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Oli Dums & Band rocken die Kirche

Oli Dums & Band in der illluminierten Böhler Kirche | Foto: Johann-Peter Melder
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  • Oli Dums & Band in der illluminierten Böhler Kirche
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Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Auch von dem miesen, regnerischen kalten Wetter ließen sich die Church-in-Colors-Fans am 21. Dezember nicht abhalten und strömten zur protestantischen Kirche nach Böhl. Viele standen schon zwei Stunden vorher an bis zum begehrten Einlass. In der Wartezeit wurden sie vom Elternausschuss des Protestantischen Kindergartens „Vogelnest“ mit Glühwein, Schorle und Co. versorgt.

Dieses heute wieder einmal ausverkaufte CiC-Konzert war das Ersatzkonzert vom 27. Oktober, das wegen Krankheit des Frontsängers Oli Dums abgesagt werden musste. Oli Dums & Band fühlen sich halt wohl in ihrem „Böhler Wohnzimmer“ und kommen immer wieder gerne, denn hier war der Ursprung.

Begonnen hatte Oli Dums diese Form der Konzerte bereits mit seiner Formation „Orange4“ unter dem Titel „Church in Orange“ und sorgte schon vor fast 20 Jahren für die ersten Begegnungen zwischen Kirche und Popmusik in der Pfalz. Auch wenn die Basis von Popmusik im weitestgehend akustischen Gewand in der Kirche mit entsprechender Kolorierung im Grunde unverändert ist, so hat sich doch vieles in den Jahren getan.

Für die neue Tournee wurde vor allem die Showtechnik weiterentwickelt. Mit aufwändiger modernster LED-Videowand, die im Gegensatz zu anderen LED-Wänden transparent ist und es ermöglicht die Konturen der Kirche erkennbar zu halten, werden mehrere Kilometer Kabel in der Kirche verlegt, um das Gotteshaus in faszinierende Farben zu tauchen und mit Projektionen die Stücke der Musiker in Szene zu setzen.

Das Team von „PfalzShow ProShow“ in Zusammenarbeit mit der Beschallungstechnik von Matthias Müller hatte alles im Griff und nach dem Soundcheck und dem Vorglühen draußen und in den Kirchenbank-Sitzreihen war es einem kuschelig warm. Die Vorfreude auf ein einmaliges Konzert stieg. Die fast 500 LED-Armbänder für das Publikum lagen bereit, so dass sie im Laufe des zweistündigen Abends des Öfteren wie etwas zu groß geratene Glühwürmchen den illuminierten Kirchenraum erleuchteten. Neu war die riesige Technikwand mit jeder Menge Equipment hinter der Band.

Der Organisator Michael Nist begrüßte das Publikum und hoffte, dass es warm genug in der vorgeheizten Kirche sei. Adventszeit ist eine Zeit, in der man sich freut und er freute sich, dass Pfarrer Markus Diringer wieder sein Gotteshaus für dieses heutige Advents-Konzert überlassen hat. Man sehne sich nach Nähe und Frieden und würde heute auf seine Kosten kommen. Seit 20 Jahren gibt es „Church in Colors“ in Böhl-Iggelheim und auch 20 kg seien bei Michael Nist drauf gekommen meinte er lachend. Und schon wieder sei das Event am 16.03.25 ausverkauft und verwies auf Frankenthal, wo es für den 14.03.25 noch Restkarten gebe. Er begrüßte heute erstmal den Bundestagsabgeordneten Christian Schreider aus Ludwigshafen, der mit seiner Lebensgefährtin heute als Premiere in diesen musikalischen Hochgenuss kam. Mit einem gut aufgelegten Pfarrer kam dann der Segen für die Show.

