Sonja Furtak startete 1974 mit der Musikalischen Früherziehung an der MuKs
"Die Oboe und nichts anderes!"

Sonja Furtak geb. Seebold macht ihrer MuKs ein großes Geschenk: In dankbarer Verbundenheit spendete sie 2015 ihre Oboe und ihr Englischhorn. v.l.n.r.: Frau Seebold, die Mutter von Sonja Furtak, Ulrike Redecker, Sonja Furtak, Wilfried Siebe, Astrid Siebe-Wagner  | Foto: ps
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  • Sonja Furtak geb. Seebold macht ihrer MuKs ein großes Geschenk: In dankbarer Verbundenheit spendete sie 2015 ihre Oboe und ihr Englischhorn. v.l.n.r.: Frau Seebold, die Mutter von Sonja Furtak, Ulrike Redecker, Sonja Furtak, Wilfried Siebe, Astrid Siebe-Wagner
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Bruchsal. Die Musik- und Kunstschule wird 50. Das „Wochenblatt“ veröffentlicht Statements von ehemaligen Schülern der MuKs; hier das von Sonja Furtak, die ihre Karriere an der MuKs - damals als Sonja Seebold - als Vorschulkind in der Musikalischen Früherziehung begann. Inzwischen hat sie unter anderem Kunstgeschichte und Musikwissenschaft studiert und zeichnet im Stadtmuseum Halle für den Bereich Marketing verantwortlich.

Mit der MuKs
verbinde ich…

... eigentlich meine kompletten Kinderjahre bis in das Erwachsenenalter hinein. Seitdem ich im Jahre 1974 im Alter von vier Jahren mit der Musikalischen Früherziehung bei Frau Köllenberger begann, hat mich die klassische Musik nie mehr losgelassen. Schnell war klar, dass die Oboe und später das Englischhorn die Instrumente meiner Wahl waren. Die Oboe und nichts anderes! Der Klavierunterricht diente hier mehr „als Mittel zum Zweck“. Noch heute bin ich meinem damaligen Lehrer, Herrn Siebe, mehr als dankbar, dass er das Experiment gewagt hat, mich kleines und zartes Mädchen bereits im Alter von nicht einmal zehn Jahren zu unterrichten …. Die „Gangkreuz-Konzerte“ im obersten Geschoss des Kinderheims St. Raphael werden mir unvergesslich bleiben.

… viele, viele schöne Jahre und unvergessliche Stunden im Jugendsinfonieorchester. Die unzähligen Proben im viel zu engen Raum in der Werner-von-Siemens Straße - wehe man kam als Bläser nicht pünktlich! - und später im Rimolini-Saal im heutigen Gebäude unter der Leitung von Professor Acker haben mich Durchhaltevermögen, Disziplin, Gemeinschaftsgefühl aber auch Verantwortung gelehrt. Konzertreisen führten uns unter anderem nach Großbritannien, Spanien, Italien, in die ehemalige Sowjetunion und nach Israel. Eine der interessantesten Reisen im Jahre 1990 auch nach Halle an der Saale. Hier wohne und arbeite ich seit 2008, und zeichne im dortigen Stadtmuseum für den Bereich „Marketing“ verantwortlich.

Unvergessen bleiben werden mir aber auch die Teilnahmen an den deutschlandweiten musikalischen Veranstaltungen „Eurotreff Musik“ - das gemeinsame Übernachten in Turnhallen wie beispielsweise in Baden-Baden oder die Aufführung mit über 150 jungen Musikerinnen und Musikern der „Carmina Burana“ nach nur wenigen Stunden gemeinsamer Proben (und wenigen Stunden Schlaf versteht sich) - das sind Momente, die jeder junge Mensch erlebt haben sollte.

Spätestens mit meiner Mitarbeit bei den Bruchsaler Barocktagen 1989 bei Frau Csiky war klar, dass ich im kulturellen Bereich arbeiten wollte, und habe nach meinem Abschluss als Diplomverwaltungswirtin (FH) - mit einer Arbeit zur MuKs und deren Ausrichtung als Zweckverband - Kunstgeschichte im Hauptfach und Musikwissenschaft und Rechtswissenschaften im Nebenfach studiert. Berufliche Stationen führten mich über die Schlossfestspiele Ettlingen, die Sachgebietsleitung „Kultur“ bei der Stadtverwaltung Baden-Baden über die Verwaltungsleiterposition bei der Europäischen Schule Karlsruhe dann nach Halle an der Saale. Hin zum Geburtsort von Georg Friedrich Händel. Händels „Acis und Galatea“ - hier durfte ich mich erstmals unter dem damaligen Leiter der Musikschule, Herrn Dr. Beichel, als junge Oboistin beweisen.

…. dass ich auch heute noch besondere persönliche Momente mit klassischer Musik verbinde …. sei es die Ouvertüre zu „Rienzi“ von Richard Wagner, die Ouvertüre zu „Egmont“ von Ludwig van Beethoven oder die „Unvollendete“ von Franz Schubert … Musik, die mich bis heute zu Tränen rührt.

Ohne MuKs …

...wäre das kulturelle Leben in Bruchsal und Umgebung um einiges ärmer. Was gibt es musikalischeres in den Ohren, als der Klang eines Orchesters beim letzten Stimmen der Instrumente auf der Bühne wenige Sekunden bevor die ersten Takte erklingen? Oder die absolute Stille und mit Händen zu greifende Spannung, wenn der Dirigent seinen Taktstock erhebt und die Musiker dann in die Musik gemeinsam mit ihrem Publikum eintauchen.

Der MuKs wünsche ich …

…dass ihr auch in den nächsten 50 Jahren die notwendige Unterstützung zuteilwerden wird, um auch weiterhin diese erfolgreiche Arbeit leisten zu können. Wenn Kinder und Jugendliche nicht in jungen Jahren für Kultur, sei es Musik, Tanz oder auch kreative Gestaltung, sensibilisiert werden, ist es schwer, diese dann im Erwachsenenalter als Konzert- oder Ausstellungsbesucher zu gewinnen. Ich bemerke dies jeden Tag bei meiner musealen Arbeit, wie wissbegierig unsere jüngsten Gäste sind und wie schwierig es aber ist, diesen Wissensdurst über viele Jahre aufrechterhalten zu können.

… dass auch weiterhin Eltern bereit sind, neben der finanziellen Belastung auch ihre Ohren und viele Stunden für die künstlerische Ausbildung ihrer Kinder (positiv) zu opfern. So wie meine Eltern, die das stundenlange Üben oftmals immer gleicher Sequenzen „ertragen“ und mich bei Tag und bei Nacht, bei jedem Wind und Wetter zum Unterricht, Proben und Konzerten egal wohin gefahren haben. An dieser Stelle möchte ich neben dem Dank an die MuKs für die vielen schönen Jahre auch meinen Eltern danken, die mir dieses Geschenk der Musik erst ermöglicht haben.

Sonja Furtak

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Sonja Furtak geb. Seebold macht ihrer MuKs ein großes Geschenk: In dankbarer Verbundenheit spendete sie 2015 ihre Oboe und ihr Englischhorn. v.l.n.r.: Frau Seebold, die Mutter von Sonja Furtak, Ulrike Redecker, Sonja Furtak, Wilfried Siebe, Astrid Siebe-Wagner  | Foto: ps
Sonja Seebold (Mitte) 1989 als Page bei den Bruchsaler Barocktagen  | Foto: ps
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Cornelia Bauer aus Speyer

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