Drei ganz unterschiedliche Abende lockten viele Gäste ins CVJM-Lebenshaus, "Schloss Unteröwisheim"
Sonnenschein und Regen beim CVJM-Sommer Open Air
Kraichtal-Unteröwisheim (art) Das schon traditionelle Sommer Open Air im Schlosshof in Unteröwisheim war geprägt von drei ganz unterschiedlichen Musikstilen und vom Wetter. Das CVJM-Lebenshaus, "Schloss Unteröwisheim", hatte zum Beginn der Sommerferien in den großen Innenhof des denkmalgeschützten Ensembles eingeladen und viele Gäste kamen.
Den Anfang machte Andi Weiss, "The Man in Black", Songschreiber und Geschichtenerzähler. Dann folgte die in der Region bei vielen bekannte und beliebte "Modern Church Band". Den Abschluss der Trilogie bildete das "Duo Graceland" - Simon & Garfunkel Tribute zusammen mit einem Streicher-Ensemble.
"Laufen lernen" mit Andi Weiss am Piano
Das Programm von Andi Weiss hatte den Titel "Laufen lernen" und seine Botschaft war in der Textzeile eines seiner Lieder zusammengefasst: "Leben heißt hinfalln und aufstehn und weitergehn - Laufen lernt man nicht an einem Tag." Seine Songs erzählen Geschichten. Sie entstehen aus Alltagserlebnissen. "Ich kann mich nicht hinsetzen und mir vornehmen, ich schreibe jetzt ein Lied", sagt Weiss. "Ich brauche die Impulse von außen, die ich dann verarbeite." So sind die Zuhörer rasch gefangen von den Texten und Melodien, die unter die Haut gehen. So manch einer entdeckt sich selbst darin. Allein mit seiner Stimme, seinen authentischen Texten, seinem Pianospiel und seiner Vortragsart, mal ruhig und träumerisch, mal druckvoll betonend und intensiv, gewinnt der Liedermacher die Gäste im Schlosshof. Auch das Wetter tat das seine dazu, dass viele nach dem Konzert sagten: "Ja, das war ein gelungener Abend." Sogar die Störche auf dem Dach klapperten Beifall.
"Modern Church Band" bei Regen, Donner und Blitz
Kontrastprogramm am nächsten Abend: Hier stand die "Modern Church Band" auf der CVJM-Lebenshaus-Bühne mit einem kräftigen und klangprägenden Bläsersound, ergänzt durch Piano, E-Bass, Leadgitarre, Schlagzeug und Percussion sowie mit einer charmanten Gesangsformation angeführt von den beiden ausdrucksstarken Solistinnen Susanne Kunzweiler und Claudia Müller. Starker Kontrast auch beim Wetter. War es am Freitag noch sommerlich warm und trocken, holten am Samstag Regen, Blitz und Donner die Konzertreihe ein. Auch die Störche auf dem Schlossdach schüttelten sich die Nässe aus dem Gefieder. Das Wetter tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Die "Modern Church Band" steht für eine moderne Interpretation von Gospels und Spirituals kombiniert mit bekannten Popsongs; so auch beim CVJM Open Air. Helmut Rapp moderierte den Abend und wusste viele interessante Einzelheiten zu den Songs und Interpreten. Es war ein Wechsel von schnellen rhythmusbetonten Songs und solchen mit eher ruhigen, getragenen Melodien: "Put your Hand in the Hand", "This little Light of mine", "Nobody knows the Trouble I've seen" oder "Somewhere over the Rainbow", passend zu dem Regenbogen, der sich wenig später tatsächlich über das CVJM-Lebenshaus wölbte wie ein Symbol aus einer anderen Welt. Die Gäste harrten trotz des immer wieder einsetzenden Regens aus bis zum letzten Ton und wurden nicht müde im strömenden Regen Zugaben zu fordern.
"Duo Graceland" - Erinnerungen und Partystimmung mit Simon und Garfunkel
Der dritte Abend am Sonntag war mit dem Duo Graceland, Simon & Garfunkel Tribute, der Publikumsmagnet schlechthin. Trotz der erneut unsicheren Wetterlage waren viele Fans gekommen des Duos aus Bretten, um die Welthits von Simon & Garfunkel zu hören, zu genießen und zu zelebrieren. Thomas Wacker, der den Part von Paul Simon singt und Thorsten Gary, den von Art Garfunkel, wollen keine eins zu eins Kopie des erfolgreichen Folk-Rock-Duos sein, sagen die beiden. "Wir geben den Songs unsere eigene Note und legen unsere Persönlichkeit in die Interpretation. wir wollen aber doch möglichst nah am Original bleiben." Dies bewiesen sie bei Songs und Welthits wie "The Boxer", "Homeward Bound", "Scarborough Fair" oder auch "El Condor Pasa". Dabei kam ihr ausgefeiltes und kreatives Gitarrenspiel so recht zur Geltung. Bei "Bright Eyes" leuchteten die Handys der Zuhörer im Dunkel des Schlosshofes. Das Zusammenspiel mit dem Streichquartett gab den Songs eine noch stärkere Intensität und Strahlkraft. Es spielten Andrea Barla (1. Geige), Hiroko Tamaki (2. Geige), Vadim Razumnyy (Bratsche) und Vasily Bystroff (Cello), die auch für manchen Showeffekt gut waren und immer wieder Gelächter hervorriefen. Steffen Liede am Schlagzeug und Martina Berenz am E-Bass sorgten für den treibenden Groove der Songs. Bei den Zugaben "Cecilia" und "Mrs. Robinson" kam ausgelassene Partystimmung auf und mit der Hymne "Bridge over troubled Water" endete ein sehr intensiver Abend. Das Duo Graceland hatte zusammen mit den anderen Musikern viele Erinnerungen geweckt und gleichzeitig den alten Songs ein neues Gesicht und einen neuen Glanz verliehen. Schier nicht enden wollender Applaus im Stehen war der verdiente Lohn.
Autor:Martin Stock aus Bruchsal |
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