Bruchsaler Kulturfenster
130. Geburtstag von Karl Hubbuch

Diese Sepia-Zeichnung von Karl Hubbuch zeigt das Bruchsaler Schloss und kann im Städtischen Museum besichtigt werden. | Foto: Städtisches Museum Bruchsal
  • Diese Sepia-Zeichnung von Karl Hubbuch zeigt das Bruchsaler Schloss und kann im Städtischen Museum besichtigt werden.
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Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. Dieses Mal präsentiert Museumsleiterin Regina Bender eine Zeichnung des Bruchsaler Schlosses von Künstler Karl Hubbuch, der in diesem Jahr seinen 130. Geburtstag gefeiert hätte.

Liebe Leserinnen und Leser,

vergangenen Sonntag wäre der Karlsruher Künstler Karl Hubbuch 130 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigen wir während der nächsten Wochen eines der Werke Hubbuchs, die sich im Sammlungsbestand befinden, in den Räumen des Städtischen Museums. Es handelt sich um eine Sepia-Zeichnung auf Bütten, welche in den 30er Jahren entstand und die südliche Seite des Corps de Logis vom Ehrenhof aus Richtung Schlossgarten zeigt. Es ist Teil einer Reihe von Schlossansichten in Sepia, die in Stil und Technik an den Prager Künstler Emil Orlik erinnern. Dieser unterrichtete Hubbuch 1912 bis 1914 in Berlin und war unter anderem für seine Zeichnungen und Drucke bekannt. Sein Einfluss auf seinen Schüler wird in der genannten Arbeit deutlich.

Hubbuch wurde am 21. November 1891 in Karlsruhe geboren. Bereits als Kind entstand in ihm der Wunsch, einmal „Moler und Kinstler“ zu werden, sodass er 1908 in Karlsruhe der Naturzeichenklasse der Großherzoglich Badischen Akademie der Bildenden Künste unter Walter Georgi beitrat. Nach dem Ersten Weltkrieg, zu dem er sich freiwillig gemeldet hatte und aus dem er desillusioniert zurückkam, nahm er sein Studium in Karlsruhe wieder auf und lehrte später als Professor an der dortigen Landeskunstschule. Unter den Nationalsozialisten wurde seine Kunst als „entartet“ diffamiert, er verlor 1933 seine Arbeitsstelle und durfte fortan nicht mehr ausstellen. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte er seine Arbeit an der Kunstakademie Karlsruhe wiederaufnehmen. Einige Jahre vor seinem Tod im Jahre 1979 erblindete Hubbuch und fertigte daher in seinen letzten Lebensjahren keine weiteren Bilder oder Zeichnungen mehr an.

Hubbuchs Werk betritt neben den Bereichen der Malerei, des Zeichnens und der Druckgraphik auch die Sphäre der Fotographie, in der er den damaligen Stil gekonnt durch spontane, teils bizarre Motive bricht. Neben Goerge Grosz, den Hubbuch aus Studientagen kannte, und Otto Dix, welcher nur wenige Tage jünger war als der Karlsruher, ist Hubbuchs Malerei heute als ein bedeutendes Werk des Verismus zu verstehen und der Künstler damit als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit einzuordnen. Diese erfasste gesellschaftliche und alltägliche Situationen auf teils schonungslos unverblümte Art, die häufig – ohne spöttisch zu werden – in die Groteske abglitt und so als Kritik an den sozialen Verhältnissen der Weimarer Republik diente.

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Neugierig auf mehr? Spannendes aus den Bruchsaler Museen und dem Stadtarchiv gibt es auf der www.bruchsal.de/staedtischesmuseum.

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Pressestelle Stadt Bruchsal aus Bruchsal

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