John Lennon und die Möwe Jonathan
Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen

Hoch hinaus geht es im Passeier Tal in Südtirol
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Von Franz-Walter Mappes
Vielleicht war es Leonardo da Vinci, der mich zum Fliegen gebracht hat, vielleicht auch John Lennon.Zeitlebens übte nämlich die Idee des Fliegens eine außerordentliche Faszination auf Leonardo da Vinci aus, und ohne diesen Traum je verwirklichen zu können, glaubte er zutiefst heran. Schließlich ging er als eines der größten Genies in die Menschheitsgeschichte ein.
Von John Lennon stammt das Zitat „Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen“.
Und auch ich träumte schon als Kind davon fliegen zu können. Der erste Versuch endete mit einem Absturz mit einer aufgespannten Decke in den himmelwärts ausgestreckten Händen vom Garagendach. Jahrzehnte später war der Schmerz vergessen und das Gleitschirmfliegen erfunden.
Es war in Annecy, als ich zum ersten Mal mit diesem Sport konfrontiert wurde. Der Blick schweifte vom Startplatz über den See und dann hoben die Piloten einer nach dem anderen ab, um in der sanften Thermik nach oben zu drehen. Das wollte ich auch.
Nach der Ausbildung zum Piloten mit L-, A- und B-Lizenz folgte die Nestflucht als Freiflieger. Schon bald stellte sich heraus, dass Gleitschirmfliegen für mich kein bloßer Zeitvertreib ist, der dazu dient, das Ego zu befrieden und möglichst waghalsige Manöver zu fliegen. Auch an Heldengeschichten bei Fliegerstammtischen hatte ich kein Interesse. Es ging mir um etwas Spirituelles, den Einklang mit der Natur und um die Faszination mit den Vögeln zu Fliegen. Nein, der Mensch war eigentlich nicht fürs Fliegen gemacht. Warum versucht er es trotzdem? Und, mit welcher Intention betreibt er diesen Sport? Ist das schon alles? Den Berg rauf und dann runter fliegen, möglichst hoch, weit und lange. War ich am Ende eines langen Weges angelangt, oder am Anfang? Hat man einen Adler schon einmal schlecht starten gesehen? Warum sieht man dann an Startplätzen von Gleitschirmfliegern immer wieder Piloten, die Ringern gleich mit ihren Schirmen kämpfen, um irgendwie noch in die Luft zu kommen? Diese Fragen beschäftigten mich und ich suchte einen Weg des harmonischen Fliegens. Sich vom Wind tragen lassen, statt gegen ihn zu kämpfen und, wenn die Bedingungen nicht passen, einfach wieder zu Fuß nach unten gehen oder die Seilbahn nehmen. Doch Gleitschirmfliegen beginnt schon lange vor dem Start.
Fliegen ist eigentlich ganz einfach und lässt sich leicht erlernen, der verantwortungsbewusste Umgang mit sich selbst und der Natur lässt sich jedoch nicht so einfach herstellen.
Die Entscheidung zu starten fällt schon lange bevor man abhebt. Dabei ist die Wetterkunde das Wichtigste bei diesem Sport, denn es ist die Thermik, die dich trägt, es sind die Winde, die Wolken, die Sonne, die Einfluss nehmen auf unseren Flug.
Am Startplatz selbst ist es dann die sorgfältige Vorbereitung des Sportgerätes und schließlich die mentale Verfassung. Bin ich wirklich bereit oder fühle ich mich unsicher? Ich lasse mich auch nicht von anderen Piloten verunsichern, die die sportliche Herausforderung bei extremen Bedingungen suchen, ich bin Genussflieger und gehe gerne auf Nummer sicher.
Alles o.k.! Dann wird der Schirm in aller Ruhe aufgezogen, bis er über dir steht. Drei Schritte und man hebt ab. Den Vögeln gleich schwebt man dahin, dreht in der Thermik auf, genießt den Wind, die Sonne und den Blick nach unten. Weit weg von Stress , Lärm und Hektik. Mit leichtem Zug an den Steuerleinen bewegst du dich durch die Luft, um am Ende des Fluges sicher zu landen. Und auch hier gilt es, wie beim Start, bestimmte Regeln einzuhalten. Beobachte das Gelände, den Wind, die Wolken. Dies alles beeinflusst den Landevorgang. Wieder auf dem Boden verzaubert ein Lächeln dein Gesicht.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, durch wen ich zum Fliegen gekommen bin.
Oder waren es doch Otto Lilienthal , Albert von Sachsen oder Richard Bach und die wirkliche Möwe Jonathan, die in uns allen lebt. mps

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Autor:

Franz-Walter Mappes aus Bad Dürkheim

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