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„Church in Colors“ - ein fulminantes Konzert

Church in Colors mit Dums & The Band | Foto: Hans-Peter Melder
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  • Church in Colors mit Dums & The Band
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Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Hachsz, wo fang ich an und wo hör ich auf zu schwärmen? Es trug sich zu, dass in dem kleinen Örtchen Böhl-Iggelheim eine großartige Band auftrat; ihr Name „Dums & The Band“. Und zu sehen und zu hören war dieser akustische Genuss in Böhl in der Protestantischen Kirche. Wie nicht anders zu erwarten waren die 450 Plätze wieder ratzfatz ausverkauft. Beim Durchlaufen des Ganges traf ich denn auch auf viele bekannte Gesichter aus dem Ort und weiter entfernten Gegenden. Es hat sich herumgesprochen, dass die Band einen unvergesslichen Abend beschert und es verwunderte nicht, dass etliche Neulinge (mein Mann war einer davon) es selbst erleben wollten.

Vor der Kirche gab es bereits Getränke zur Überbrückung. Dank nochmal an die Helferlein des Protestantischen Kindergartens, die beim Ausschank halfen, Karten kontrollierten und für das leibliche Wohl der Bandmitglieder sorgten. Nach dem Soundcheck strömten um 17.30 Uhr die ungeduldig Wartenden in die Kirche. Alles war bereit, auch die Beschallungstechnik Matthias Müller. Der Organisator Michael Nist betrat als Erster die Bühne, schaute sich um und nickte zufrieden, aber auch nachdenklich, denn er hatte verpeilt, dass es um 17.30 Uhr noch hell draußen sei und dieses Farbenspiel so noch nicht wirken könne. Etwas ungünstig sei an diesem Event, dass es zeitgleich noch auf ein anderes großes Event falle, nämlich das Lätare-Wochenende in Böhl-Iggelheim und er sich schon auf Ärger gefasst mache. Die Einnahmen dieses Abends gingen wie auch das letzte Mal zum Teil an den protestantischen Kindergarten in Böhl, dessen Leiterin Susanne Goebel auch vor Ort war.

Dort, wo sich sonst der Pfarrer Gehör verschafft, sollten heute die fünf sympathischen Pfälzer Musiker Musik machen. Sie betraten in ihrem schwarzen Dress die in Schwarz-Rot gehüllte „Bühne“; im Hintergrund hingen die Banner von der Decke, die, wie auch die Kirche mit besonderen Lichteffekten angestrahlt werden sollten. Die Südpfälzer Band „Dums & The Band“ setzt sich zusammen aus Oli Dums, dem Ausnahmesänger mit einer Stimme gesegnet, die Eis zum Schmelzen bringt. Am Piano nahm Marcus Rutz-Lewandowski Platz, mit dem er seit 35 Jahren Musik zusammen macht und richtig gute befreundet ist. Später zeigte Marcus auch sein Können am Akkordeon. Der Gitarrist Philipp Graf beherrscht daneben auch noch die Instrumente Mandoline, Dobro und Banjo, wovon man sich ebenfalls noch an diesem Abend bei „Boat on the river“ von Styx überzeugen konnte. Daniel Zäpfel hielt die Bassgitarre in seinen musikalischen Händen und Kai Rogowski saß am kleinen, aber feinen Schlagzeug. Er hatte Besen, bestehend aus einem Griff (Gummi, Metall oder Plastik) und Metalldrähten oder Kunststoffborsten, in der Hand, womit er weichere Töne hervorzauberte als mit normalen Sticks.

