Verwirklichung dieses Projektes beigetragen haben“, richtete sich der Bürgermeister an die Verantwortlichen im Land Rheinland-Pfalz, die Berater, die Banken, die 4a-Architekten, die Planungsbüros, die vielen weiteren Experten und Behörden, vor allem die Kreisverwaltung, den Geschäftsführer der Stadtwerke und das Team des Salinariums sowie die Beteiligten der Stadt Bad Dürkheim. Sein besonderer Dank gilt dem Aufsichtsrat der Stadtwerke und dem Bauausschuss der Stadt für die vielen fachkundigen und hilfreichen Diskussionen sowie dem Stadtrat für die gute und auch kritische Begleitung des Thermenprojektes. ps

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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