BRUCHSALER KULTURFENSTER
Archivale des Monats Dezember: Einkommen 27,2 Billionen
Donnerstags laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche stellt Dr. Tamara Frey vom Stadtarchiv das Archivale des Monats Dezember vor:
Noch einmal die Inflation von 1923… Die Umstellung von der Mark auf die Rentenmark im November 1923 läutete das Ende der Hyperinflation ein, doch bis sich der Preis- und Lohnspiegel tatsächlich normalisiert hatte, dauerte es noch einige Zeit. Davon zeugt dieser Lohnzettel für den Dezember 1923, ausgestellt Anfang Januar 1924. Margarete Eiffler arbeitete in der Zigarrenfabrik S. Reiss in der Bahnhofsstraße 11 in Bruchsal (Telefonnummer 42) und konnte einen Bruttolohn von 27,2 Billionen verbuchen. Wie im November bereits dargelegt, machte der Betrag sie jedoch nicht reich, denn entweder zehrte der Kauf eines Eis allein schon über 300 Milliarden davon auf oder sie stand gleich vor leeren Regalen: Lohn- und Preisspirale hatten sich in solche Höhen geschraubt, dass einige Lebensmittelhersteller ihre Produktion als unrentabel einstuften und einstellten.
Weitere Reformen wie das Münzgesetz im August 1924, das die Reichsmark einführte, trugen zur Stabilisierung der Währung bei.
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