Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau
Rückblick auf Einsätze, Übungen und Veranstaltungen
Bruchmühlbach-Miesau. Die Freiwillige Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau kann auf ein ereignisreiches und außergewöhnliches Jahr zurückblicken. Auch wenn die Anzahl der Einsätze etwas unterhalb des Vorjahres liegt, kam es im Zuständigkeitsgebiet dennoch zu größeren Einsatzlagen.
So begann das Jahr 2021 mit zwei Gefahrstoff-Einsätzen auf der Autobahn 6 in Fahrtrichtung Kaiserslautern. Am 8. Januar kam es zu einem Stoffaustritt aus einem Tankfahrzeug. Durch den Gefahrstoffzug des Landkreises Kaiserslautern musste das Leck abgedichtet und umgepumpt werden. Insgesamt dauerte der Einsatz acht Stunden. Am 20. Januar kam es zu einem erneuten Gefahrstoffaustritt aus einem Tankfahrzeug, ebenfalls auf der A6. Dieser Einsatz dauerte 13 Stunden und erfolgte ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit dem Gefahrstoffzug des Landkreises Kaiserslautern.
Brand des örtlichen Penny-Marktes
Zu einem Gebäudevollbrand des örtlichen Penny-Marktes Bruchmühlbach kam es in der Nacht von Samstag, 6., auf Sonntag, 7. März. „Schnell war klar, dass wir durch weitere Feuerwehren der Umgebung, u.a. mit Drehleiterfahrzeugen und weiteren Einheiten unseres Landkreises unterstützt werden mussten. Am Vormittag war das Feuer gelöscht und wir kontrollierten einzelne Flächen bzw. löschten diese weiter ab. Insgesamt beschäftigte uns dieser Brand noch sechs weitere Tage, da sich immer wieder Glutnester und Feuerstellen entwickelten und zu Rauchentwicklung führten“, berichtet Benedikt Glas von der Freiwilligen Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau.
In Folge der Flutkatastrophe im Juli 2021 in der Eifel- / Ahrtalregion, unterstützen Kameradinnen und Kameraden der Aktivwehr die Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises Kaiserslautern „Technischen Einsatzleitung“ (TEL) und den Fernmeldedienst vor Ort in der Region Bitburg über einen Zeitraum von zweieinhalb Wochen.
Bei den Einsätzen auf der Autobahn A6 kam es im vergangenen Jahr zu unterschiedlichen schweren Einsätzen. Diese reichten von Auffahrunfällen, über brennende Fahrzeuge bis hin zur Menschrettung aus Fahrzeugen mit hydraulischen Geräten. Bei solchen Einsatzlagen zeigt sich, wie wichtig die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen (Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Straßenmeisterei) ist.
Ein besonderer Einsatz war die Unterstützung der Polizei und des Ordnungsamts bei der Beerdigung von Horst Eckel am 9. Dezember. Das Feuerwehrpersonal unterstütze unter anderem bei der Parkeinweisung und Leitung der Besucher. Die Multicopter-Einheit Miesau war ebenfalls im Einsatz, um die Lage fortlaufend aus der Luft zu bewerten und zu verfolgen.
Insgesamt weist die Einsatzstatistik 116 Feuerwehr-Einsätze im Jahr 2021 auf. Diese verteilen sich wie folgt: 47 Brandeinsätze (u.a. 13 ausgelöste Brandmeldeanlagen, 5 Zimmerbrände), 46 Technische Hilfeleistungen (u.a. 12 Verkehrsunfälle, 8 Notfalltüröffnungen), 6 Gefahrstoffeinsätze sowie 17 sonstige Einsatzlagen.
Unterbrechung des Übungsbetriebs
Zu Beginn des Jahres wurden der Übungsbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt. Erst im März konnte man wieder in Kleingruppen, verstärkt in Außenbereichen, mit dem Übungsbetrieb beginnen und im Sommer wieder zu einem normalen Übungsbetrieb übergehen. Doch Mitte Dezember 2021 kam es aufgrund der Pandemie-Entwicklung zu einem erneuten Einstellen des Übungsbetriebs.
Brandbekämpfung von Flächenbränden
Am 21. August wurde der Freiwillige Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau ein Feld als Übungsfläche bereitgestellt. Unter Anleitung externer Ausbilder trainierten an diesem Tag die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau verbandsübergreifend mit Ramstein-Miesenbach sowie der Feuerwehr Bechhofen unterschiedliche Methoden und Möglichkeiten der Brandbekämpfung von Flächenbränden. An diesem Sommertag wurde neben klassischen Löschangriffen mit unterschiedlichen Schlauchsystemen auch das mobile Bekämpfen von Bränden mit diversen Hilfsmitteln geübt.
Im Rahmen des gemeinsamen Übungstags der Feuerwehreinheiten Bruchmühlbach-Miesau, Lambsborn und Martinshöhe am 20. November wurden unter Realbedingungen mehrere Einsatzszenarien, wie Chemieunfall, Personenrettung und Brandeinsatz, simuliert.
Weiterhin nahm das Team der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) Bruchmühlbach-Miesau am 27. November an einer Übung des Landkreises Kaiserslautern sowie der Integrierten Leitstelle Kaiserslautern teil. Simuliert wurden diverse Unwetterlagen. Bei der Übung mussten mehrere Einsätze parallel abgearbeitet werden.
Insgesamt absolvierte die Freiwillige Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau im vergangenen Jahr 96 Übungseinheiten.
