Bruchsaler Kulturfenster
Europäischer Tag der Restaurierung
Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. In dieser Woche gibt Museumsleiterin Regina Bender Einblicke in die Arbeit von Restauratorinnen und Restauratoren.
Liebe Leserinnen und Leser,
am kommenden Sonntag findet der Europäische Tag der Restaurierung statt, in dessen Rahmen Restauratorinnen und Restauratoren Einblick in ihre Arbeit geben. In diesem Beruf ist der Erhalt von Kunst- und Kulturgut zentral. Hierbei wird entweder an der Werksubstanz direkt gearbeitet oder im Rahmen der sogenannten präventiven Konservierung an den Umgebungsbedingungen, die für das jeweilige Objekt optimal eingestellt werden.
Bei der Restaurierung eines Werkes geht es nicht um die reine Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustandes. Die Arbeiten sollen nach der Restaurierung nicht neu aussehen, denn die Geschichte der Objekte soll sichtbar bleiben. Dies erfordert neben handwerklichem Können auch ein Verständnis für das jeweilige Werk und seine Geschichte. Zu den Maßnahmen, die dem Erhalt dienen, gehört beispielsweise die Reinigung von Oberflächen, durch die schädliche und zersetzende Abläufe unterbunden werden können. Ebenso werden Werke restauriert, wenn sie durch Schäden ihr Wesen oder ihre Funktion verloren haben. So werden beispielsweise Schadstellen auf Gemälden ergänzt oder zerstörte Objekte wieder zusammengesetzt. Hier setzt sich die Restaurierung aber auch Grenzen, insofern Veränderungen an Kunst- und Kulturgut ebenfalls zur Geschichte des Objekts gezählt werden können und nicht zwangsläufig rückgängig gemacht werden.
So ist es beispielsweise heute strittig, ob und wie man das sogenannte Craquelé, bei dem sich auf den Farbschichten von Gemälden Risse und Sprünge bilden, behandelt. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen und gilt vielen Restauratorinnen und Restauratoren als Bestandteil der Objektgeschichte.
Im Städtischen Museum sind wir vor allem mit der Konservierung beschäftigt und ziehen bei größeren Restaurierungen Expertinnen und Experten hinzu. Bei der Konservierung des Museumsbestands ist es essentiell, Schäden an den Objekten durch suboptimale Lagerung auszuschließen und so für den bestmöglichen Erhalt zu sorgen. Dabei arbeiten wir stets mit Handschuhen, womit wir einerseits die Objekte schützen, denn Schweiß und sonstige Bestandteile der Hautoberfläche können die Objektsubstanz schädigen. Andererseits schützen wir aber auch uns selbst, denn viele Exponate sind chemisch behandelt und sollten daher nicht direkt berührt werden.
Heimatmuseum Heidelsheim geöffnet
Das Heimatmuseum Heidelsheim ist diesen Sonntag von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Reinklicken und mehr entdecken!
Neugierig auf mehr? Spannendes aus den Bruchsaler Museen und dem Stadtarchiv gibt es auf der www.bruchsal.de/staedtischesmuseum.
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