Es bleibt weitestgehend friedlich in Bruchsal
800 Polizisten im Einsatz
Bruchsal. Es war ein Samstag, wie es ihn in Bruchsal nicht allzu oft gibt. Der Wochenmarkt auf dem Rathausvorplatz sorgt für einen Hauch Normalität und täuscht fast darüber hinweg, dass vom Morgen an Sicherheitskräfte damit beschäftigt sind, die Innenstadt abzuriegeln.
Der Grund: eine AfD-Veranstaltung mit Björn Höcke am Nachmittag auf dem Friedrichsplatz und der dagegen angekündigte Widerstand. Zur Mittagszeit waren rund 1.200 Menschen in der Stadt, die mit bunten Luftballons in einer Menschenkette im Zentrum friedlich gegen rechte Hetze und Ausgrenzung protestierten. Organisiert worden war die Menschenkette vom Bruchsaler Bündnis Wir für Menschlichkeit, den örtlichen Gemeinderatsfraktionen, Gewerkschaften, Kirchen und zahlreichen weiteren gesellschaftlichen Gruppierungen.
Die Polizei ist an diesem Samstag mit 800 Kräften im Einsatz. Anti-Konflikteams sind ebenso vor Ort wie Polizeihunde, zwei Wasserwerfer, berittene Polizei, Hubschrauber und Drohne. Es ist schwierig, in die Innenstadt zu gelangen. Autos stehen im Stau, aber auch zu Fuß ist das Durchkommen nicht einfach, Umwege müssen in Kauf genommen werden. Viele Geschäfte rund um Bahnhof und Friedrichsplatz schließen bereits zur Mittagszeit.
Zwischen 350 und 400 "Patrioten" finden sich am Nachmittag auf dem Friedrichsplatz ein, wo nach zahlreichen Grußworten regionaler Parteikollegen um 16 Uhr Björn Höcke ans Mikrofon tritt. Während die AfD-Anhänger auf dem Platz Deutschlandfahnen schwingen, sorgt die Polizei dafür, dass die an den abgesperrten Zugängen protestierenden Gegendemonstranten nicht auf den Friedrichsplatz kommen.
Am Ende bleibt es weitestgehend friedlich. Höcke verlässt die Stadt wieder, die zu einem großen Teil angereisten AfDler und die Antifa ebenfalls. Den Schlusspunkt unter diesen Ausnahme-Samstag setzen all diejenigen, die der Einladung des Ensembles der Badischen Landesbühne folgen und der "braunen Resthetze" gegen 18.30 Uhr mit Kehrbesen und Schaufel zu Leibe rücken.
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