Nach dem Applaus betraten die Musiker die Bühne und Oli Dums entschuldigte sich erstmal, dass er im Oktober nicht kommen konnte. „Ich hätte spielen können, aber ich glaube nicht, dass es auch Spaß gemacht hätte!“. So kurz vor Weihnachten sei es etwas ungewöhnlich. Er fühlt sich hier in Böhl wohl und es sei wie nach Hause zu kommen. Er lobte den exquisiten Catering-Service, den sie im Nebenzimmer genießen konnten und wollte vom Publikum wissen, wer denn zum ersten Mal dabei sei. Doch, das waren schon ein paar Hände, die nach oben schnellten. Der Worte waren es nun genug, nun sollte zu Taten geschritten werden. Auf „Clock“ von Coldplay und „Mrs Robinson“ von Simon & Garfunkel folgte von LEA das deutsche Lied „Fluss“ mit der einmaligen Stimme von Oli Dums. In seiner Moderation plänkelte er immer wieder mit Pianisten Marcus Rutz-Lewandowski, mit dem er sich auch privat blendend versteht und im nächsten Stück „Boat on the River“ von Styx seinen Solo-Einsatz mit dem Schifferklavier hatte. Oli Dums offenbarte zum Ende des Songs hin wie lange er den Ton anhalten konnte. Beachtlich! Nicht ganz so ernst gemeint war die Aussage von Oli „Wir brauchen keinen Applaus, gehen Sie einfach in sich!“ war die Überleitung zum melodischen „Everything I do“ von Bryan Adams in die wunderschöne Farbkombi Schwarz-Rot gehüllt. Nach „Ordinary World“ von Duran Duran sang Oli Dums ganz andächtig das Lied „Ich hätt‘ so gern noch Tschüss gesagt“ des verstorbenen Sängers Roger Cicero und Markus Rutz-Lewandowski begleitete ihn am Piano. Das folgende Lied „Run“ von Leona Lewis passte perfekt, bescherte Gänsehaut und ein Lichtermeer im Publikum.

Und dann kam Leben in die „Bude“, denn zu „Viva la Vida“ von Coldplay standen alle, auch die Musiker. Die Heizung war heruntergedreht worden und Bewegung angesagt. Das Publikum sang den Refrain voller Inbrunst mit, was die Bandmitglieder allesamt freute als sie sich bis hoch auf den Balkon zu den begeisterten Menschen umschauten. Da musste erst wieder etwas zur Beruhigung her, denn das Publikum sollte sich ja wohlfühlen, meinte Oli. „Leaving on a Jet Plane“ von John Denver erdete dann wieder und zu „In the Air tonight“ von Phil Collins zog Dunkelheit ein, in der sich die Musiker in den Kirchengängen verteilten, um von dort aus in gleißendes Licht gehüllt zu performen. Natürlich durfte auch heute nicht der wundervolle Song „One“ von U2 nicht fehlen, in dem Oli Dums außergewöhnliche ausgebildete Opernstimme zum Tragen kam. Standing Ovations folgten und frenetischer Applaus zu dieser beeindruckenden Vorstellung. Es war für Oli Dums Zeit, die Bandmitglieder vorzustellen: Philipp Graf an der E-Gitarre und Mandoline, Bassist Daniel Zäpfel, Marcus Rutz-Lewandowski am Piano und seit 35 Jahren an seiner Seite Kai Rogowski an den Drums. Denjenigen, der unglaublich singen kann - „The one and only“ – stellte dann Marcus Rutz-Lewadowski vor, nämlich den Leadsänger Oli Dums.

Zu „Music“ von John Miles, eines meiner absoluten Lieblingsmusikstücke, ging dann richtig die Post ab. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man nicht dabei war. Nicht enden wollender Applaus vom Publikum und Zugaberufe erfüllten die Kirche, denen die Musiker natürlich nachgaben. Oli Dums freute sich, dass Pfarrer Diringer wiederum die Kirche für das Konzert zur Verfügung gestellt hatte, denn in Kirchen zu spielen war am Anfang sehr schwierig. Er bedankte sich bei ganz vielen Menschen, die zu diesem wundervollen Abend beigetragen hatten, einem Abend für Herz und Seele. Mit „Beautiful“ von Christina Aguilera und dem stimmungsvollen „A Sky full of Stars“ von Coldplay ging es beschwingt weiter und noch einmal wurden Zugaberufe laut. Tja, darauf waren sie nicht vorbereitet und suchten schnell auf Google nach einem Weihnachtslied; heraus kam „Merry Christmas and Happy New Year“. Die Zuschauer gaben keine Ruhe und forderten immer noch Zugabe. Oh ja, sie hatten trotz der harten Kirchenbänke Sitzfleisch, die zwar nicht so gemütlich waren, aber dafür hatte man Kondition. Das wirklich allerletzte Lied war dann von Xavier Naidoo „Sie sieht mich nicht“, sehr melodisch mit Gänsehautfaktor. Zwei Stunden Musik vom Feinsten wurden heute wieder geboten. Danke Oli Dums & Band für dieses wundervolle Adventskonzert, das entspannt und nie langweilig war. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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