Ergänzende Lehrgänge vereinzelter Feuerwehrmänner/-frauen (bspw. Grundausbildung, Sprechfunker, Atemschutzgeräteträger, Chemikalienschutzanzugträger, Truppführer, Gefahrstoff-Lehrgänge, Gruppenführer u.v.m.) erweiterten auch 2021 die Übungsstunden, sowie die Einsatzbereitschaft, -kompetenz und -routine.
Fünf Kameraden aus der Verbandsgemeinde nahmen an einem Lehrgang für Brandschutzerziehung teil. Im Rahmen dieser Ausbildung wurden verschiedene Konzepte zur Durchführung einer zielgruppengerechten Brandschutzerziehung in Kitas und Schulen vermitteln.
Brandschutzmesse mit namhaften Herstellern
Am 16. September hat die Freiwillige Feuerwehr Bruchmühlbach-Miesau zusammen mit dem Brandschutzfachhändler Fritz Massong aus Frankenthal eine Brandschutzmesse mit vielen namhaften Herstellern durchgeführt. Viele Neuheiten, Innovationen und Aktionsangebote, die eigentlich auf der „Interschutz“ gezeigt werden sollten, wurden so ohne große Anreise den Besuchern präsentiert. Bei dem informativen Veranstaltungsformat konnte man direkt vor Ort mit den Herstellern in Kontakt kommen. Neben praxisbezogenen Vorführungen diverser Fahrzeuge und Einsatzmittel gab es weiterhin interessante Messe-Angebote.
„Auch im vergangenen Jahr führten wir Brandschutzerziehungen in Schulen und Kitas unserer Verbandsgemeinde durch. Wie wichtig eine gute Brandschutzerziehung ist, können wir regelmäßig bei diversen Brandeinsätzen sehen, denn nur durch das besonnene Handeln von Erzieherinnen und Erziehern, Mitarbeitern, Eltern, aber auch Kindern, kann im Notfall Schlimmeres verhindert werden“, so Benedikt Glas.
Ehrungen und Beförderungen
Aufgrund der Pandemie konnten in den Jahren 2019 und 2020 keine Ehrungen und Beförderungen in Form von Veranstaltungen durchgeführt werden. Diese wurden im Oktober und November 2021 in kleinem feierlichen Rahmen, aber dennoch unter Abstands- und Hygieneauflagen, durchgeführt. Ebenfalls wurden in diesem Rahmen Landesehrungen für langjährige ehrenamtliche Leistungen ausgesprochen.
93 aktive und ehrenamtliche Feuerwehrmänner und -frauen sind in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau tätig. Die Aktivwehr in Bruchmühlbach Miesau besteht aus 48 aktiven, die Wehr in Martinshöhe aus 26 und die Einheit in Lambsborn aus 19 aktiven und ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und -frauen.
Neue eigenständige Multicopter-Einheit
Seit März 2021 verfügt die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau über eine eigenständige Multicopter-Einheit. Die Drohne ist seit dem Frühjahr 2021 im Einsatzleitwagen der Wehreinheit Bruchmühlbach-Miesau stationiert, der bei größeren Schadensereignissen ohnehin immer mit ausrückt. Regelmäßige Übungsstunden gewährleisten einen sicheren und routinierten Umgang mit dem Fluggerät. Die Feuerwehren der gesamten Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau können von dieser Drohne vielseitig profitieren. Diese bietet bei diversen Einsatzlagen, wie etwa bei Flächenbränden, Waldbränden, Gefahrgutunfällen oder Hochwasser, eine Unterstützung, ohne gegebenenfalls Personal unnötig in Gefahr zu bringen. Weiterhin kann die Multicopter-Einheit auch umliegende Wehren unterstützen, sofern gewisse Einsatzlagen eine verbandsgemeinde-übergreifende Unterstützung dies erfordern.
Obwohl die Drohne noch nicht offiziell übergeben wurde, konnte diese beim Großbrand des örtlichen Penny-Marktes in Bruchmühlbach die Einsatzkräfte sowie die Einsatzleitung beim Treffen von taktischen Entscheidungen unterstützen. Auch konnte die Drohne bei der anschließenden Brandsicherheitswache und Brandnachschau zur Ermittlung von letzten Glutnestern eingesetzt werden.
Jugendfeuerwehr und Jugendarbeit
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auflagen hatten auch bei der Jugendfeuerwehr zur Folge, dass der Übungsbetrieb im März 2020 eingestellt werden musste. Dieser Übungsbetrieb wurde wieder, nach rund eineinhalb Jahren Zwangspause, im Juni 2021 aufgenommen.
„Nikolaus-Lichter- Parade“
Am 6. Dezember richteten die Jugendfeuerwehr und die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau das erste Mal eine „Nikolaus-Lichter-Parade“ aus. Geschmückte Einsatzfahrzeuge besuchten die Bürgerinnen und Bürger, Familien und Kinder in den einzelnen Ortsteilen und ein Nikolaus verteilte Schokonikoläuse an die Kinder.
Nachdem der weihnachtliche Glanz in den Straßen abgeklungen war, folgte am 18. Dezember eine Impfaktion gemeinsam mit der Arztpraxis Dr. Sebastian Henn (Miesau). Insgesamt wurden an diesem Samstag auf zwei eigens dafür eingerichteten Impfstraßen in der Feuerwehrwache Miesau 180 Impfdosen (Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen) verimpft.
Das Jahr endete dann noch mit einem Familiengottesdienst in der Feuerwehrwache Miesau an Heiligabend durch die Protestantische Kirchengemeinde Miesau.ps
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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