Restaurierung der Brückenheiligenfundamente in Langenbrücken

Die Restauratoren Burghard Knauf und Gabriele Knauf erläutern ihre Arbeit an den Brückenheiligen in Langenbrücken den beiden Ortshistorikern Bernhard Steltz und Dr. Rudolf Schmich sowie Bürgermeister Klaus Detlev Huge (von links nach rechts).  | Foto: ps
  • Die Restauratoren Burghard Knauf und Gabriele Knauf erläutern ihre Arbeit an den Brückenheiligen in Langenbrücken den beiden Ortshistorikern Bernhard Steltz und Dr. Rudolf Schmich sowie Bürgermeister Klaus Detlev Huge (von links nach rechts).
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Bad Schönborn. Der Zahn der Zeit nagt an den beiden Sandsteinbrüstungen, die in unmittelbarer Nähe der Pfarrkirche St. Vitus seit 1766 die Hauptstraße in Langenbrücken säumen. Just am tiefsten Punkt der heutigen B3 stehend, wird den Skulpturenanlagen des Johannes Nepomuk und der Maria Immaculata durch Witterung und Verkehrsbelastung stark zugesetzt.

Seit Anfang Juni sind Burghard und Gabriele Knauf, beide Bildhauer und Restauratoren, mit der Sanierung der beiden Postamente und der Brüstungen beschäftigt. Die Postamente sind die beiden Sockel, die die Inschriften tragen, sie stehen auf den beiden Brüstungen, also auf den ehemaligen Brückengeländern der Brücke über den Quotbach. „Wir erneuern die Fugen, nehmen Teilergänzungen am Original-Sandstein vor, Festigen die Schrift und füllen diese auf,“ so Gabriele Knauf über einige ihrer Aufgaben. Derzeit sind die Postamente mit erneuerten Steinstücken gespickt. Diese schneiden die beiden Restauratoren in der heimischen Werkstatt in Schweighofen auf Maß und bearbeiten die Scharrierung – jene sichtbaren Linien auf den Kanten der Steine – damit sie harmonisch reinpassen.
Vor Ort werden die Teilergänzungen dann mit Metallstiften und Zwei-Komponenten-Kleber befestigt. Oftmals müssen auch ein Restauriermörtel und eine Grundiermasse eingesetzt werden.

Trotz einer Sanierung Ende des letzten Jahrhunderts erschraken beide Fachleute als sie die Postamente erstmals in Augenschein nahmen. Risse, Feuchtigkeit, weggebröckelte Steinstücke und der gut gemeinte Einsatz des letzten Restaurators sorgen für Herausforderungen.

Behutsam geht das Ehepaar Knauf vor. „Es ist wichtig, dass es während der Sanierung weiterhin ruhig und harmonisch aussieht. Jeder Stein wird begutachtet, eingeschätzt, bearbeitet oder ersetzt,“ betont Burghard Knauf. „Es ist jedes Mal ein Prozess. Jeder Stein hat eine andere Vorgeschichte.“ Auch er verwendet Steine aus dem Maulbronner Steinbruch, aus dem die ursprünglichen Steine im 18. Jahrhundert kamen, nur von einer tieferen Schicht. Nach Abschluss der Arbeiten an den Steinen wird Kirchenmaler Andreas Wolf den letzten Schliff geben. Er hat bereits die beiden Skulpturen-Repliken aus Kunstharzmörtel, die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts angefertigt wurden, gereinigt. Die originalen Sandsteinfiguren aus dem 18. Jahrhundert wurden damals in die Kirche verbracht.

Bei einem Vor-Ort-Termin schilderten die Restauratoren die Details der Sanierung den Ortshistorikern Dr. Rudolf Schmich und Bernhard Steltz und Bürgermeister Klaus Detlev Huge. Die Historiker beziehen die Figuren in die Ortsführungen mit ein.

In der letzten Woche wurden die beiden Postamente und Brüstungen durch Fachmann Siegfried Pilich professionell gereinigt und sachgerecht abgestrahlt. Insgesamt rechnen die Restauratoren mit über 500 Arbeitsstunden bis Mitte August. Dabei arbeiten sie trotz des hohen Verkehrsaufkommens unmittelbar an der Bundesstraße, um die Brückenheiligen für die Zukunft zu sichern.

Finanziell wird die Sanierung durch die Sparkasse Kraichgau unterstützt. Angelika Messmer, Initiatorin im Rahmen des kommunalen Fundraising-Projektes, erstellte Werbetexte für dieses Projekt, für das insgesamt zirka 52.000 Euro benötigt werden. Weitere Mittel werden derzeit durch die Spendenaktion „Herzensangelegenheit Brückenheilige“ im Langenbrücker Jubiläumsjahr generiert. Bei den ortshistorischen Vorträgen im Frühjahr kamen erste Spenden zusammen. ps

Weitere Informationen:
www.bad-schoenborn.de

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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