Bruchsal war Handelsort für Holz
Brusler Holzlumpe

Um 1900 wurde auch Vieh auf dem Bruchsaler Holzmarkt gehandelt. | Foto: Stadtarchiv Bruchsal
  • Um 1900 wurde auch Vieh auf dem Bruchsaler Holzmarkt gehandelt.
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Bruchsal. Der Otto-Oppenheimer-Platz hieß bis vor wenigen Jahren Holzmarkt und die Bruchsaler werden schon mal als „Holzlumpe“ bezeichnet – so lautet auch der Name einer Bruchsaler Karnevalsgesellschaft.

So mancher Fuhrlohn ist wohl in den Wirtshäusern in Alkohol umgesetzt worden. Noch heute findet man rund um den Bruchsaler Holzmarkt allerlei Gastronomie, die sich zum Teil über Jahrhunderte an Ort und Stelle nachweisen lässt. Die Fuhrleute, die das Holz vom Rhein zum Holzmarkt brachten, tranken wohl manches Mal einen über den Durst und genossen auch sonst nicht den besten Ruf. Deshalb schimpfte man sie „Lump“. Und weil die Holzfuhrleute aus Bruchsal kamen, wurden die „Brusler Holzlumpe“ zum Begriff. Die Holzflößerei wurde 1913 eingestellt, weil es sich nicht mehr lohnte. Damit litt auch der Bruchsaler Holzhandel. Der Name „Brusler Holzlumpe“ jedoch hat sich bis heute bewahrt und wird nicht ohne Stolz von einem Bruchsaler Karnevalsverein in Ehren gehalten.
Im Mittelalter kamen die Holzstämme mit den Flößern über Murg und Rhein aus dem Schwarzwald nach Rußheim. Von dort wurde ein Teil der Ware weiter nach Holland gebracht, der andere Teil ging an Land und wurde in die Region bis nach Stuttgart verteilt. Bruchsaler Fuhrleute transportierten die Baumstämme vom Rhein bis in die Gegend von Bruchsal, Eppingen und Bretten.
Am Holzmarkt und dem gegenüberliegenden Kübelmarkt endete die Kaiserstraße und abzweigend führten Straßen nach Karlsruhe und Stuttgart, sagt Tamara Frey vom Stadtarchiv Bruchsal. Solche Verkehrsknotenpunkte eigneten sich dazu, Märkte abzuhalten. Auf dem Platz wurden bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein Märkte abgehalten. Er entstand als die drei historischen Siedlungszentren Obervorstadt, Bischofsstadt und Untervorstadt zusammenwuchsen. Der Name deutet darauf hin, dass in früheren Zeiten dort Holz- und Kübel gehandelt wurden.
Heute gibt es auch den Namen „Holzmarkt“ nicht mehr. Nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss wurde 2011 das Areal in Otto-Oppenheimer-Platz umbenannt, um an die jüdischen Familien aus Bruchsal zu erinnern, die durch das Nazi-Regime vertrieben oder getötet wurden. Der Platz hatte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neue Namen. Die älteste Bezeichnung ist „Roßmarkt“, die um 1600 historisch belegt ist. Holzmarkt hieß zu jener Zeit der Bereich des heutigen Kübelmarktes. Später wurde der Roßmarkt zum Holzmarkt und der bisherige Holzmarkt zum Kübelmarkt. Ab 1884 gehörte dieser allerdings wieder zum Holzmarkt. Im Jahr 1933 wurde der Platz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Nach Einmarsch französischer Soldaten im Frühjahr 1945 erhielt er den Namen „Place du Général de Lattre de Tassigny“ und wurde im Volksmund als Ferkelmarkt bezeichnet. Bereits ab Juli 1945 wurde jedoch schon wieder die vor 1933 gebräuchliche Bezeichnung Holzmarkt verwendet. Viele Bruchsaler sprechen noch heute vom Holzmarkt. rk

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