Oli Dums sah sich auch erstmal erstaunt um und bemerkte, dass sie bei Tageslicht noch nie gespielt hätten. Aber wenn das Publikum Spaß habe, dann hat es die Band auch. Mit einer erbarmungslos guten Stimme gesegnet legte Oli Dums mit „Hymne“ los. Auf dem Programm standen die Songs, die weltweit bekannt sind, sich in jedes Ohr gebrannt haben und somit jeder, aber wirklich auch jeder mitsingen konnte. Zwischen jedem Song fand entweder ein Geplänkel mit seinem Freund Marcus statt (die Technik heißt Marcus und sitzt am Piano) oder Oli erzählte kleine Anekdoten aus seinem Musikerleben. „Solsbury Hill“ und „The Boxer“ folgten. Mit seiner gefühlvollen Stimme sang er von Simon & Garfunkel „The Boxer“, bescherte Gänsehaut über und über und beim Refrain „Ley-la-ley“ stimmte das ganze Publikum mit ein. Es folgte ein sehr langsamer Song und die Banner begannen als Sternenhimmel zu leuchten. „Ain’t no sunshine“ von Bill Withers und „Lady in Black“ von Uriah Heep wurden als Medley gespielt., wobei das Publikum voller Inbrunst mitsang beim Part „ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah“. Das kam Olis Stimme zugute und er konnte sich ein wenig ausruhen. Rockiger Übergang zu „Shadow on the wall“ von Mike Oldfield & Roger Chapman folgte, aber auch diese andere Stimmrichtung beherrschte der Sänger mit seiner ausdrucksstarken Stimme. „Human“ von Rag’n’Bone passte auch noch in das Medley und auch da kam der Refrain „ah, ah-ah, ah-ah, ah-ah“ mit dem Publikum zusammen. Alles passte perfekt und wurde gut zusammengestellt. Das Publikum feierte die Band wie große Stars. Dafür gab es dann auch stehende Ovationen, was mit einem „WOW“ von Oli Dums bedacht wurde. Bei „Who wants to live forever“ von Queen wechselten die Lichteffekte zu einem bombastischen Bannerbild. Oli Dums traf jeden einzelnen Ton und Freddy wäre stolz auf ihn gewesen.

„Still haven’t found“ von U2 wurde performt und man merkte die Spielfreude von der Band und die Begeisterung, die durch das Publikum ging. Sie banden das Publikum immer wieder mit ein. Die Kirche bebte beim Getrampel und Applaus. Bei „Angels“ von Robbie Williams fehlten nur die Feuerzeuge, dafür glühten die gezückten Handys. Oli Dums war sichtlich gerührt.

Ein Instrumentenwechsel fand statt. Das Schifferklavier und die Mandoline kamen zum Einsatz beim Song „Boat on the river“ und alle sangen wieder begeistert mit. Man erahnte den nächsten Song an den Trommelschlägen zu „In the air tonight“ von Phil Collins. Mit „A Sky full of stars“ ging es weiter und das Publikum stand wieder einmal. Es würde mich nicht wundern, wenn das feuchte Augen vor Rührung beim Sänger waren. Vor so vielen Menschen zu spielen, das begeistert mitmacht, das kann sich ein Künstler nur wünschen.
Es war Zeit, seine Musikerkollegen vorzustellen und sich bei allen Helfern und Helferinnen für den gelungenen Abend zu bedanken. Marcus am Piano stellt Oli Dums mit herzlichen Worten vor und dass sie gefühlte 1000 Jahr Musik zusammen machen - „Der wahre und einzigarte Oli!“ Zu „Music“ von John Miles gab es wiederum tosenden Applaus und er bat das Publikum, sich einfach nochmal hinzusetzen. So versetzte die Zugabe „My way“ von Frank Sinatra, nur vom Piano begleitet, das Publikum nochmals in Entzücken mit Gänsehautmomenten. Dums Stimme hatte hier klassische Elemente drin und er sang es voller Inbrunst. Natürlich musste noch eine Zugabe her mit „One“, das er mit seiner Tenorstimme performte.

Ja, wir waren ein phantastisches Publikum und die Schnellsten werden wieder Karten für das nächste Konzert in Böhl am 12.11.23 ergattern. Danke an die wundervolle Band und die Organisation durch Michael Nist. Das war wieder ein unvergesslicher Abend! (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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