Erstes Treffen der neuen Selbsthilfegruppe in Bad Dürkheim für Angehörige von Erwachsenen mit psychischen Erkrankungen

Depression Symbolbild | Foto: Nischaporn/stock.adobe.com
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Bad Dürkheim. Angehörige von psychisch erkrankten Personen leiden oft unter Schuldgefühlen, Ratlosigkeit und Ohnmacht gegenüber den besonderen Herausforderungen, die die Versorgung eines psychisch erkrankten Familienmitglieds mit sich bringt. In einer Selbsthilfegruppe können Angehörige ihre Sorgen mit anderen teilen und in einer vertraulichen Atmosphäre wertvolle Informationen, Trost und Unterstützung erhalten.
Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim möchte in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus Neustadt und der Klinik Sonnenwende die Gründung einer Selbsthilfegruppe in der Region Neustadt/Bad Dürkheim unterstützen.
Dafür findet am Donnerstag, 9. November, von 18.30 bis 20 Uhr ein erstes Gruppentreffen statt, zu dem interessierte Angehörige herzlich eingeladen sind. Es findet im Mehrgenerationenhaus, Von Hartmann Straße 11, in Neustadt an der Weinstraße statt.
Starthilfe für die neue Gruppe geben Franz Krätschmer und Regina Vogel. Krätschmer arbeitete viele Jahre im Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamts und ist inzwischen in Ruhestand. Regina Vogel hat einen psychisch kranken Sohn und langjährige Erfahrung aus einer früheren Selbsthilfegruppe. „Eine Selbsthilfegruppe ist eine wichtige Stelle, wo man sich auf Augenhöhe ohne Experten begegnen kann. Man kann ohne Hemmungen seine Erfahrungen besprechen, mit all seinen Ängsten, Scham und Schuldgefühlen. Hier hat all das Platz“, erklärt Krätschmer, wie wichtig eine Selbsthilfegruppe sein kann.
Gerade das Thema Schuld beschäftige die Angehörigen, die Frage: Habe ich etwas falsch gemacht? Eine psychische Krankheit schüttle die gesamte Familie durcheinander. „Die Gruppe ist ein geschützter Raum, in dem ich auch mal heulen kann“, ergänzt Vogel. Seit Mitte der 1990er Jahre war Vogel in einer Neustadter Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch kranker Personen, die sich 2014 aufgelöst hat. Diese habe ihr viel Kraft gegeben und ihr immer wieder gezeigt, dass sie nicht alleine sei. „In der Gruppe liegt der Fokus nicht auf der erkrankten Person, sondern auf den Angehörigen. Wie geht es mir? Was kann ich für mich tun und was kann ich abgeben?“, sagt Krätschmer.
„Selbsthilfegruppen tragen nachweislich dazu bei, dass sich die Teilnehmer mit ihren Sorgen weniger alleine fühlen, von den Erfahrungen der anderen Teilnehmer profitieren, durch die Erkrankung weniger belastet sind und dadurch mehr Lebensqualität erfahren“, weiß auch Melanie Krebs, Koordinatorin für Gemeindepsychiatrie.
Aktuell gebe es im Raum Neustadt/Bad Dürkheim kein solches Angebot, der Bedarf sei aber da, berichtet Krebs. Krätschmer und Vogel wollen die neue Gruppe in der Anfangszeit begleiten. Das langfristige Ziel ist, dass sich daraus eine eigene Dynamik ergibt und die Gruppe selbstständiger wird.
Um Anmeldung zum ersten Treffen am Donnerstag, 9. November, wird gebeten. Die Selbsthilfegruppe ist kostenfrei. Anmeldung und weitere Informationen bei Franz Krätschmer, telefonisch unter: 0157 36494543, oder Melanie Krebs, Koordinierungsstelle für Gemeindepsychiatrie bei der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, telefonisch unter: 06322 9617202, oder per E-Mail an: melanie.krebs@kreis-bad-duerkheim.de. hät/red

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Autor:

Kristin Hätterich aus Mannheim

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