Bürgerpreis der Sparkasse als Dank ans Ehrenamt
"Das Herz ans Theater verloren"
Bruchsal. "Viele Dinge funktionieren in unserer Gemeinschaft nur, weil es das Ehrenamt gibt", sagt Norbert Grießhaber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau. Diese besonderen Leistungsträger will die Sparkasse unterstützen und zeichnet zum 16. Mal beispielhafte Ehrenamtsprojekte aus - nicht zuletzt auch, um andere anzustecken, mit zu machen.
Gleich zwei der insgesamt drei Preisträger in der Kategorie U21 stammen aus der "Wochenblatt"-Region: Jonathan Muhm engagiert sich in der Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Heidelsheim/Helmsheim und begleitet seit 2011 jährlich die Konfirmanden als Jugendmitarbeiter im Konfirmandenunterricht. Sechs Jahre lang organisierte er einen wöchentlichen Teen-Treff und seit 2016 veranstaltet er hauptverantwortlich jeden Freitag ein Jugendbistro, das regelmäßig von rund 30 Jugendlichen besucht wird.
Hanna Volkenand aus Ubstadt-Weiher ist in der Jugendgruppe U.FO aktiv. In der Ortsmitte hat die Gruppe Gurken und Tomaten angepflanzt, eine Kräuterschnecke angelegt und einen Baum gepflanzt. Sie organisiert die Sommerjugendparty, aus deren Erlös Insektenhotels mit Kindern gebaut wurden. Auch bei verschiedenen Festen in Ubstadt-Weiher ist Hanna Volkenand mit ihrer Gruppe aktiv mit Ständen vertreten. Außerdem in der Kategorie U21 ausgezeichnet: die Nature Kids aus Neckarbischofsheim, sieben Kinder, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, herumliegenden Müll aufzusammeln.
In der Kategorie Alltagshelden erhielt die Ambulante Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung den ersten Preis. Die 40 Ehrenamtlichen der Gruppe sind in der Sterbe- und Trauerbegleitung im nördlichen Landkreis tätig. Ehrenamtliche Hospizbegleitung sei eine schwere Aufgabe, erfüllend zwar, aber auch eine Aufgabe, die Ehrenamtliche an ihre Grenzen bringe, so Laudatorin Cornelia Petzold-Schick. Das Loslassen und Abschied nehmen überfordere viele. "Danke, dass Sie sich der Belastungen dieser schwierigen Aufgabe stellen", sagte Bruchsals Oberbürgermeisterin und fügte hinzu: "Ich habe großen Respekt vor Ihrer Arbeit." Der zweite Preis der Kategorie Alltagshelden ging ebenfalls an jemanden, der schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet: Die 23-jährige Medizinstudentin Saskia Hummel aus Sinsheim engagiert sich im Kraichgau-Hospizverein Sinsheim.
Der zweite Preis in der Kategorie Lebenswerk geht an die Bruchsalerin Elisabeth Rieger, die "ihr Herz ans Theater verloren hat", so OB Petzold-Schick. Rieger ist Gründungsmitglied des Amateurtheaters "Die Koralle" und betreut seit 1965 die Kostüme. Außerdem hat sie sich um den Peru-Kreis verdient gemacht. Die Laudatorin charakterisierte Elisabeth Rieger unter anderem als facettenreich, außerordentlich und unermüdlich. Insgesamt lagen der Jury dieses Mal 55 Bewerbungen vor. An die Preisträger wurden insgesamt 4750 Euro ausgegeben.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.